Meine Schwester wird immer bevorzugt! Meine Mama nimmt mich nicht ernst! WAS KANN ICH TUN?

4 Antworten

Hallo, einerseits ist es normal wenn man Geschwister hat, die noch dazu die jüngsten in der Familie sind, etwas mehr bevorzugt werden, andererseits ist es nicht in Ordnung von deiner Mama das sie dich so vernachlässigt.

Sie muss dich genauso lieben wie deine kleine Schwester, einen Liebling in der Familie sollte es nicht geben. Man sollte alle gleich lieb haben und alle gleich behandeln.

Und das sie dich nur durch den Hausarbeiten loshaben will, ist gar nicht in Ordnung. Ich meine klar, Hausarbeiten sind nun mal Pflicht,(ab einem gewissen Alter) aber das du nicht mal zu ihr hin darfst, kuscheln, mal miteinander reden, das geht gar nicht.

Wenn du mit deiner Mama nicht reden kannst, rede doch mal mit deinem Papa, und bitte ihn um Hilfe. Vielleicht klappt das ja so.

Oder mache deiner Mama klar, das du auch Bedürfnisse hast, geliebt werden willst. Mal reden, zwischen Mutter und Tochter, und das dir das weh tut, wenn sie dich so vernachlässigt. Versuche auch das du dich mit deiner Schwester gut verstehst. Sie ist deine Schwester, und du musst mit ihr klar kommen, auch wenn es schwierig ist.

Wenn deine Mama merkt, das ihr zwei euch gut miteinander versteht, dann ist sie mit euch zufrieden, und dann wird sie auch wieder auf dich aufmerksam. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, und viel Glück das es klappt.

MFG 19tobias97

Okay, aus ähnlicher Erfahrung gebe ich dir einen Tip, den du nicht wirst hören wollen...

Mache Sachen im Haushalt freiwillig, ohne aufgefordert zu sein oder das anzukündigen. Schreibe dir auf, was du machen möchtest und wann du Zeit dazu hast und tue es dann einfach. Das ist viel besser, als immer aus Aktivitäten herausgerissen zu werden mit "räum mal die Spülmaschine aus".

Rede mit deiner Mutter eine Zeit lang nur über deine Schwester, und zwar positiv. Lobe sie, bedauere sie, bestaune sie. Was sie alles kann, was sie toll gemacht hat, dass sie ja in der Schule so furchtbar vom Lehrer oder Mitschüler behandelt würde, dass man sie doch unterstützen müsse, biete an, etwas für die Schwester zu tun (immer in Gegenwart deiner Mutter), tue etwas für die Schwester! Auch hier gilt: Überlege dir vorher alleine genau, was, wann und wie, lass dich nicht zur Sklavin der Schwester abkommandieren. Also (falls das erlaubt ist und ihr ohne Erlaubnis des anderen das Zimmer des anderen betreten könnt), räume ihr Zimmer auf, mache ihr Bett oder so, wenn sie nicht da ist. Bewundere ihre  Schönheit etc.

Tritt vor der Mutter für die Schwester ein, argumentieren, dass man ihr dies und jenes - was sie möchte - erlauben sollte, weil (es für sie ganz wichtig ist etc.). Hier kannst du anfangen, ganz vorsichtig deine eigene Sichtweise einzubringen: "Ich kenne das, mir ging es damals auch so, als ich das und das nicht durfte, war ich völlig verzweifelt/ überfordert/ traurig etc.!"

Dies musst du eine Zeit lang durchhalten. Die Zeit kann durchaus mehrere Monate dauern, daher solltest du es dir so einrichten, dass alles, was du machst, für dich möglich ist und nichts verhindert, das du selbst tun willst. Nimm dir am Tag eine bestimmte Zeit, die du wie im Stundenplan für solche Aufgaben reservierst.

Mit der Zeit wird es zur zweiten Natur, z.B. ständig zu sehen, wo die Schwester Probleme hat oder benachteiligt wird (allein aufgrund ihres Alters) und dafür einzutreten, ja, man fängt sogar an, Bedauern darüber zu fühlen.

Wichtig dabei: Nimm dir aber AUCH Zeit, Dinge zu tun, die dir selbst wichtig sind und dir Kraft geben. Schreibe vielleicht Tagebuch oder einen Blog über solche Dinge, statt sie deiner Mutter zu erzählen. Baue dich auf, tue etwas für dich, suche dir Kraftquellen, suche dir Leute, mit denen du reden kannst statt mit deiner Mutter. Das können im echten Leben andere weibliche Verwandte sein oder anonym Leute im Internet!

