Krank in der Probezeit als Erzieher?
Guten Tag.
Ich bin der Paul, 17 Jahre alt und komme aus Mecklenburg Vorpommern. Ich habe mich beim DRK als "staatlich anerkannten Erzieher 0-10 Jahre" beworben und habe am 01.08.2019 meine Ausbildung gestartet. Am Anfang hatte ich extrem viele Heulattacken in der Krippe, weil auch alles so neu war und ich muss erstmal daran gewöhnen muss. Die ersten 4 Tage ist das erstmal so geblieben. Meine Eltern haben mich nach Feierabend immer aufgebaut und ich habe trotzdem Ehrgeiz gehabt, um den nächsten Tag wieder dort hinzugehen.
Ich hatte auch ein Gespräch mit meiner Mentorin gehabt, die mich auch immer unterstützen wird und ich immer fragen stellen kann. Die Mitarbeiter sind auch alle freundlich. Ich bin der jüngste im Betrieb. Für mich steht trotzdem fest, Krippe ist nicht meine Nische, denn ich sehe mich trotzdem im KiGa oder im Hort. Trotzdem muss ich irgendwie durch.
Komme ich eigentlich nun zum eigenen Problem:
Ich habe oft gefragt, wie es ist, wenn man krank wird, weil ich immer Sorge habe, das ich denn irgendwas falsch machen werde. Ich bin ein Mensch, der eigentlich immer Angst hat, immer etwas falsch zu machen.
Heute morgen bin ich aufgewacht und hatte Kratzen im Hals bzw. am Gaumen. Erstmal nichts ungewöhnliches. Ich habe gerade Angst, dass die mich wegen Krankheit kündigen, weil ich wahrscheinlich nicht belastbar bin oder so. Ich will nicht krank werden, trotzdem kommt das nach 7 Tagen nicht an. Ich gehe trotzdem zur Arbeit, ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen, das die mich im Endeffekt kündigen. Ich bin gerade mal Anfang der Probezeit, die Probezeit geht 6 Monate.
Soll ich lieber, wenn ich Krank bin zur Arbeit gehen, um Ehrgeiz zu zeigen?
Erstmal bin ich noch nicht krank, aber Angst, krank zu werden besteht trotzdem.
Was würdet ihr tun?
Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen die Angst nehmen und ich bedanke mich schon jetzt an alle Antworten!
Liebe Grüße
Paul
6 Antworten
Bist du dir sicher das du die richtige Wahl mit dem Beruf getroffen hast? Du heulst bei / wegen der Arbeit, du hast ständig Ängste, ....
Als Erzieher musst du ständig verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Da kannst du nicht vorher jemanden fragen. Kinder fordern einen und Kinder finden die eigenen Schwachpunkte schnell raus und nutzen sie für sich. In dem Beruf musst du ganz ganz dringend ein gutes Selbstbewusstsein haben.
Aber zu deiner Frage. Es wird niemand wegen einer Krankheit gekündigt. (wegen Unsicherheit schon eher). Gerade im sozialen Bereich und vor allem in der Arbeit mit Kleinkindern kennt das jeder, das man sich am Anfang jede kleine Krankheit einfängt. So eine Masse an Keimen mit denen man da ständig in Berührung kommt ist der Körper in aller Regel nicht gewöhnt. Aber keine Angst, das nimmt schnell ab und in einem Viertel Jahr bist du auch nicht mehr öfter krank als sonst auch so.
Oh Mann, Kinners.... seid ihr denn alle nicht mehr wenigstens ein kleines bisschen belastbar??? Was für ein Zinober wg ein bisschen Halskratzen! Das Leben ist halt nun kein Ponyhof u. mit 17 kann man doch ein wenig Eigenständigkeit verlangen, oder nicht?! Jeder kann krank werden u. krank zur Arbeit (also echt krank) muss ja nun nicht sein. Da du aber mit Kindern zusammen bist, ist es wohl unvermeidlich, dass du dir da mal das ein o. andere einfängst. Und wenn du dann mal zuhause bleiben musst, ist das vermutlich kein Drama, wenn du ansonsten zuverlässig u. engagiert bist.
Ich habe Pferdewirt gelernt - der Ton, der teilweise in der Ausbildung herrschte u. wie wir arbeitsmäßig ran genommen wurden, magst du gar nicht wissen - denn da hättest du vermutlich keine Heulattacken gehabt sondern einen Nervenzusammenbruch...
