Medizin mit 2,6 studieren?
Hallo zusammen,
nächstes Jahr mache ich mein Abi und wollte unbedingt Medizin studieren, da ich Radiologe werden wollte. Das Problem ist, dass ich sehr wahrscheinlich ein 2,6 Abi machen werde. Kann ich mit einem TMS, den ich bestanden habe dann studieren?
7 Antworten
Direkt in Deutschland wahrscheinlich nicht, aber entweder ins Ausland gehen, oder mit Wartesemester warten geht es bestimmt.
Könntest dann zum Beispiel erst Medizintechnik studieren oder eine Ausbildung als Radiologieassistentin. Hilft dann auch um später im Medizinstudium einen guten Nebenjob zu bekommen.
"mit Wartesemester warten geht es bestimmt"
Nein!
Studienplatzvergabe über Wartesemester gibt's nicht mehr bei medizinischen Studiengängen.
Ich sehe keine realistischen Chance, mit einem so schlechten Abitur Medizin studieren zu können. Du hast zwar die Möglichkeit, deinen Schnitt durch den TMS, eine Ausbildung oder Dienst im medizinischen Bereich oder durch andere Kriterien, die von den einzelnen Hochschulen festgelegt werden, zu verbessern, aber nicht in diesem Ausmaß.
Wenn du unbedingt Medizin studieren möchtest, musst du vermutlich - zumindest die ersten Semester - im Ausland studieren. Alternativ kann es auch interessant sein, zuerst ein anderes Fach zu studieren und auf einen Platz durch die Zweitstudium-Quote zu hoffen. Ebenfalls in Frage kommen private Universitäten.
Wenn du dich speziell für die Radiologie interessierst, kann ich die aber auch ein Physikstudium mit anschließender Spezialisierung auf Medizinphysik anraten. Auch die ganzen Ausbildung zum x-Assistenten könnte für dich interessant sein.
Medizin ist auch im höheren Fachsemester zulassungsbeschränkt und die Kapazitäten richten sich nach der Abbrecherquote. Da bei der Zulassung zum ersten FS bereits ein gewisser Schwund einkalkuliert wird, müssen mehrere Studenten abbrechen, damit es einen freien Platz gibt. An meiner Uni ist übrigens seit min. 6-7 Jahren kein einziger Platz frei geworden.
Wer ein Studium im Ausland beginnt, muss damit rechnen, es auch dort zu beenden.
Anm.: Sollte es doch mal einen Platz geben (was wirklich sehr selten ist), wird dieser in der Praxis meist an Hochstufler vergeben, d.h. jemanden, der eine reguläre Zulassung zum ersten Fachsemester erhalten hat, aber anrechenbare Leistungen für eine Hochstufung vorweisen konnte. Z.B. Altabiturient ging ins Ausland und studierte dort. Nach einiger Zeit konnte er einen Platz über die Wartezeitquote (aktuell noch ZEQ; bis es sich einpendelt) erhalten und sich hochstufen lassen.
Völlig korrekt, bei den Noten muss man aber wohl auch den kleinsten Hoffnungsschimmer in Betracht nehmen.
Das dauert aber sehr lange und man muss wissenschaftliche Gründe geltend machen. Ich kenne nur eine Person, die es so geschafft hat und sie konnte vor ihrer Zulassung sowohl eine Promotion als auch eine Forschungstätigkeit im meidzinischen Bereich nachweisen. Ein Zahnmedizinstudium wird bei dem Abischnitt eher ebenfalls nichts.
Versuchen kann er es. Wenn man beispielsweise Zahnmedizin studiert hat und anschließend eine Beruf ausüben möchte, für den ein zusätzliches Medizinstudenten rechtlich erforderlich ist, sehe ich durchaus Chancen. Ansonsten mit Physik/Bio/Chemie/Pflege eventuell ebenfalls ein kleiner Hoffnungsschimmer. Man investiert eben 5 Jahre um vielleicht keinen Schritt weiterzukommen, da hast du natürlich recht.