So, nach ein paar Monaten etc. wird es deiner Mutter auffallen, dass du immer nur für die kleine Schwester eintrittst und sie wird anfangen, dich darauf anzusprechen (besonders, weil sie evtl. gewohnt ist, dir immer zu widersprechen). Du solltest doch mal über dich reden und nicht über die kleine Schwester. Fange dann nicht sofort an mit "Mama, was ich dir schon immer sagen wollte" und lass alles raus, denn das kann sie wieder gegen dich einnehmen und evtl. meint sie dann, dass du verschlagen etc. bist. Überlege dir vorher genau EINEN Punkt, der dir wichtig ist, warte etwas ab - nicht direkt, wenn sie dies anspricht - und frage dann mal danach, wenn deine Schwester NICHT im Raum ist und deine Mutter vorher nicht direkt mit deiner Schwester befasst war.

"Mama, wäre es eigentlich möglich, dass wir mal ein bisschen reden?"

"Mama, hättest du Lust, mal mit mir ein Eis essen zu gehen?"

"Mama, kann ich dir mal beim Essenmachen helfen (dabei kann man gut miteinander reden)?"

"Mama, ich hätte da mal ein paar Fragen, hast du irgendwann mal etwas Zeit, so dass wir alleine darüber reden können?" Etc.

Ziel soll sein, dass du die Möglichkeit hast, alleine mit ihr zu reden.

Äußere deine Wünsche dann, ohne deine Schwester zu erwähnen. Am besten schreibe vorher probeweise verschiedene Versionen auf, so dass du schon etwas Übung hast. "Mama, manchmal wünsche ich mir, dass wir auch zusammen auf dem Sofa sitzen und ich ein bisschen mit dir kuscheln kann! Findest du das albern, weil ich schon 15 bin?"

Es kann auch helfen, sie nach ihrer Kindheit zu fragen:

"Mama, wie war das denn bei dir früher. Hast du mit deiner Mutter über Persönliches geredet? Habt ihr einfach mal rumgealbert? Bist du mal abends zu ihr ins Bett gekommen?" Das ist einerseits interessant, weil du etwas über deine Oma und die Kindheit deiner Mutter erfährst, und andererseits kannst du dann - höflich, nicht vorwurfsvoll - einhaken. Wenn sie sagt, dass sie ein enges Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, kannst du nebenbei erwähnen, "das wünsche ich mir auch, ich weiß aber nicht, was ich falsch mache, dass es nicht zustande kommt!" oder "ja, das kann ich nachempfinden. Mir geht es auch so. Glaubst du, dass wir irgendwann so ein Verhältnis haben können?" Wenn sie dann nein sagt und Gründe angibt (du machst ja immer/ willst ja gar nicht/ bist aber....), dann sei nicht offen beleidigt (das ist schwierig...), sondern frage, was passieren muss, damit es sicher ändert. "Ja, das tut mir leid. Könnten wir denn mal (mit einem ganz kleinen Schritt anfangen, z.B. "uns auch (morgens/ zum Abschied etc.) umarmen?"

Arbeite dann daran, regelmäßig, aber nicht zu oft, mit deiner Mutter alleine sein zu können. Suche dafür eine Zeit aus (Tag, Tageszeit), in der sie nichts zu tun hat und die Schwester anderweitig beschäftigt ist. Wenn es gar nicht anders geht, geh ihr im Haushalt zur Hand und rede dann mit ihr, wenn ihr das gleiche macht. Dann hast du zwar nicht ihre volle Aufmerksamkeit, aber kannst wenigstens mit ihr reden. Fordere nicht zu viel, sondern anfangs bewusst sehr kleine, machbare Sachen: Sie zum Einkaufen zu begleiten (dann kann man im Auto und im Supermarkt reden), einmal im Monat einen Nachmittag mit ihr zu verbringen etc. Setzt dich mal abends zu ihr, wenn die Schwester im Bett ist. Oder nach der Schule, wenn die Schwester ein anderes Hobby ausübt. Gehe auch auf sie ein, so dass sie Spaß an dem Gespräch hat. Du musst dann "fühlen", wann es sinnvoll ist, deine Probleme mal einzubringen.

