Lehramt: Englisch und Französisch oder E und Philosophie/Religion?

3 Antworten

Englisch/Französisch ist definitiv eine interessante Kombination und den Zeitaufwand könntest du minimieren, indem du zum Beispiel bestimmte Methoden für beide Fremdsprachen verwendest. In Religion/Philosophie hast du definitiv weniger Korrekturen und vllt auch allgemein weniger Arbeit, weil dort kaum einer seine Abiturprüfung ablegt. Das kommt dann darauf an, wie sehr du Französisch bzw. die anderen beiden Fächer magst. Das sollte meiner Meinung nach das Hauptkriterium bei der Entscheidung sein, denn wenn dir deine Fächer wirklich Spaß machen, fallen dir bestimmt auch die Korrekturen/aufwändige Arbeiten leichter.

Da du ja Sprachen sehr magst, könnte auch Deutsch als Zweitfach interessant für dich sein (selbes Problem wie bei Französisch mit den Korrekturen, aber eben auch eine schöne Sprache). Zumindest hast du nicht erwähnt, dass du dieses Fach nicht unterrichten möchtest.

Ich persönlich würde in Kombination zu Englisch auf jeden Fall Französisch nehmen, da die beiden Sprachen sehr viele Gemeinsamkeiten haben, die dir dabei helfen könnten, sie den Schülern zu erklären (z.B. wenn du die Bedingungssätze im Frz. erklärst und sagen kannst: das ist eigentlich wie im Englischen...).

Wenn du aber Philosophie lieber magst oder es dir besser liegt, dann nimm eher dieses Fach, wobei das nicht an jeder Schule unterrichtet wird und es dadurch für dich Einschränkungen in der Wahl des Arbeitsplatzes geben könnte.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidung.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fremdsprachen als Hobby

FilmFan99 
Beitragsersteller
 29.12.2019, 18:13

Danke für deine Antwort. :)

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Hallo FilmFan,

Lehramt ist erst Mal eine gute Entscheidung, Glückwunsch.
Allerdings sollte je nach Bundesland die Schulart, welche am meisten Bedarf vermeldet, ebenso berücksichtigt werden wie der Umstand, dass man bei zwei Sprachen als Fächer auch zwei Auslandsaufenthalte absolvieren muss, was Bafög-Empfängern oder auch Heimatverbundenen immer sehr schwer fällt, weil sich durch die Auslandsaufenthalte die Studiendauer u.U. verlängert.

Gymnasiallehramt wird nur mit wenigen Fächern noch gesucht - typischerweise im Osten mit Naturwissenschaften, mit Kunst, Musik, selten mit Deutsch, Ethik oder Geschichte :-) Ist aber natürlich schulart- und standortabhängig.

Englisch und Französisch ist in sofern eine gute Kombination, weil man die pädagogischen Grundlagen des Spracherwerbs/Sprachenlernens, der Vermittlung einer modernen Fremdsprache usw. relativ gleich handhaben kann.

Englisch und Ethik/Philosophie als Sachfach ist ebenfalls eine wunderbare Kombination, denn das reduziert den Korrekturaufwand etwas. Mit zwei Fremdsprachen - vorallem Englisch - hat man gut zu tun, als Haupfächer ist hier die Zahl der Klassenarbeit und LKs und Leistungsüberprüfungen im Allgemeinen meist höher. An unserer Schule werden bspw. in Ethik nicht ein Mal zwangsläufig Klassenarbeiten geschrieben. Auch der Stundenumfang ist geringer - heißt also, dass man als Ethiklehrer mehr verschiedene Klassen hat.

Gebrauchte Lehramtsarten sind definitiv Grundschule, Förder- und Berufsschule. Da kannst du wohl unabhängig vom Schnitt und wahrscheinlich etwas unabhängiger vom Fächerbedarf ziemlich sicher mit einer Soforteinstellung rechnen.

Ach und eins noch - aus der Erfahrung der evangelisch-gläubigen Freundin und aller Ethiklehrer: die Beschäftigung mit einem Fach auf Universitätsniveau (bspw. Religion oder auch Ethik) korrespondiert nicht unbedingt mit mehr oder weniger Gläubigkeit :-) ein vertieftes Philosophiestudium kann dich zum Glauben bringen, umgekehrt auch zum Hardcore-Atheisten werden lassen.

Viel Erfolg und viel Freude am Lehrerberuf, einem der schönsten (und anstrengendsten) der Welt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

FilmFan99 
Beitragsersteller
 29.12.2019, 18:11

Danke für deine Antwort. :)

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Welches Bundesland, wenn ich fragen darf?

Du solltest auf alle Fälle die Chance eines dritten Faches nutzen. Das bringt dir später mehr Abwechslung im Beruf. Für Französisch solltest du solide Grundkenntnisse (B1) mitbringen. An unseren Universität ist Englisch viel härter als Französisch. Aber prinzipiell gilt: Wenn du perfekt wärst, bräuchtest du auch nicht zu studieren und das wissen die Dozenten.

Für Französisch bräuchtest du evtl. noch ein Latinum. Das wurde zwar an einigen Universitäten (glücklicherweise) bereits abgeschafft, aber darüber solltest du dich dennoch informieren.


FilmFan99 
Beitragsersteller
 29.12.2019, 19:11

Danke für deine Antwort! Ich studiere in NRW. Französisch hatte ich in der Schule auch mit einer 2. Da müsste ich B1 haben. Mit dem Unterschied, dass ich in Englisch die letzten 2 Jahre und sogar noch jetzt Vokabeln lerne. In Französisch habe ich das in der Oberstufe nie getan. Ich finde aber schon, dass mir das Gelerne was bringt. Filme und Bücher kann ich in Englisch ganz gut verstehen. Bei Französisch habe ich da mehr Bedenken, aber wenn Grundkenntnisse reichen... :)

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