Alternativ fällt mir aber nur noch die Studienplatzklage ein und hier stehen die Chancen seit einigen Jahren auch eher schlecht, zumal einige Unis die Studenten, die über die Studienplatzklage einen Studienplatz bekommen haben, auch noch im zweiten oder dritten Semester vor die Tür setzen.
Aber was möchte man sonst tun? Die Abiturprüfungen kann man selbstverständlich wiederholen, die Noten klingen aber eher danach, als sei die restliche Oberstufe, die immerhin 2/3 der Gesamtnote ausmacht, auch nicht gut gelaufen. Vielleicht sieht man sich da besser nach Alternativen um?
Völlig korrekt, bei den Noten muss man aber wohl auch den kleinsten Hoffnungsschimmer in Betracht nehmen.
Man sollte seine Chancen realistisch einschätzen. Es gibt hier genügend enttäuschte Interessenten, die sich aufgrund mangelnder Information unnötige Hoffnungen gemacht haben. Im schlimmsten Fall investiert man so einige Jahre völlig umsonst, um in einer Sackgasse zu enden.
Wenn man beispielsweise Zahnmedizin studiert hat
Für einen Zahnmedizinstudium reicht der Schnitt ebenfalls eher nicht. Darauf habe ich bereits hingewiesen.
Ansonsten mit Physik/Bio/Chemie/Pflege eventuell ebenfalls ein kleiner Hoffnungsschimmer. Man investiert eben 5 Jahre um vielleicht keinen Schritt weiterzukommen
Das sind nicht nur 5 Jahre. Um wissenschaftliche Gründe geltend zu machen, muss man nachweisen, warum es für die eigene Forschung wichtig ist, noch einen anderen Studiengang zu studieren, sowie ein öffentliches Interesse daran. Das klappt nicht, wenn man gerade einmal den Master schafft.
Wie bereits geschrieben: Meine Bekannte hat Biochemie studiert (10 Semester), anschließend an einer medizinischen Fakultät (weitere 5 Jahre) promoviert und konnte auch somit eine tatsächliche relevante Forschungsarbeit nachweisen. Sowas macht man nicht einfach mal so, da man viel zu viel Zeit investieren muss.
Die Plätze über die Zweitstudienbewerberquote sind rar und hart umkämpft. Entsprechend hoch sind die Hürden. Zu glauben (bzw. zu implizieren), man müsste einfach nur etwas anderes zunächst studieren, halte ich für sehr naiv (bzw. gemein).
Aber was möchte man sonst tun?
- Jährliche Teilnahme am Ham-Nat für die ZEQ
- Losverfahren, ggf. Teilstudium
- Ausland (ggf. mit Stipendium)
- Landarztquote (eher nicht empfehlenswert und eher geringe Chancen)
- Bundeswehr (vermutlich ebenfalls zu schlecht)
- Akzeptieren, dass man sich früher hätte Gedanken machen müssen
- Den Gedanken besiegen, dass es unbedingt ein Medizinstudium sein muss, um glücklich zu werden. Die meisten bilden sich viel zu viel ein.
Da der/die FS erst nächstes Jahr die Schule beenden wird, wäre eigentlich noch (je nach Bundesland) genügend Zeit, umzulenken. Der Studienwunsch wird ja zudem sicherlich nicht erst heute entstanden sein. Eine Rückversetzung in die 11. Klasse (bzw. ggf. 11/2) wäre immer noch möglich, sodass max. ein Halbjahr sicher "vermasselt" wäre. Ich glaube somit eher, dass kein großes Interesse daran besteht, die Leistung zu steigern.
Anm.: Schon ein Schnitt von unter 1,9 könnte die Chancen bei der Bundeswehr, in der Landarztquote und im Ausland inkl. Stipendium enorm steigern. Mit einem Schnitt von 2,6 muss man leider froh sein, wenn man überhaupt irgendwo etwas bekommt und darf dann wirklich keine Ansprüche mehr haben. Wenn dann noch finanzielle/örtliche Gründe hinzukommen (was bei solchen Fragestellern meist der Fall ist), sehe ich schwarz.
