Lungenheilstätten in den 50er/60er Jahren z.B. Aprath , Beelitz

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Ich war 1963 als dreijähriges Mädchen in Aprath. Ich musste 1/2 Jahr dort bleiben und meine Eltern durften mich nur 1 x im Monat besuchen. Das war sehr schlimm. Ansonsten kann ich mich an Nonnen, große Schlafsäle, gruseligen Haferschleim und viele viele Spritzen in den Po erinnern. Ansonsten weiß ich nicht mehr viel. Es war furchtbar, besonders das Heimweh. Muss oft daran denken.

Bin auch in Aprath gewesen und hab nur wenig Erinnerungen.Damals war ich 6 Jahre alt.1963.Ich erinnere mich an große Aufräume,Spritzen und an diese riesige Terasse mit Liegen und rauchen Decken für die Mittagsruhe.Besuch gab es selten,wie selten weiß ich nicht mehr. Irgendwie hat mich der Aufenthalt dort nachhaltig belastet oder gar geprägt.

Hallo ich war von 1960 bis 1966 wegen Tbc in verschiedenen Lungenheilstätten, unter anderem auch 2 Jahre, mit 14 und 15 Jahre, in "Schloss Aprath". Ja ich kann mich noch an alles erinnern 1X im Monat 2 Stunden Besuchszeit ,Post wurde geöffnet und gelesen. Wir "Großen" hatten 4 bis 8 Bett- Zimmer. Die 6 bis 10 Jährigen Kinder 32 Betten in einem Schlafsahl . Es gab nur Gemeinschaft-Toiletten, 12 "Schüssel" ohne Trennwände oder Türen, eng aneinander stehend. Tagesablauf Woche für Woche (auch am Wochenende) immer das Gleiche, Aufstehen, Frühstücken, Liegehalle 4 Stunden im freien ganz still auf dem Rücken liegen, Essen, 2 Stunden Mittagsschlaf auf den Zimmern danach 3 Stunden wieder auf die Liegestühle, Abendbrot danach 2 Stunden Gesellschaftsspiel oder Lesen, um 20 Uhr ins Bett, ab 22 Uhr Licht aus und absolute Ruhe. Bei Störungen zur Straffe 2 Stunden in den feucht kalten Duschraum auch Nachts.

Aber Aprath war noch nicht die Hölle, in anderen Heilstätten wurde geprügelt, ans Bett gefesselt und noch viel schlimmeres getrieben.

So alles was ich hier berichtete habe ich selber erlebt und wenn ihr mal im Nerz unter Lungenheilstätten nachforscht werdet ihr unendlich viele Berichte von Kindesmissbrauch in den Kinderheimen lesen.

Ich bin gerne bereit andere Leidensgenossen zu helfen.

Fred Hopp