"Man findet, was man sucht" - Wirklich?
Findet man wirklich die Partnerin/den Partner, den man sucht? Oder redet man sich nur ein, dass der Partner (mal ganz abgesehen vom Aussehen) die gewünschten Charakterzüge und Eigenschaften mitbringt. Das heißt: Idealisierung und Wunschdenken spielen die Hauptrolle und man verarscht sich selber. Irren ist menschlich! Ausserdem ist es schwierig, eine "Wunschliste" zu erstellen - jeder hat nunmal eigene Bedürfnisse und Erfahrungen, die müssen nicht mal bekannt sein. Einfacher ist dagegen, eine Ausschlußliste zu machen, um festzulegen, wie der(die) Partner(in) nicht sein sollte (z.B. keine Langweilerin, kein Macho-Typ, nicht anhänglich etc.).
9 Antworten
Hallo Eidolon, fast schon eine philosophische Frage! :- )
Und kurz beantwortet, sagten rockylady und HalloRossi schon alles.
Ich hatte nun recht verschiedene Partnerschaftssituationen in der Beratung erlebt und natürlich meine eigenen.
"Desillusion" ist sicher eine der wichtigsten Phasen in wichtigen Partnerschaften. Wertvoll und wichtig vor allem, um seine Partnerschaft auf festem Fundament zu wissen und später nicht vielleicht aus den Illusionswolken sehr schmerzhaft tief zu fallen.
Ergänzend zu HalloRossi kann ich auch eine recht übliche Aussage von langjährigen Partnern bestätigen: "Nein, wählen würde ich ihn nicht wieder, aber nun gebe ich ihn auch nicht mehr her!" Verstehst, das sagt viel über die Ent-Täuschung nach den hehren Illusionen und "Wunschlisten" vorher.
Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, Eidolon, doch ich würde deine Liste nach den "Wunsch-Typen" überarbeiten... Mir wäre es wichtiger, die Begegnung, die mich gerade fesselt, also der Flirt oder die schon begonnene Partnerschaft, genau als das zu erkennen, was sie real ist. Was es mir gibt, um mich weiter zu erfüllen, was mich 'ganz' macht (YingYang). rockylady sagte es. Und nicht abzuhaken, was nun davon auf meiner Liste stand! Sich sozusagen am Austausch mit dem Partner selbst zu entwickeln. Denn genau dabei erfuihr ich auch so manche Überraschun- gen an meiner eigenen Selbstsicht! :- )
Statt zu schauen, ob sie also nun einer Liste entspricht, würde ich auch lieber schauen, was sie in dir(...!) zum Klingen bringt (lies mal nach zur "Projektion" in Partnerschaften) und, was sie dir bedeutet. Denn, es stimmt schon: Alle Begegnungen sind Freunde und Lehrer...!
Ich schaue jetzt lieber danach, was sie mir schenkt,
als abzuhaken, was ich von ihr erwarte! ;- ))
Jau, da hast du mich voll auf deiner Seite! :- )
Dann hatte ich deine Worte "..gewünschten Charakterzüge und Eigenschaften" falsch verstanden. Klar, was das "Erwarten und selbst Geben" betrifft, gilt für mich immer diese wunderbare Weisheit: "Verschenke, was dir fehlt!"
Wenn ich mir also liebevolle Zuwendung und Anerkennung von der Partnerin wünsche, wäre es gut, genau diese Qualitäten an alle Menschen zu verschenken. Wer das auch bei der Frau im Kiosk fertig bringt, beim Busfahrer und sogar bei der Politesse... ich glaube, der wird es auch von anderen zurück erhalten.
Ich weiß nicht genau, welcher Philosoph es war, doch die Erkenntnis, dass die ganze Welt um uns herum nur ein Spiegel sei, wurde später sehr erfolgreich in der Psychologie - eber der Projektion - wiedererkannt.
Mir geht es wie dir, das ständige Dazulernen und vor allem, das Lernen von JEDEM anderen, das macht es so spannend! :- )
Zur "passenden" Partnerin noch:
"Wenn wir so konzentriert danach schauen, ob die Partnerin denn auch die Richtige für uns sei, dürfen wir nie vergessen, zu schau- en, ob WIR denn überhaupt der Richtige für sie sind....!" ;- )
Den richtigen Partner finden kann man schon, zumindest kann man einen finden, bei dem man wenige Kompromisse eingehen muss, denn Kompromisse wirst Du in jeder Beziehung eingehen müssen. Den Partner lernt man aber erst so richtig kennen, wenn man mit ihm zusammen lebt. Erst dann lernt man die Ecken und Kanten richtig kennen und vielleicht sogar schätzen. Du wirst niemandem begegnen, den Du direkt von Angesicht zu Angesicht durchschauen oder analysieren kannst. Das lernt man erst mit der Zeit zu erkennen. Die Frage ist immer, mit welchen Kompromissen man gut leben kann und mit welchen nicht. Außerdem muss man sich eingestehen, dass man selbst auch nicht perfekt ist und das Gegenüber auch Kompromisse eingehen muss.
Absolute Gewißheit gibt es nicht.
Aber die Chancen, das Gesuchte zu finden, steigen ganz erheblich, wenn man sich klar macht, wer wohl bezüglich der Partnersuche "man" ist.
Wer sucht da wirklich? Ist man es selbst? Oder ist es nur eine bestimmte Charaktereingenschaft, eine momentante Begehrlichkeit, die da vorgaukelt, der ganze Mensch zu sein? Oder sind es die Meinungen anderer, nach denen man sich ausgerichtet hat und die da in Wirklichkeit am suchen sind?
Wer mit seinem gesamten echten "Ich" sucht, der ist wie Türschloß, das nur mit dem passenden Schlüssel geöffnet werden kann.
Das hängt ganz alleine von dir ab
man findet nie was man sucht ..aber wenn man Glück hat, findet einen, was man braucht. ;)
Hallo Naiver, bei mir gibt es bislang keine "Wunschliste" oder einen "Wunschzettel" (wegen Weihnachten :-)). Sicher ist für mich nur, dass ich nichts erwarten kann, was ich nicht selbst zu geben bereit oder in der Lage bin. Das halte ich eher für realistisch. Eine Ausschlußliste ist dagegen viel einfacher gestrickt. Ich liebe eben solche "philosophjschen" Fragen,
weil ich gerne dazulerne.