Major bei der Bundeswehr?


17.03.2021, 15:26

Danke FG065, aber wäre es durchschnittlich, überdurchschnittlich, unterdurchschnittlich, wenn jemand sein ganzes Leben bei der Bundeswehr war, mit 50 plus X in Ruhestand geht und Major ist? Frage klingt vielleicht dumm, bin aber nicht vom Fach (und auch nicht aus Deutschland) ...

4 Antworten

Major ist ein Offizier.

Er muss also die Offizierslaufbahn eingeschlagen haben, welche an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.

Hat man diese Laufbahnprüfung bestanden, ist Major eine normale Beförderung im Laufe der Zeit - wenn man sich nicht allzu dämlich im Dienst anstellt.


Bourgueil 
Beitragsersteller
 17.03.2021, 15:21

Aber wäre es durchschnittlich, überdurchschnittlich, unterdurchschnittlich, wenn jemand sein ganzes Leben bei der Bundeswehr war, mit 50 plus X in Ruhestand geht und Major ist? Frage klingt vielleicht dumm, bin aber nicht vom Fach (und auch nicht aus Deutschland) ...

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Das Laufbahnziel eines Offiziers des Truppendienstes, der Berufssoldat ist, ist Oberstleutnant. Wer da nur Major wird, hat etwas grundlegendes falsch gemacht.

Wer Stabsoffizier werden will, muss den entsprechenden Lehrgang bestehen, diese Lehrgänge gibt es für Zeitsoldaten nicht.

Also: ja, das wäre schlecht, als Major pensioniert zu werden.


Bourgueil 
Beitragsersteller
 17.03.2021, 17:27

Aha, das ist ja interessant, wiki01: Sagen wir mal, er ist nach dem Abitur gleich zum Bund gegangen, weil er Flieger werden wollte, und hat dann in etwa die von Kamihe beschriebene Laufbahn (Soldat auf Zeit, Unteroffizierslaufbahn, Hauptfeldwebel, Offizierslehrgang, Leutnant, Major) durchlaufen. Könnte man das zum Beispiel bei einem Taktischen Luftwaffengeschwader überhaupt? Und was könnte dann schief gelaufen sein, dass es nicht höher ging?

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wiki01  17.03.2021, 17:44
@Bourgueil

Nein, ein Zeitsoldat kann nicht Stabsoffizier werden. Es wäre beim Hauptmann schluss.

Majore und Oberstleutnante sind Staffelkapitäne, Oberste sind Geschwaderkommodore. Luftfahrzeugführer in einem Geschwader können Major werden.

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Bourgueil 
Beitragsersteller
 17.03.2021, 18:11
@wiki01

Danke, wiki01, ich habe gemerkt, dass meine vorherige Frage ziemlich dämlich war. Ich taste mich so langsam in das Thema rein. Ich habe mir natürlich auch die SVL angeschaut, aber ich kapiere sie einfach nicht, weil mir zu viel Hintergrundwissen zu den deutschen Traditionen und dem Militär allgemein fehlt. Aber ich nehme mit: Pilot kann man nur als Offizier werden. Das heißt: Mein Mann muss sich nach dem Abitur (und Grundausbildung) gleich für die Offizierslaufbahn entschieden haben, wird dann nach 3 Jahren Leutnant, nach nochmals rund 5 Hauptmann und dann nach 8,5 Major. Richtig? Dann ist er so in den 30ern, und wenn er dann Major bis zum Ruhestand bliebe, dann wäre etwas schief gelaufen. Könnte er auf einen Schreibtischposten abgeschoben worden sein? Was hätte er sich dafür leiten müssen?

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wiki01  18.03.2021, 07:16
@Bourgueil

Nochmal: Major wird nur, wer Berufssoldat wird und den Lehrgang für Stabsoffiziere besteht. Ob jemand Berufssoldat werden kann, entscheidet sich erst nach vielen Dienstjahren.

Ich kenne keinen Offizier, der als Berufssoldat als Major pensioniert wurde. Damit das passiert, reicht es nicht, ein Studium abzubrechen. Da müsste schon etwas heftiges disziplinarrechtliches passiert sein, was zu einer Verurteilung geführt, und eine Beförderungssperre nach sich gezogen hat. Oder der Offizier lehnt eine Versetzung ab, und fällt dann als „nicht förderungswürdig“ unten raus.

Eine Möglichkeit gebe es, als Major auszuscheiden: Piloten von Kampfflugzeugen können auf Antrag im Alter von 40 Jahren ausscheiden. In diesem Alter ist der Soldat möglicherweise noch nicht Oberstleutnant. Aber: diesem Antrag muss nicht entsprochen werden.

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Bourgueil 
Beitragsersteller
 18.03.2021, 10:19
@wiki01

Herzlichen Dank, wiki01, das ist noch mal ein anderer interessanter Aspekt. Aber es gäbe ja vielleicht noch die Möglichkeit, dass jemand, der altersbedingt oder von seinem Gesundheitszustand her nicht mehr Kampfpilot ist oder sein kann, trotzdem bei der Truppe bleibt und dann irgendwie anders eingesetzt wird, oder? Wenn er dann nur Major bliebe, dann wäre das aber wohl absolut unrealistisch, wie Du schreibst. Das nehme ich jetzt mal so mit. Hilft mir sehr, Deine Info.