Ja, theoretisch geht das. Ich kenne jemanden der mit einem 3,4 Abi Medizin studiert hat und nun bald seine Doktorarbeit fertig geschrieben hat. Jedoch geht das nicht einfach so… Du musst auf jeden Fall den TMS schreiben und sehr gut abschneiden. Zudem wäre bei einem Schnitt von 2,6 auch ein FSJ besser. Wenn du trotzdem noch nicht angenommen wirst dann könntest du noch eine drei-jährige Ausbildung im medizinischen Bereich machen. Die Person die ich kenne wusste von Anfang an, dass er Medizin studieren möchte weshalb er auch so viel gemacht hat (Tms,Fsj,Ausbildung) und er hat am Ende an der Uni in Köln (!) Medizin studiert. Man kann alles schaffen, wenn man es will ;)
Mit dem TMS kannst du zwar einige Punkte ausgleichen, aber ob das reicht, um von 2,6 auf 1, ...zu kommen, wage ich zu bezweifeln.
Kommt auch darauf an, an welche Uni du willst und wie zu dem Zeitpunkt der NC dort ist.
Sie sieht es aus, wenn ich einen 2,1 Abischnitt hätte?
K. A. Mein Sohn hat den Test vor 30 Jahren gemacht für Zahnmedizin. Ob 2,1 reicht hängt von der Uni ab.
Hab ich es richtig verstanden: Dieser Test verbessert meinen Abischnitt?
Das Medizin-Studium ist extrem begehrt, aber die Medizin-Studienplätze sind extrem knapp. Die verfügbaren Plätze reichen immer nur für einen ganz kleinen Teil der Bewerber aus - nur für die allerbesten Bewerber.
Nicht mal mit Abi 1,0 ist es garantiert sicher, dass man zu den allerbesten Bewerbern gehört, die einen der knappen Medizin-Studienplätze ergattern.
Mit 2,6 - sorry - aber da sind die Chancen verschwindend gering und da kann auch ein genial gutes TMS-Ergebnis nicht mehr viel rausreißen.
Alternative wäre ein Studium im Ausland.
Die Landarztquote ist ja wahrscheinlich kein Thema für dich, wenn du eigentlich Radiologe werden willst.
Medizin ist auch im höheren Fachsemester zulassungsbeschränkt und die Kapazitäten richten sich nach der Abbrecherquote. Da bei der Zulassung zum ersten FS bereits ein gewisser Schwund einkalkuliert wird, müssen mehrere Studenten abbrechen, damit es einen freien Platz gibt. An meiner Uni ist übrigens seit min. 6-7 Jahren kein einziger Platz frei geworden.
Wer ein Studium im Ausland beginnt, muss damit rechnen, es auch dort zu beenden.
Anm.: Sollte es doch mal einen Platz geben (was wirklich sehr selten ist), wird dieser in der Praxis meist an Hochstufler vergeben, d.h. jemanden, der eine reguläre Zulassung zum ersten Fachsemester erhalten hat, aber anrechenbare Leistungen für eine Hochstufung vorweisen konnte. Z.B. Altabiturient ging ins Ausland und studierte dort. Nach einiger Zeit konnte er einen Platz über die Wartezeitquote (aktuell noch ZEQ; bis es sich einpendelt) erhalten und sich hochstufen lassen.
Alternativ kann es auch interessant sein, zuerst ein anderes Fach zu studieren und auf einen Platz durch die Zweitstudium-Quote zu hoffen.
Das dauert aber sehr lange und man muss wissenschaftliche Gründe geltend machen. Ich kenne nur eine Person, die es so geschafft hat und sie konnte vor ihrer Zulassung sowohl eine Promotion als auch eine Forschungstätigkeit im meidzinischen Bereich nachweisen. Ein Zahnmedizinstudium wird bei dem Abischnitt eher ebenfalls nichts.