Logopädie Ausbildung oder Studium?

2 Antworten

Ciao :-)

Kommt darauf an, ob du mehr das Theoretische oder Praktische liebst. Als Studium hast du sehr viel mit Forschung und die Theorie zu tun und hast keinen direkten Bezug zu Patienten. Gut für jemanden der später in der Forschung oder als Dozent arbeiten will.

In einer Berufsfachschule lernst du sehr viel mehr (meine Ansicht), denn du hast verschiedene Patienten während der Ausbildung und kannst recht schnell feststellen mit welchen Patienten du lieber zusammen arbeiten willst. Von den Mitschülern gab es viele die nur mit Erwachsenen oder Senioren arbeiten wollten, andere nur mit Kinder und wieder andere wollten mit allen Gruppen später arbeiten.

Nur wer sein Examen in der Berufsfachschule gemacht hat, darf sich Logopäde (geschützte Berufsbezeichnung) nennen. Wer es studiert hat darf sich nur so nennen, wenn er 6 Monate Praktikum vorweisen kann und das Examen nachholt.Ich kann aber nur für Bayern sprechen, wie es in den anderen Bundesländer gehandhabt wird weiß ich leider nicht.

Hoffe es hilft dir ein wenig weiter.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Tochter ist Logopädin

Hallo,

ich kann für Hessen sprechen:

hier kannst Du in 7.Semestern Sprachtherapie studieren und bekommst dann eine Vollzulassung als akademische Sprachtherapeutin. Die meisten akademischen Sprachtherapeuten arbeiten in logopädischen Praxen, also machen praktisch die gleiche Arbeit wie Logopäden.

Ich spreche mich immer für ein Studium aus.

Warum? Weil ich die Ausbildung gemacht habe und zwar viel Praxis hatte, aber meine theoretische Basis zu schwach war. Ich habe dann noch Sprachwissenschaften studiert. Von diesem Wissen profitiere ich enorm in der täglichen Arbeit.

Manche glauben, dass im Studium wenig praktische Erfahrungen gemacht werden. Das sehe ich anders.

Neben dem theoretischen Unterricht gibt es immer auch praktische Fächer und Projekte. Viele der Dozenten arbeiten selbst als Sprachtherapeuten und können viel aus der Praxis berichten. Die Praktika finden zwar in freien Praxen und Kliniken und nicht an der Hochschule statt, aber es gibt immer eine Betreuungsveranstaltung während der Praktika durch die Hochschule. Die Prüfungen finden dann auch an der Hochschule statt (man bringt ein Video aus dem Praktikum mit).

Klar lernt man auch etwas über wissenschaftliches Arbeiten, Statistik und Forschung- das wird man im Beruf später kaum anwenden, aber man versteht dann Fachartikel besser und kann einschätzen, ob Forschungsergebnisse wirklich relevant sind.

Zudem kam von Minister Lauterbach auf dem Therapeutengipfel im Nov. 23 ganz klar die Ansage, dass er eine Vollakademisierung für die Logopädie unterstützt- wie auch bei den Hebammen, wird es dann vielleicht bald gar keine Ausbildung zur Logopädin mehr geben, sondern nur noch das Studium.

Also langfristig bist Du mit einem Studium auf der sicheren Seite.

Liebe Grüße