Liter Heizöl berechnen aus kWh für Abrechnung

9 Antworten

Der Heizwert ist von vielen Faktoren abhängig.

Als Anhaltspunkt http://de.wikipedia.org/wiki/Heizwert#Fl.C3.BCssigeBrennstoffe.28bei_25.C2.A0.C2.B0C.29

Die Ölqualitäten sind nicht auf den Heizwert bezogen, sondern auf Schwefelgehalt etc.

Somit kannst Du abschätzen, wie viel Energie Du bekommst, aber nicht wieviel Du an nutzbare Wärme hast.

Es ist eigentlich umgekehrt, Du weist wieviel Öl Du benötigst hast und dann rechnest Du über die Wohnfläche den Verbrauch kWh / m² / Jahr aus. Dieser wird im Energieausweis angegeben. Wenn Du diesen Wert hast, kannst Du den Verbrauch abschätzen. Abschätzen deshalb, weil je nach Energieausweistyp auch die Verbrauchsgewohnheiten mit eingehen.


Gegengift 
Beitragsersteller
 22.04.2013, 13:08

Das Problem ist dass Wasser in der gleichen Anlage aufbereitet wird und nur begrenzt Messgeräte vorhanden sind - oder ich hab einen Denkfehler..

Ich hab:

Gesamt Warmwasser Durchlauf

Gesamt Kaltwasser Durchlauf

2. Whg Warmwasser Durchlauf

2. Whg Kaltwasser Durchlauf

Heizung Wärmezähler beide Whg

Heizung Wärmezähler 2. Whg

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HarryHirsch4711  22.04.2013, 21:42
@Gegengift

Jetzt denke ich fange ich an zu verstehen:

Die Wärmezähler ermitteln die Wärmeenergie. Das Warmwasser wird wohl quasi über die Wassermenge berechnnet. Somit könnte es so sein, dass die Wärmemenge direkt in l Öl umgerechnet wird und somit der Rest für Warmwasser benötigt wird.

Ich kenne es so: Es werden die Kosten gemäß Schlüssel (x %) fest und der Rest wird verbrauchsabhängig umgerechnet.

Du wirst sicherlich eine Abrechnung bekommen haben, da sollte die Berechnung eigentlich erklärt sein. Habt Ihre eine HAusverwaltung, so sollte sie es Dir verständlich erklären können.

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Da Öl- und Gas etwa die gleiche Energie enthalten - aber der Wirkungsgrad der Heizungskessel zwischen 60% (sehr alte Anlage) und etwa 110% (neueste Brennwerttechnik) liegen kann, ist eine genaue Berechnung nicht möglich. Es gibt aber folgende Richtwerte für eine Wohnfläche von 100 bis 250 m²: 8 €/m²/Jahr gilt als niedrig, 12,30 € als Mittelwert und 16,20 € als hoher Wert. Über 16,20 € ist zu hoch und hier muss dringend etwas verbessert werden.Teile also den Jahresverbrauch in kWh durch Deine Wohnfläche in m² und Du hast einen Anhaltspunkt und Du kannst erkennen, ob Du evtl. zu hohe oder normale Kosten hast.


Gegengift 
Beitragsersteller
 22.04.2013, 12:51

Ich muss eine Abrechnung erstellen. Und die muss den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

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Wie viel Liter Heizöl welcher Qualität genau zu welcher abgerechneten Wärmemenge führt, hängt von zahllosen technischen Daten der Heizungsanlage ab. Die liegen uns nicht vor.

Du bezahlst Deinen Anteil an den Kosten, die dem "Energie-Zwischenhändler" (Vermieter bzw. Betreiber der Heizungsanlage) entstehen. Und dieser Anteil richtet sich zum Teil nach dem individuellen Wärmeverbrauch und zum Teil nach der Nutzfläche. Die Kalkulation muss der Vermieter ja offen legen. Da kannst Du doch alles nachlesen!

Was hilft Dir die Analyse der Energie-Effizienz der Heizungsanlage? Bei mangelnder Effizienz kann der Hausbesitzer die Heizungsanlage ggfs. technisch nachrüsten und die dabei entstehenden Kosten auf die Miete umlegen. Das kann für den Mieter auf absehbare Zeit teurer kommen als der bestehende Zustand.


dompfeifer  22.04.2013, 01:15
Ein Abrechnungsunternehmen muss das ja auch machen. 

