Mendelsche Regel - Übungen?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Darwinist kennt sich da sicher besser aus als ich, aber da du bisher keine Antwort auf deinen Kommentar erhalten hast, antworte ich mal.

Erstmal Begrifferklärungen: "PG" bezeichnet die Elterngeneration und "F" die Tochtergeneration. Die Zahl dahinter zeigt an die wievielte Tochtergeneration das ist. Der Phänotyp ist das ausgeprägte Erscheinungsbild, in diesem Fall also die rote und weiße Blüte. Der Genotyp steht für den Inhalt des Erbgutes, der umfangreicher als der Phänotyp sein kann. Die Gameten sind die Spermien und Eizellen, die jeweils den halben Chromosomensatz enthalten. Beide zusammen ergeben für das Kind dann wieder einen vollständigen Chromosomensatz.

Grundlage für deine Aufgaben sind die mendelschen Vererbungsregeln. Schau dir dazu ggf. zuerst dieses Video an: https://youtu.be/dZoqJSOkVF0

Am Bsp. der ersten Aufgabe:

Hier haben wir eine rote und eine weise Blüte, was auch dem Phänotyp entspricht. Das Gen, bzw Allel für die rote Farbe ist dominant und das Allel für die weise Farbe ist rezessiv. Rot kürzen wir mal mit "R" ab und weiß mit "w".

Damit ein rezessives Merkmal ausgeprägt wird, muss es reinerbig vorliegen. Bei der weisen Blüte ist also offensichtlich, dass ihr Genotyp ww ist. (von beiden Elternteilen je ein Allel für weiße Farbe geerbt) Die rote Blüte kann sowohl mischerbig als auch reinerbig sein, in beiden Fällen wird das dominante Rot ausgeprägt.

Welche Merkmalsausprägung die Gamaten haben, kannst du an der roten Tochtergeneration ableiten. Bei einer roten phänotypischen Ausprägung in F1 muss die Gamete der roten Blüte R enthalten und die der weisen Blüte w. Und damit hast du dann auch schon alle Infos um die Tabelle von F1 ausfüllen zu können. Genotyp und Gameten der F1 setzen sich aus den Gameten der PG zusammen.

Und so fährst du mit den weiteren Aufgaben fort. Du schaust welche Vererbungsregel zutrifft und schließt mit dieser von dem was angegeben ist auf das was nicht angegeben ist.

Versuche es erstmal so und frage ggf. nochmal nach.

lg


doro1102 
Beitragsersteller
 14.01.2025, 22:01

Vielen, vielen Dank!

SurvivalRingen  14.01.2025, 23:51
@doro1102

Eine Korrektur. Bei

Da in dieser Aufgabe aber eine rote Blüte die Tochtergeneration ist, muss sie reinerbig rot sein.

hatte ich einen Denkfehler. Die rote Blüte der PG könnte doch auch mischerbig sein, auch in diesem Fall gäbe es (bei 4 Nachkommen) 2 mischerbig rote Blüten.

Zur Verdeutlichung beide Szenarien:

RR x ww --> Rw; Rw; Rw; Rw

Rw x ww --> Rw; Rw; ww; ww

Es scheint also wirklich deine freie Wahl zu sein, ob der rote Teil der PG reinerbig oder mischerbig ist.

Darwinist  15.01.2025, 11:28
@SurvivalRingen
hatte ich einen Denkfehler. Die rote Blüte der PG könnte doch auch mischerbig sein, auch in diesem Fall gäbe es (bei 4 Nachkommen) 2 mischerbig rote Blüten.

Die Aufgabe ist doch aber ziemlich eindeutig. Da in Aufg. 1 in der F1 nur eine rote Blüte abgebildet ist. Das bedeutet nicht, dass es nur einen Nachkommen gibt, da solche Kreuzungstabellen keine echten Kreuzungen darstellen, sondern die möglichen Kombinationswahrscheinlichkeiten. Somit sagt die Tabelle aus, dass die F1 uniform ist.

Was sich nachfolgend mit Aufg. 2 deckt, denn da werden ja nun plötzlich zwei Nachkommen der F1 miteinander gekreuzt. Zumal in Aufg. 2 nachfolgend genau das zu erwartende Spaltungsverhältnis (3:1) auftritt. Die PG muss also homozygot sein.

SurvivalRingen  15.01.2025, 11:46
@Darwinist

Danke für den Hinweis. Mir war nicht klar, dass Aufg. 2 in direktem Zusammenhang zu Aufg. 1 steht. Hab solche Kreuzungstabellen schon länger nicht mehr gesehen...

Darwinist  15.01.2025, 11:57
@SurvivalRingen

Die Aufgaben bauen alle aufeinander auf. In Aufg. 2 wird ja z. B. auch F1 mit F1 gekreuzt. Wäre die Aufgabe unabhängig, würde ja eine neue PG gekreuzt werden. ;-)

doro1102 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 14:52
@Darwinist

@SurvivalRingen und @Darwinist, vielen Dank für Eure Hilfe!

Hat für ne 2 gereicht, also hab ich ein bisschen was begriffen

Habt ihr im Unterricht keine ähnlichen Aufgaben dazu gemacht? Guck doch noch mal in deine Aufzeichnungen. Wie man eine Kreuzungstabelle macht, ist eigentlich immer gleich: mögliche Gameten aufschreiben, diese miteinander zu den Genotypen kombinieren und aus dem Genotyp den Phänotyp ableiten.

Die drei Mendelschen Regeln solltest du hierfür natürlich beherrschen. Kannst du die bzw. hast du sie verstanden?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

doro1102 
Beitragsersteller
 14.01.2025, 18:24

Ja, das haben wir in der Stunde auch gemacht aber als ich krank war. Und jetzt hab ich hier die Aufzeichnungen von einem Mitschüler. Finde die aber total missverständlich.
Ist es richtig, dass bei Aufgabe 1 die rote Blüte mit RR und die weiße Blüte mit rr abgekürzt wird?

Darwinist  15.01.2025, 11:22
@doro1102

Ja, das ist korrekt. Ein dominant vererbtes Merkmal erhält einen Großbuchstaben als Abkürzung. Für das rezessiv vererbte Merkmal verwendet man den Kleinbuchstaben.

In dem Fall ist rot gegrnüber weiß dominant. Woran erkennst du das? Na ja, dafür musst du dir die F1 anschauen und die 1. Mendelsche Regel anwenden. Sie besagt, dass bei reinerbigen Eltern die Nachkommen der F1 alle gleich aussehen (uniform sind). Da alle Nachkommen der F1 uniform sind, kannst du im Umkehrschluss folgern, dass die Eltern reinerbig sein müssen. Die Nachkommen sind damit eindeutig mischerbig (Rr) und da sie rot sind, muss der rote gegenüber dem weißen Phänotyp dominant sein.