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Wie ich den bisherigen Antworten und Deinen Kommentaren dazu entnehmen konnte, hat Derjenige welcher die Laufbahn Offz Fachdienst bzw. alte Laufbahn Offz flgDst durchlaufen. Laufbahnziel wäre dann der Hauptmann A12 gewesen - herausragend wäre Stabshauptmann A13g.

Vermutlich gehörte er aber zu den herausragenden Offizieren, denen man trotz reiner Fachlichkeit, die Eignung zum Stabsoffizier im Truppendienst attestierte und der dann den Laufbahnwechsel - auch ohne Studium - vollzog. In der Regel geschah dies (und geschieht immer noch) mit Mitte/Ende 40 oder gar mit Anfang 50, so dass er im Anschluss an den bestandenen Stabsoffizierlehrgang in Hamburg zum Major befördert wurde.

Als die Bw Anfang der 90er verkleinert wurde, hat man Tausenden von Soldaten, die auf Grund ihrer Vorverwendung oder ihres Alters für Spitzendienstgrade nicht mehr in Frage kamen, einen sogenannten "goldenen Handschlag" angeboten. Sie konnten dann - je nach Dienstgrad - mit Anfang bis Ende 50 (in jedem Fall weit vor Erreichen des regulären Pensionsalters) die Bw gegen einen einmaligen Abschlag und ohne wesentliche Einbußen an Pensionen verlassen. Dazu gehörte wahrscheinlich auch der von Dir Genannte. Er nahm das Geld und verließ die Bw bevor er Oberstleutnant wurde.

Kurzum, Ich gehe davon aus, dass er zu den sehr guten bis herausragenden Offizieren gehörte, auch wenn er bloß als Major die Bw verließ 😉

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Er beginnt als Soldat auf Zeit, macht nach der Grundausbildung einen Lehrgang für Unteroffiziere und dient sich hoch bis zum Hauptfeldwebel. Wenn er weiter machen will, muss er sich für eine Offizierslaufbahn bewerben, wird dem zugestimmt, wird er zum Fähnrich befördert und muss einen 3 Jährigen Offizierslehrgang absolvieren. War der Erfolgreich, geht die Beförderung weiter vom Leutnant, bis zum Major. Dann dürfte er ein Alter erreicht haben, wo er aus dem Dienst entlassen wird.


Bourgueil 
Beitragsersteller
 17.03.2021, 15:52

Vielen Dank, das gibt doch schon ein Bild. Könnte er sich auch direkt nach dem Abitur schon als Offiziersanwärter beworben haben, sich den Umweg über die Unteroffiziersränge also irgendwie sparen?

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Kamihe  17.03.2021, 15:53
@Bourgueil

Nein, das geht nicht, dann muss er auf die Offiziersschule, also studieren.

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PrivatChicken  17.03.2021, 20:20
@Kamihe

An der Offizierschule wird nicht studiert. Darüber hinaus kann man auch Offizier ohne Studium werden.

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Kamihe  17.03.2021, 20:25
@PrivatChicken

Als Offizier wird man für eine bestimmte Fachrichtung eingesetzt und dafür muss man Studieren, hier geht es nicht um den Dienstgrad, das ist eine andere Sache . Und dass man Offizier werden kann, ohne zu studieren, habe ich in meiner Antwort dargelegt, musst sie nur lesen.

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PrivatChicken  17.03.2021, 20:31
@Kamihe

Du kannst auch direkt in Offizierlaufbahn einsteigen ohne Studium. Das Studium hat in den meisten Fällen nichts mit der späteren Verwendung zu tun. Nichts für ungut aber was du hier schreibst ist einfach falsch, das weiß ich aus eigner Erfahrung. Also informieren dich einfach mal richtig oder antworte nicht. Schönen Abend noch.

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PrivatChicken  17.03.2021, 20:17

Deine Antwort ist schlichtweg falsch.

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Kamihe  17.03.2021, 20:20
@PrivatChicken

Unsinn, lies dir die Bedingungen durch unter welchen man zum Fähnrich befördert wird. Das hättest du machen sollen, bevor du deinen Kommentar abgegeben hast.!

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PrivatChicken  17.03.2021, 20:23
@Kamihe

Ein HptFw wird niemals zu einem Fähnrich befördert. Das käme einer Degradierung gleich. Außerdem kann man auch direkt in die Offizier Laufbahn einsteigen.

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Kamihe  17.03.2021, 20:29
@PrivatChicken

Der Fähnrich steht höher, als die anderen Unteroffiziersdienstgrade, er kann auch Befehlsgewalt über andere Unteroffiziersdienstgrade haben. Lies es bei WIKI !

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PrivatChicken  17.03.2021, 20:33
@Kamihe

Fähnrich ist das equivalent zu einem Feldwebel und der niedrigste Dienstgrade der portepisten.

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Zwicknick  18.03.2021, 11:09

Hier stimmt leider so einiges nicht 😉

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