Nein, genau das muss ein "Abrechnungsunternehmen" gerade nicht machen. Das schaut nur auf seine Ausgaben für die Heizung anhand der eingegangenen Rechnungen und legt die entstandenen Kosten so oder so auf die Mieter um. Die Umrechnung von Liter Heizöl zu kWh Wärme kommt da überhaupt nicht vor, die interessiert dort niemand! Das ist eine physikalisch-technische Größe, mit der die Kaufleute gar nichts anzufangen wissen. Es sei denn, es stehen (auf die Miete) umlagefähige Investitionen an, siehe oben.

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Gegengift 
Beitragsersteller
 22.04.2013, 12:45
@dompfeifer

Ich muss aber doch die Effizienz wissen, wenn neben der Heizung auch Warmwasser aufbereitet wird. Und das 'Warmwasser wird ja nur der Durchlauf gezählt

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Gegengift 
Beitragsersteller
 22.04.2013, 12:49
@Gegengift

Ich muss aber doch die Effizienz wissen, wenn neben der Heizung auch Warmwasser aufbereitet wird. Und das 'Warmwasser wird ja nur der Durchlauf gezählt

Ich hab für beide Whg Wärmezähler an den Heizungen. Und an den Warmwasserleitungen wird der Durchlauf ermittelt. Was ich daher brauche ist eine prozentuale Verteilung. Die kWh auf den Wärmezählern kann ich ja nicht in Rechnung stellen.. Da fließt ja wegen Effizienz viel weniger Energie durch als Kosten entstehen..

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Gegengift 
Beitragsersteller
 22.04.2013, 13:09
@Gegengift

Das Problem ist dass Wasser in der gleichen Anlage aufbereitet wird und nur begrenzt Messgeräte vorhanden sind - oder ich hab einen Denkfehler..

Ich hab:

Gesamt Warmwasser Durchlauf

Gesamt Kaltwasser Durchlauf

2. Whg Warmwasser Durchlauf

2. Whg Kaltwasser Durchlauf

Heizung Wärmezähler beide Whg

Heizung Wärmezähler 2. Whg

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dompfeifer  22.04.2013, 20:33
@Gegengift

Entschuldigung, ich habe das bislang so verstanden, dass das Warmwasser bereits über die Wärmeleistung abgerechnet wird. Dann wäre alles klar gewesen. Nun wird ja beim Durchlauf die aktuelle Wassertemperatur nicht berücksichtigt. Da sollen jetzt, wie ich es verstehe, Heizkosten und Warmwasserkosten nach Kostenaufwand getrennt werden. Da sehe ich auf Anhieb zwei Möglichkeiten:

Entweder man setzt die anzunehmende durchschnittliche Warmwassertemperatur als konstant an und berechnet aus Wasserdurchlauf und erfolgter Temperaturerhöhung durch die Heizungsanlage (z.B. von 10°C auf 60°C, Erhöhung um 50°C) schlicht physikalisch die gelieferte Wärmemenge in kWh (unter Vernachlässigung der Wärmeverluste an den Wasserleitungen). Das ist ganz einfach (Formel liefere ich bei Bedarf nach.). Das lässt sich natürlich auch überschlagsmäßig auf den Heizölverbrauch umrechnen nach dem Motto: 10 kWh = ungefähr 1 Liter Heizöl. Um diese Umrechnung genau zu wissen, müsste man die Heizungsanlage kennen.

Oder man installiert Wärmememengenmessgeräte für die Warmwasserverbraucher.

Möglicherweise gibt es hier auch gesetzliche Vorgaben.

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Das läßt sich nicht genau berechnen, ist von zuvielen Faktoren abhängig. Eine Überschlagsrechnung kann wie folgt versucht werden:

                **V = Q / Hu x Wichte x Wirkungsgrad** 

mit Q = Jährl. Wärmeverbrauch in KWh / Jahr // Hu = unterer Heizwert des Brennstoffes in KW / kg (für Heizöl EL ca. = 11.7 Kw / kg)// Wichte = Spez.Gewicht des Brennstoffes in kg / ltr. (Heizöl EL = ca. 0,87 kg / ltr.,// Jahres-Wirkungsgrad der Heizungsanlage = ca.72 %,// ( EinFm.-Whnhs inkl. WWB ??) und V = Heizölverbrauch in Litern

 Als Beispiel bei einem Verbrauch von Q = 16500 Kwh / Jahr also:

**V= 16500 / 11.7 x 0,87 x 0,72 = 2251 ltr /  Heizöl_EL im Jahr.**

Dies ist ein rein theoretischer Wert, abhängig von den eingesetzten Schätzwerten.