Und nein, das war nicht, weil es "früher" war, die Zeiten haben sich nicht wirklich geändert. Mein 19j. Sohn befindet sich im letzten Ausbildungsjahr zum Kfz-Mechatroniker, auch bei ihm hat sich das Sprichwort "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" voll u. ganz befürwortet. Er lernt nebenbei bemerkt bei einer sehr hochpreisigen Marke, also keine Hinterhofklitsche...
Was sich geändert hat ist das Anspruchsverhalten, das Durchhaltevermögen u. die Belastbarkeit bei vielen Berufseinsteigern. Bei der kleinsten Anstrengung wird überlegt hinzuschmeißen, Konflikte werden schier nicht ausgehalten. Normale Anforderungen, die der Beruf mit sich bringt, als unzumutbar empfunden.
Dabei gibt es doch, gerade in der Arbeit mit Kindern - die ohne Frage eine Herausforderungen ist - so viel schönes, unverfälschtes, ich finde, du hast dir einen tollen Beruf ausgesucht, also beiss dich durch u. gib dir doch selbst eine Chance! Think positiv!
Ich glaube, dass du dir zu viele Gedanken machst.
Erstmal bin ich noch nicht krank, aber Angst, krank zu werden besteht trotzdem.
Hör auf darüber nachzudenken, wenn du krank wirst und zwar so, dass du nicht mehr zur Arbeit gehen kannst und womöglich auch noch ansteckend bist, dann holst Du dir eine AU und gut ist. Die anderen MA wollen auch keine Virenschleuder um sich haben. Das sind ganz normale Vorgänge an Arbeitsplätzen.
Manchmal geht man mit Erkältung auch hin, weil man die anderen nicht im Stich lassen will, die anderen sehen auch wie krank man ist. Wenn es aber nicht mehr gehen wird, dann ist das o.k.
Gerade in Einrichtungen mit viel Kinderkontakt werden Berufsanfänger mal krank. Aber du bist ja nicht krank.
Also lebe weiter ;-)
Ja, klar. Bei mir hilft Ingwertee mit Zitrone. Und jetzt genieß dein WE und alles wird gut!
Krank ist ja nicht gleich krank. Wenn du nur ein bisschen Halskratzen hast und vielleicht ein bisschen laufende Nase, würde ich schon hingehen. Wenn du Schüttelfrostattacken hast und vor Halsschmerzen kaum sprechen und schlucken kannst, würde ich zu Hause bleiben. Da gehört einfach ein bisschen gesunde Einschätzung zu wie schwer krank du bist… Ich würde aber - vor allem in der Probezeit - (ich für meine Person aber grundsätzlich) die Messlatte für das Zuhausebleiben relativ hoch setzen…
Wenn ich deine Schilderungen so höre – denkst du, dass das der richtige Beruf für dich ist? So gern ich Kinder mag, aber sie testen auch deine Grenzen aus. Wenn du jetzt ständig in Tränen ausbrichst, zeigst du dich nicht gerade als Respektsperson vor ihnen. Was ist denn so schlimm, dass du ständig weinst?
T3Fahrer
Also ich bin immer mit Halskratzen oder Schnupfen zur Schule gegangen. Selbst mit Fieber bin ich mal in die Schule, musste aber dann nach Hause. Also ich gehe erst nach Hause, wenn der Arbeitgeber merkt, das es mir nicht gut geht.
Mit dem Weinen hatte ich am Anfang, wo ich realisiert habe, das ist Arbeitsleben. Auch wenn die Kinder geschrien haben, musste ich irgendwie weinen, weil ich mich so Hilflos fande, weil ich sowas auch noch lerne. Ich habe es aber in den Griff bekommen und denke nicht darüber nach. Einfach machen! 😄
Eine andere Ausbildung kann ich nicht machen, ich würde mich so schlecht fühlen und wahrscheinlich würde es mir woanders noch schlechter gehen.
Mit einem Kratzen im Hals kann man durchaus arbeiten gehen.
Wenn du richtig krank bist, solltest du zuhause bleiben, da niemand etwas
davon hat, wenn du alle deine Mitmenschen ansteckst!
Das weiß ich :). Aber sollte sich dies verschlümmern, habe ich doch etwas Angst. LG
Ja, werde ich machen. Morgen wird es schon besser! :)