Maßnahmen bei schlechter Schalldämmung der Fußböden bzw. Decken?
Hallo zusammen,
ich bin Eigentümerin einer Wohnung in einem Altbau, der um das Jahr 1918 erbaut wurde. Die Wohnung war bis vor Kurzem vermietet und wird seit einem Monat von meinem Mann und mir bewohnt.
Leider wussten wir vorher nicht, wie hellhörig diese Wohnung ist und leiden wirklich stark darunter, dass man wirklich jeden Schritt aus der darüber liegenden psychologischen Praxis, die von morgens bis abends unter der Woche belegt ist, hört.
Es wird leider wie ein Trampeln/Poltern (teilweise inklusive spürbarer Vibration) übertragen und als ob die Mieter den ganzen Tag damit zubrächten, schwere Möbelstücke hin und her zu schieben. (Die Mieter, die wir darauf angesprochen haben und einen rücksichtsvollen Eindruck hinterlassen, haben bereits einen Raum ganzflächig mit Teppich ausgelegt, aber es ist trotzdem ungewöhnlich laut)
Kann mir bitte jemand, der sich in einer ähnlichen Situation befunden hat oder eine ähnliche Situation miterlebt hat, mitteilen, wen er oder sie befragen würde, um eine verlässliche Antwort zu erhalten, ob es überhaupt in Anbetracht des Alters des Hauses und den damaligen Bauvorschriften realistische Möglichkeiten gibt, hier eine signifikante Verbesserung herbeizuführen, bevor wir uns von jemandem eine kostspielige Deckendämmung verkaufen lassen, die nichts oder kaum etwas bringt.
Vielen Dank im Voraus.
1 Antwort
Sofern die Raumhöhe es zulässt, würde ich als Eigentümer darüber nachdenken die Decke abzuhängen (frei schwebend - siehe Bild) und mit Mineralwolle zu isolieren.
Das bringt spürbare Unterschiede bei Geräuschen "von oben" ( ca. -20db ) und gleichzeitig werden Schwingungen durch Schritte, Sprünge etc. entkoppelt, d.h. Du "spürst" diese Vibrationen dann auch nicht mehr, bzw. deutlich weniger.
Es wird allerdings nicht so sein, das Du dann gar nicht mehr von oben hörst, aber aus einen Fussball wird dann "nur noch" ein Tennisball weden . Ich hoffe, Du verstehtst, wie ich das meine.
Darüber hinaus wird die Wohnungsdämmung auch noch mit verbessert, so das die Energiekosten etwas sinken werden.
Rechne vorsichtig mit ca. ~ EUR 25-35 je m2 Wochenfläche, die Du dämmen willst an reinen Materialkosten. D.h. 20m2 ganz grob ca. EUR 500-700.- wenn Du es selber machen kannst.
Beauftragst Du einen Handwerker , rechne vorsichtig mit ca. EUR 100 je m2 inkl. Lohn und Material.
Das Problem bei Lärm/Schall ist, das sich dieser wunderbar durch Holzdecken auf die Wohnung darunter überträgt. Trittschall-Dämmung -in Form eines Teppichs- bringt natürlich ein klein wenig etwas, allerdings ersetzt nur ein Teppich keine 20cm dicke Dämmung mittels Mineralwolle. Das ist gar kein Vergleich.
Anders ausgedrückt ... ein Teppich (oben) reduziert den Geräuschpegel vieleicht um 3-5% aber wenn Ihr von unten Dämmt , wird das noch einmal um 30-40% leiser.
Vielen Dank für die leicht verständliche Erklärung und eine grobe Veranschlagung der Kosten, mit denen in diesem Fall zu rechnen wäre.
Wissen Sie eventuell, ob die Wirkung vergleichbar mit einer Trittschalldämmung in der Wohnung, aus der die Geräusche kommen, ist (oder schlechter/besser)? Die Eigentümerin der über uns liegenden Wohnung konnte mir leider nicht sagen, ob in der Wohnung eine Trittschalldämmung verlegt wurde oder nicht. Ich denke jedoch, eher nicht.