Macht es Sinn, nicht unterscheiden zu wollen zwischen hilfreichen ethischen Grundsätzen und Ansichten gewisser fanatischer Religionsführer?
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Klage gegen Zehn-Gebote-GesetzNeun Familien in Louisiana haben Klage gegen ein neues Gesetz eingereicht, demzufolge in jedem Klassenzimmer in dem US-Bundesstaat ein Poster oder eine umrahmte Darstellung mit den biblischen Zehn Geboten hängen muss. Die Gebote seien "rein religiös", heißt es in der Klage am Bezirksgericht in Baton Rouge. Kinder würden religiöser Lehre ausgesetzt, die möglicherweise dem Glauben und der Weltanschauung ihrer Eltern widerspreche. Louisiana ist der einzige Bundesstaat in den USA mit einer solchen Vorschrift.
ZDF am 25.6.2024
1 Antwort
Kennst Du die 10 Gebote? Da steht nämlich im allerersten, daß ein Glaube an (einen!) Gott unabdingbar ist, mit Verbot von fremden (weiteren Göttern), sich ein Bild zu machen von diesem Gott (zwecks Götzenverehrung), den Sabbat einzuhalten (mit allem was bei den Juden daran hing, bis hin zu Steinigung wenn jemand den Sabbat mißachtete) und dazu noch ein Fluchverbot (Mißbrauch göttlicher Namen).
Das widerspricht ganz klar dem Grundrecht auf Glaubensfreiheit, das es auch in USA gibt, wo niemand jemand anderem einen Glauben aufzwingen darf. Dort reagiert man auch auf subtile Manipulationsversuche wie das genannte erzwungene (!) Aufhängen der Gebote in den Schulen, wo die Schüler dem Anblick nicht ausweichen können, allergisch.
Es geht in dieser Sache nicht um die restlichen "ethnischen" Gebote von den 10, sondern um den Anfang, der einen Götterglauben voraussetzt bzw. erzwingen möchte.
Als die Bibel geschrieben wurde, hatten die anderen Völker dieser Zeit eine Vielzahl von Göttern, mit entsprechenden Götzenbildern und Tempelanlagen. Und die Israeliten hatten lange Zeit auch noch weitere Gottheiten, insbesondere die auch in anderen Religionen bekannte Aschera – Wikipedia ausführlicher ist der englische Artikel dazu Asherah - Wikipedia
Die Bibel will gar nichts erzwingen. Sie spricht lediglich in den sprachlichen Bildern, in der man sprach und dachte, als sie geschrieben wurde. Sie warnt sogar explizit davor, sich "ein Bild" von Gott zu machen. Einfach deswegen, da es stets nur Götzenbild wäre. Und natürlich meint sie damit auch jedes nur gedanklich existierende Bild (= Vorstellung von Gott).