Hallo Gegengift,

blick in die Heizkostenverordnung, Dein Fall ist weder ungewöhnlich noch kompliziert.

Einheitlich entstandene Betriebskosten der Heizungsanlage minus der errechneten Warmwasserkosten = Heizkosten.

Also musst Du erst einmal alle Kosten und Verbrauchswerte zusammentragen. Angefangen mit Warmwasser.

Errechnete Warmwasserkosten bzw. zunächst die errechnete Brennstoffmenge zur Warmwasserherstellung (weil die wird nicht gemessen sondern gerechnet (siehe Heizkostenverordnung § 9):

B = 2,5 x V x (tw -10) / Hu B = 2,5 x 120 m³ x (60°C – 10°C) / 10 kWh/L

(Beispiel mit 120 m³ Warmwaserverbrauch gesamt und Warmwassertemperatur im Speicher 60°C)

B = 1.500 L (Heizöl)

Von den Kosten des Betriebs der zentralen Warmwasserversorgungsanlage sind mindestens 50 %, höchstens 70 % nach dem erfassten Warmwasserverbrauch, die übrigen Kosten nach der Wohn- oder Nutzfläche zu verteilen. Zu den Kosten der Wasserversorgung gehören die Kosten des Wasserverbrauchs, die Grundgebühren und die Zählermiete, die Kosten der Verwendung von Zwischenzählern, die Kosten des Betriebs einer hauseigenen Wasserversorgungsanlage und einer Wasseraufbereitungsanlage einschließlich der Aufbereitungsstoffe.“ Aus § 8 der Heizkostenverordnung.

Jetzt addierst Du die Kosten der Warmwasserbereitung:

Öl (1.500 l) + Kaltwasser (120 m³) + Grundgebühr und Zählermiete + Betriebskosten + Kosten der Wasseraufbereitung = Summe z.B. 1.600 €.

Bei 50:50 Schlüssel geteilt durch 2 (=800 €)

Dann legst Du die eine Hälfte auf die Quadratmeter um, z.B. eine Wohnung A) = 100 m² die andere B) = 120 m².

A) = 363,64 € und B) = 436,36 €.

Die Warmwasserzähler haben folgendes angezeigt

A) 52 m³ B) 68 m³ – also Summe 120 m³.

Die andere Hälfte legst Du jetzt nach dem Verbrauch um,

z.B. A) = 800 x 52 / 120 = 346,67 € und B) 800 x 68 / 120 = 453,33 €.

In Summen Warmwasser A) = 363,64 + 346,67 = 710,31 € und B) = 436,36 + 453,33 = 889,69 €.

Probe: 710,31 + 889,69 = 1600 €.

Damit sind die Warmwasserkosten verteilt.

Jetzt kommt die Heizung dran.

Gesamtölverbrauch minus Ölverbrauch für Warmwasser = Ölverbrauch für Heizung. z.B. 6.200 l – 1.500 l = 4.700 Liter Öl z.B. (0,7 €/l) = 2.475 €

Jetzt addierst Du die Betriebskosten der Heizung (Schornsteinfeger,etc.) = Summe z.B. 3.090 €

Bei 50:50 Schlüssel geteilt durch 2 (=1545 €)

Dann legst Du die eine Hälfte auf die Quadratmeter um, z.B. eine Wohnung

A) = 100 m² die andere B) = 120 m². > A) = 702,27 € und B) = 842,73 €.

Die Wärmemengenzähler haben folgendes angezeigt

A) 10.300 kWh und B) 9.700 kWh also Summe 20.000 kWh.

Die andere Hälfte (1545 €) legst Du jetzt nach dem Verbrauch um,

z.B. A) = 1545 x 10300 / 20000 = 795,68 € und B) = 1545 x 9700 / 20000 = 749,32 €.

In Summen Heizung

A) = 702,27 + 795,68 = 1.497,95 € und B) = 842,73 + 749,32 = 1.592,05 €.
Probe: 1.497,95 +1.592,05 = 3.090 €.

Damit sind die Heilkosten verteilt.

Wohnung A) 710,31 € + 1.497,95 € = 2.208,26 € Wohnung B) 889,69 € + 1.592,05 € = 2.481,74 €

Gesamt A) 2.208.26 € + B) 2.481.74 € = 4690,00

Probe 1.600 € + 3.090 € = 4.690 € - stimmt.

Ergebnis alle Kosten verteilt – Haus ist schlecht isoliert und der Wirkungsgrad ist schlecht. Ein Sanierungsfall bzw. Wartung ist angesagt.

Rechne mit Deinen Zahlen.

Gruß