Es kann sein, dass sie dort erst mal abblockt, weil sie hört "du bist eine schlechte Mutter!" Entgehe dem, indem du immer wieder betonst, dass sie Gründe für ihre Verhalten hat (wahrscheinlich bist du immer schon müde, wenn ich mir dir reden will und hast dann keinen Nerv mehr dafür), aber bringe deine Perspektive ein (ich bin dann trotzdem immer traurig, obwohl ich weiß, dass du mich nicht als Person ablehnst!) und suche nach Alternativen (wann hättest du denn mal Zeit, ohne dass ich nerven würde?). Wenn sie deine Wünsche als Vorwürfe ansieht, wird sie abblocken, daher solltest du immer so reden, dass sie nicht auf den Gedanken kommt, versagt zu haben, dich im Stich gelassen zu haben oder eine schlechte Mutter zu sein. 

Es kann sein, dass du so nach und nach immer positiver wahrgenommen wirst und deine Mutter freiwillig auf dich zugeht.

Mir ging es so - ich hatte einen behinderten Bruder, der immer im Fokus stand und alles machen durfte, z.B. mein Zimmer durcheinander bringen, die Wände dort anmalen, immer entscheiden, was wir zusammen machten, weil "er sonst nerven würde" usw. - und jahrelang habe ich um Aufmerksamkeit gebettelt. Dann habe ich aufgegeben und bin als "zweite Mutter" für den Bruder eingetreten, was dazu führte, dass ich mich auch wirklich so fühlte und ständig darauf achtete, dass ihn keiner übersah, dass seine Wünsche erfüllt wurden, dass er sich nicht langweilte, dass er gelobt wurde usw. Und irgendwann war ich dann der große Ansprechpartner für meine Mutter, mit dem sie  immer etwas machen wollte - erst mit Bruder, später, nachdem er gestorben war, ohne. Ich hatte mal eine Situation, in der meine Mutter mit meiner Oma und mir in der Stadt war und mich völlig ignoriert hat bis zu dem Punkt, dass ich mehrere Meter hinter den beiden herlaufen musste. Ich war tief verletzt und habe das später meiner Mutter gesagt und ihre Antwort war "das Verhältnis einer Tochter (von ihr!) zu ihrer Mutter (meiner Oma!) ist ein besonderes", also: Ja, ich habe wahrgenommen, dass wir dich ignoriert haben, habe das aber bewusst auf die Spitze getrieben, weil ich wusste, dass du Aufmerksamkeit von meiner Mutter abziehen wolltest.

Damals war ich völlig fertig (und auch ca. 15 Jahre alt). Hätte ich angefangen, mich für meine Oma einzusetzen, wäre ich auch wahrgenommen worden. Erst, indem ich mit ihr über etwas reden wollte, das ihre Aufmerksamkeit hatte - mein Bruder, ihre Interessen - wurde ich positiver wahrgenommen und "wichtiger" und weil ich viel über ihre - IHRE! - Probleme mit ihr sprach, wurde ich dann immer wichtiger bis zu dem Punkt (als Erwachsene), wo ich froh war, wenn sie mich nicht jedes Wochenende durch die Gegend schleppen und über ihre Probleme reden wollte....

Versuche dich zu überwinden und zu einem guten Zeitpunkt mit deiner Mutter unter viel Augen zu sprechen. Dann musst du ihr verdeutlichen, dass dich das zutiefst verletzt! Du kannst dann auch vor ihr weinen, dass sie merkt wie voller Emotionen du bist! Wenn deine Mama nicht drauf eingeht, dann Versuch doch mal mit Familienangehörigen oder Freunden von deiner Mama sprechen mit denen du einen guten Draht hast, vielleicht können sie mit deiner Mama reden und etwas bewirken. Viel Glück :)


neeleKL  22.06.2016, 19:23

*unter vier Augen

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Hallo, sowas ist traurig aber genau das selbe hatte ich auch . 

Meine schwester durfte mich auch beißen,an den haaren ziehen und schlagen und es hat niemand was gesagt . Irgendwann bin ich aber dagegen imun geworden und habe versucht mein leben selbst in die reihe zubekomme , dasheißt die schule sogut wie möglich zu machen (auch wenn man schwer abschalten kann) dannach mir einen ausbildungsplatz zu suchen ,wo ich diesen bekam bin ich mit 16 von heim raus und habe komplett mein eigenes ding gemacht. nun bin ich 21 habe eine Tochter bin verheiratet und fange in einen monat meine 2te ausbildung an. 

Ich habe versucht das ich mir selbst mein leben sogut wie möglich gestalten kann........

LG