Medizin studieren ohne Chemie in der Oberstufe?

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Nimm die Fächer, von denen du dir die besten Noten versprichst. Chemie hast du nur im ersten Semester und das sind wirklich nur die allerwichtigsten Grundlagen, die hast du schnell drauf. Es geht bei null los, du brauchst also kein Vorwissen. Wenn du im Studium von Anfang an in Chemie aufpasst, dann ist das überhaupt kein Problem. Latein brauchst du auch nicht. Und mit 1,4 oder besser solltest du an einen Studienplatz kommen, es kann nur sein, dass es nicht in deiner bevorzugten Stadt klappt.

Ich studiere übrigens selber Medizin.

Viel Glück!

Ich kann mich der Meinung des Kollegen mit der Hilfreichsten Antwort leider überhaupt nicht anschließen. CAVE! Medizin bedeutet bis zum Physicum Anatomie, Biochemie und Physiologie. Den Rest lassen wir mal elegant beiseite. Aber BIOCHEMIE oder auch physiologische Chemie genannt und später Pathobiochemie sind Schlüsselfächer, um die Funktion des menschlichen Körpers und damit seine Fehlfunktionen zu verstehen.

Zwar wird die anorganische Chemie im ersten Semester marginal behandelt. Die ist auch nicht so vonnöten. Die organische Chemie aber ist** wichtig, wichtig, wichtig, wichtig**! Und sie bleibt es. Wer sich ihr verweigert, wird, ich sage das mal bewußt provokant, bestenfalls ein medizinischer Handwerker - aber kein ganzheitlich denkender Mediziner!

Die gute Nachricht ist: Bei der organischen oder Kohlenstoffchemie brauchst Du nur bis vier zählen können, weil Kohlenstoff nun mal vierbindig ist. War ein alter Kalauer meines Chemiedozenten an der Humboldt. Und die Biochemie ist spannend. Sie vermittelt Dir, wie die Zelle als Dein kleinster und wichtigster biologischer Baustein tickt. Du wirst den innerzellulären Atmungsprozess, die Triggermechanismen eines Aktionspotentials am Nerven oder die Übertragungsmechanismen an der neuromuskulären Endplatte mit dem Auf-und Abbau der Neurotransmitter nie recht verstehen, wenn Du keine solide biochemische Grundausbildung hast. Medikamentenwirkung ist Chemie und nicht Empirik! Also ich breche absolut eine Lanze für eine gefestigte und solide Ausbildung in den Fächern Biologie und Chemie. Bei Defiziten in diesen Fächern würde ich die Schwelle zu den medizinischen Fakultäten massiv anheben! Und wenn mir ein Kollege nicht erklären kann, wie die Zelle mit der Phosporylierung von ADP Energie speichert und wo Oxalacetat im Zitronesäurecyclus angesiedelt ist, dann werde ich skeptisch. Das ist Basiswissen und wo das fehlt, mache ich als überzeugter Galeniker einen Bogen um diesen Heilkundigen. Das aber mag jeder halten, wie er will.

Latein gehört zur guten Allgemeinbildung, ist die Sprache gewordene Logik und eröffnet Dir nicht nur den Weg zu Deinen medizinischen Vorvätern und ihrem Duktus sondern zu fast allen romansichen Sprachen Europas. Du hast es leichter, wenn Du Anatomie machst. Das Graecum kann auch nicht schaden.

Kurz und kanpp wähle so, das dein Abischnitt am besten wird! ´Die fehlenden Kenntnisse kann man nacharbeiten..und so viel würden dir die Kenntnisse nicht bringen (es wird soweiso alles von Anfang an widerholt an der Uni).

Ob du latein brauchst, verrät dir die Studienordnung deiner Wunschuni!

Der NC ist ausschlaggebend, nicht die Fächer im Abitur. Es macht es zwar ein bisschen einfacher, wenn man Chemie hatte, ist aber keine Voraussetzung.

alles wissen kannste im studium und auch jetzt nachholen. im studium gehts nur halt ganz schnell, da musste viel nacharbeiten.