Merkt sich eine Uni, wenn man sich schon mal beworben hat?

5 Antworten

Der Uni ist es egal, wie oft du dich bewirbst und ob du im Falle eines Zulassungsangebots auch wirklich annimmst.

Die prüfen deine Bewerbung ganz automatisch jedes Mal so, als ob es deine erste wäre.

Aus Datenschutzgründen müssen außerdem Bewerberdaten sehr schnell wieder gelöscht werden, wenn keine Immatrikulation erfolgt. Da gibt es also nach einem Jahr wahrscheinlich nicht mal mehr Daten von dir - und wenn, wäre es wie beschrieben auch egal.

Also, keine Sorge!

Das ist völlig irrelevant, Du könntest dich auch mehrmals hintereinander bewerben. Wäre nicht sehr sinnvoll und auch nicht fair gegenüber anderen Bewerber/innen aber rechtlich möglich.

Merken müssen sie sich das nicht. Du wirst im System stehen

Natürlich merken sie sich das.

Unis sind keine Unternehmen. Den Sachbearbeitern in der Zulassungsstelle ist es total egal, welchem Namen sie am Ende welche Immatrikulationsnummer zuordnen. Das geht eigentlich nur nach total formalen Kriterien, also Zeugnisschnitt, Wartesemester, Anträge auf Nachteilsausgleich und so. Und dann wird so lang zugelassen, bis die Plätze voll sind.

Etwas anders könnte es an Fachhochschulen mit individuellerem Zulassungsverfahren aussehen. Dort werden die Bewerber*innen ja genauer angeschaut. Oft läuft das Zulassungsverfahren dort dann auch mit Motivationsschreiben, Vorpraktika und teils sogar Auswahlgesprächen. Da würde es den Zuständigen schon eher auffallen, wenn sich da jemand im Folgejahr wieder bewirbt, der im Vorjahr abgelehnt hat.

Aber mal nach so ein anderer Gedankenanschubser: muss es wirklich unbedingt ein Studium sein? Ist dein berufliches Ziel wirklich ausschließlich damit erreichbar? Hast du dich schon mal mit berufsbegleitenden Weiterbildungsmöglichkeiten befasst - je nach Beruf Techniker, Fachwirt oder Meister?

Diese nebenberuflichen Weiterbildungen führen zu Abschlüssen, die sich im DQR auf der gleichen Stufe wie ein Bachelor befinden. Teils heißt der Abschluss inzwischen sogar "Bachelor Professional" dabei. Und für die Master-Stufe gibt es da ebenfalls eine Option - den Betriebswirt.

Vorteil dieses Wegs: du gehst nebenher weiter arbeiten, hast somit weiterhin dein Gehalt und sammelst auch weiter auf dem Arbeitsmarkt extrem wertvolle Berufserfahrung. Für die Lehrgangskosten gibt es Aufstiegs-BAföG, von dem ein beträchtlicher Teil auch noch ein reiner Zuschuss ist, den du nicht mal zurückzahlen musst.

Nachteil dieses Wegs: du gehst nebenher weiter arbeiten - hast also eine Doppelbelastung... Die kann man aber durchaus reduzieren, indem man mit dem Arbeitgeber redet und schaut, ob man für diese Zeit nicht gemeinsam ein gutes Teilzeitmodell findet. Die Gehaltseinbußen bei einer Reduzierung der Stunden auf z. B. 32 statt 40 an 4 statt 5 Tagen pro Woche halten sich in der Regel in Grenzen. Aber durch einen weiteren freien Tag pro Woche schafft man sich sehr gut Luft für so eine Weiterbildung!