Lehramt: Englisch und Französisch oder E und Philosophie/Religion?
Hallo,
Anfang April würde ich gerne mit dem Sommersemester starten. Ich habe mich auf jeden Fall schon für das Fach Englisch entschieden, da ich mich sehr für die Sprache und Kultur interessiere. Ich lese auch englische Bücher und schaue Filme immer im Original. Mein Interesse liegt somit sehr bei den Sprachen. Dementsprechend könnte ich mir auch Französisch gut vorstellen, wenn es auch ein meilenweiter Unterschied in dem Wortschatz ist. Ich habe aber natürlich auch schon von vielen Menschen gehört, dass eine solche Kombination sehr - bzw zu arbeitsaufwendig ist. In der Schule hatte ich Philosophie und fand dieses Fach schon immer relativ spannend. Interesse am Studium besteht also in diesem Fach schon. Auch für Religion interessiere ich mich. Ich hatte es zwar nicht in der Oberstufe, aber ich bin schon gläubig und für theologische Fragestellungen offen. Naturwissenschaftlich bin ich leider genauso wenig begabt wie in Kunst. Musik ist zwar interessant, aber da würde ich den Aufnahmetest nicht bestehen und in Sport erst recht nicht. Geschichte ist mir etwas zu trocken.
Ich weiß selbstverständlich, dass das meine Entscheidung ist. Letztendlich kann ich auch E und Fr wählen, wenn's mir Spaß macht. Was wäre denn Eure Entscheidung? E und Fr oder E und Ph / R. Ich hätte auch durchaus Interesse an einem Ergänzungsfach, also E + Ph + R. Wir leben ja in einer sehr pluralisierten interkulturellen Welt, sodass nicht jeder Schüler Katholik ist und zu Philosophie wechseln muss.
3 Antworten
Englisch/Französisch ist definitiv eine interessante Kombination und den Zeitaufwand könntest du minimieren, indem du zum Beispiel bestimmte Methoden für beide Fremdsprachen verwendest. In Religion/Philosophie hast du definitiv weniger Korrekturen und vllt auch allgemein weniger Arbeit, weil dort kaum einer seine Abiturprüfung ablegt. Das kommt dann darauf an, wie sehr du Französisch bzw. die anderen beiden Fächer magst. Das sollte meiner Meinung nach das Hauptkriterium bei der Entscheidung sein, denn wenn dir deine Fächer wirklich Spaß machen, fallen dir bestimmt auch die Korrekturen/aufwändige Arbeiten leichter.
Da du ja Sprachen sehr magst, könnte auch Deutsch als Zweitfach interessant für dich sein (selbes Problem wie bei Französisch mit den Korrekturen, aber eben auch eine schöne Sprache). Zumindest hast du nicht erwähnt, dass du dieses Fach nicht unterrichten möchtest.
Ich persönlich würde in Kombination zu Englisch auf jeden Fall Französisch nehmen, da die beiden Sprachen sehr viele Gemeinsamkeiten haben, die dir dabei helfen könnten, sie den Schülern zu erklären (z.B. wenn du die Bedingungssätze im Frz. erklärst und sagen kannst: das ist eigentlich wie im Englischen...).
Wenn du aber Philosophie lieber magst oder es dir besser liegt, dann nimm eher dieses Fach, wobei das nicht an jeder Schule unterrichtet wird und es dadurch für dich Einschränkungen in der Wahl des Arbeitsplatzes geben könnte.
Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidung.
LG
Hallo FilmFan,
Lehramt ist erst Mal eine gute Entscheidung, Glückwunsch.
Allerdings sollte je nach Bundesland die Schulart, welche am meisten Bedarf vermeldet, ebenso berücksichtigt werden wie der Umstand, dass man bei zwei Sprachen als Fächer auch zwei Auslandsaufenthalte absolvieren muss, was Bafög-Empfängern oder auch Heimatverbundenen immer sehr schwer fällt, weil sich durch die Auslandsaufenthalte die Studiendauer u.U. verlängert.
Gymnasiallehramt wird nur mit wenigen Fächern noch gesucht - typischerweise im Osten mit Naturwissenschaften, mit Kunst, Musik, selten mit Deutsch, Ethik oder Geschichte :-) Ist aber natürlich schulart- und standortabhängig.
Englisch und Französisch ist in sofern eine gute Kombination, weil man die pädagogischen Grundlagen des Spracherwerbs/Sprachenlernens, der Vermittlung einer modernen Fremdsprache usw. relativ gleich handhaben kann.
Englisch und Ethik/Philosophie als Sachfach ist ebenfalls eine wunderbare Kombination, denn das reduziert den Korrekturaufwand etwas. Mit zwei Fremdsprachen - vorallem Englisch - hat man gut zu tun, als Haupfächer ist hier die Zahl der Klassenarbeit und LKs und Leistungsüberprüfungen im Allgemeinen meist höher. An unserer Schule werden bspw. in Ethik nicht ein Mal zwangsläufig Klassenarbeiten geschrieben. Auch der Stundenumfang ist geringer - heißt also, dass man als Ethiklehrer mehr verschiedene Klassen hat.
Gebrauchte Lehramtsarten sind definitiv Grundschule, Förder- und Berufsschule. Da kannst du wohl unabhängig vom Schnitt und wahrscheinlich etwas unabhängiger vom Fächerbedarf ziemlich sicher mit einer Soforteinstellung rechnen.
Ach und eins noch - aus der Erfahrung der evangelisch-gläubigen Freundin und aller Ethiklehrer: die Beschäftigung mit einem Fach auf Universitätsniveau (bspw. Religion oder auch Ethik) korrespondiert nicht unbedingt mit mehr oder weniger Gläubigkeit :-) ein vertieftes Philosophiestudium kann dich zum Glauben bringen, umgekehrt auch zum Hardcore-Atheisten werden lassen.
Viel Erfolg und viel Freude am Lehrerberuf, einem der schönsten (und anstrengendsten) der Welt.
Welches Bundesland, wenn ich fragen darf?
Du solltest auf alle Fälle die Chance eines dritten Faches nutzen. Das bringt dir später mehr Abwechslung im Beruf. Für Französisch solltest du solide Grundkenntnisse (B1) mitbringen. An unseren Universität ist Englisch viel härter als Französisch. Aber prinzipiell gilt: Wenn du perfekt wärst, bräuchtest du auch nicht zu studieren und das wissen die Dozenten.
Für Französisch bräuchtest du evtl. noch ein Latinum. Das wurde zwar an einigen Universitäten (glücklicherweise) bereits abgeschafft, aber darüber solltest du dich dennoch informieren.
Danke für deine Antwort! Ich studiere in NRW. Französisch hatte ich in der Schule auch mit einer 2. Da müsste ich B1 haben. Mit dem Unterschied, dass ich in Englisch die letzten 2 Jahre und sogar noch jetzt Vokabeln lerne. In Französisch habe ich das in der Oberstufe nie getan. Ich finde aber schon, dass mir das Gelerne was bringt. Filme und Bücher kann ich in Englisch ganz gut verstehen. Bei Französisch habe ich da mehr Bedenken, aber wenn Grundkenntnisse reichen... :)