Macht antidepressivas immer müde?

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Die Nebenwirkungen sind zum Teil heftig.

Falls du Mirtazapin meinst: Ja, das wäre ein schlafförderndes Antidepressivum. Du kannst in Absprache mit Arzt die Medikamentation ändern. EBachte jedoch, dass du mind. 2-4 WOchen warten musst bis die Wirkung überhaupt eintritt und bei macnhen die Suizidrate am ANfang höher ist weil die Aktivierende Wirkung vor der Stimmungsaufhellenden Wirkung eintritt. Es gibt auch Antidepressiva, bei denen manche Personen nach einmaliger Einnahme eine lebenslang niedrige Libido haben.

Daher ist Psychotherapie bei Depressionen immer ein muss.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BSc + MSc Psychologie + Approbation + WB Neuro

rKiba065  15.09.2024, 11:31

Viele Menschen sind auf eine rein medikamentöse Behandlung angewiesen, da es in Deutschland ein erhebliches Problem bei der Suche nach Therapieplätzen gibt. Selbst die Krankenkassen haben Schwierigkeiten, Termine zu vermitteln, sodass für viele eine Psychotherapie gar nicht infrage kommt, obwohl ich zustimme, dass diese sehr vorteilhaft sein könnte.

MichaelStumpf  15.09.2024, 13:26
@rKiba065

Das Problem der Therapieplätze (obwohl das die preiswerteste Lösung wäre) ist bekannt. Dennoch empfehlen die S3 Leitlinien PT als Mittel der Wahl. Ich empfehle nciht die schlechtere Alternative.
Interessant: Selbst die Psychotherapeuten wollen mehr Therapieplätze anbeiten, bekommen dies jedoch von der Politik faktisch untersagt.

rKiba065  15.09.2024, 13:27
@MichaelStumpf

Ich gebe dir zu 100% Recht, aber das Problem ist jedoch, dass selbst diese Empfehlungen wenig nützen, wenn in der Praxis oft monatelange Wartezeiten bestehen. Viele Menschen haben einfach keine andere Option als eine medikamentöse Behandlung, weil sie zeitnah Unterstützung brauchen und die Wartezeiten für eine Therapie zu lang sind. Es ist also weniger eine Frage der 'schlechteren Alternative', sondern oft leider die einzige realistische Möglichkeit

MichaelStumpf  15.09.2024, 21:45
@rKiba065

Jupp, seitdem im Jahr 2000 die Kassensitzvergabe versaut wurde versuchen alle seit 25 Jahren die Problemaitk zu ändern. In den 16 Jahren CDU war politisch kaum was möglich.

Nein. Es gibt sowohl antriebssteigernde als auch sedierende (müde machende) Antidepressiva.

Grob aufgeteilt gibt es 4 Gruppen von Antidepressiva:

  • SSRI's und SNRI's
  • Tri- und Tetrazyklika
  • MAO-Hemmer
  • Atypika

Die heute mit Abstand am häufigsten eingesetzten Antidepressiva stammen aus der Gruppe der SSRI und SNRI (Citalopram, Escitalopram, Duloxetin, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin). Sie wirken in der Regel antriebssteigernd. Wie üblich bestätigt jedoch die Ausnahme die Regel. Es gibt eine kleine Minderheit von Konsument*innen welche diesbezüglich "paradox" reagiert. Sie werden von diesen Medikamenten also eher müde. Weitere antriebssteigernde Antidepressiva sind beispielsweise Clomipramin (Trizyklika), Nortriptylin (Trizylika), Bupropion (Atypika) usw.

Das heute am häufigsten verwendete sedierende Antidepressivum ist wohl Mirtazapin (Tetrazyklika). Gefolgt von Trazodon (Atypika), Doxepin (Trizyklika) und Amitriptylin (Trizyklika). Es gibt jedoch auch zahlreiche weitere wie beispielsweise Agomelatin (Atypika) oder Trimipramin (Trizyklika).

Ebenfalls häufig werden bei Depressionen sogenannte Zusatzmedikamente eingesetzt. Beispielsweise das atypische Antipsychotikum Quetiapin welches ebenfalls stark sedierend wirkt.

Nein, es gibt auch antriebssteigernde Antidepressiva. Aber viele können müde machen, vorallem am Anfang.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viel damit beschäftigt

Kann zumindest passieren.

Antidepressiva können teils gravierende Nebenwirkungen haben, die mit anderen Medis kompensiert werden.


rKiba065  15.09.2024, 11:12

Die Nebenwirkungen variieren stark per Medikament.

rKiba065  15.09.2024, 11:29
@Neugier2022

"Kann zumindest passieren", ohne zu wissen, welches Medikament sie referiert. Ah ja...

Ne, kommt aufs Medikament und die Person an.