Kontaktabbruch mit Tochter (Streit)?
Meine Tochter (23) war vor kurzem bei mir Zuhause und blieb mit ihrem Freund ein paar Monate hier. Ich lebe seit einem Jahr in Südamerika, weil ich die Wohnung in Deutschland verkaufen konnte und mir ein neues Haus hier gekauft habe.
Mit meiner Tochter hatte ich in all diesen Monaten sehr viel Streit, weil sie unordentlich ist und meinen Enkelkind (der bei mir wohnt) nicht mag. Sie hört es nicht gerne, dass sie hier nicht mehr in ihrem Haus ist sondern in meinem Haus. Ich muss es ihr halt immer wiederholen. Sie lässt immer wieder Sachen in der Wohnung liegen und putzt nicht gerne. Sie zahlt auch nicht besonders viel (beide bezahlen zsm. ca. 100 Dollar monatlich) und bezahlen den Einkauf mit. Das ist ja nichts.
Sie meint auch, dass ich voll übertreibe und ich aus nichts ein Problem mache. Es gäbe ja genügend Mütter, die richtige Probleme haben, wie Kinder die viel im Ausgang sind, früh Kinder haben, nicht arbeiten usw. Sie hat gearbeitet und jetzt will sie studieren, raucht nicht und trinkt nicht. Aber da sage ich immer zu ihr: „Und was bringt mir das? Das machst du ja zu deinem Wohl nicht zu meinem.“ Oder etwa nicht?
Als sie vor ein paar Monaten dann züruck nach Deutschland fliegen wollte und es hier ziemlich stark geregnet hatte, fiel sie von den nassen Treppen runter. Ich wollte unbedingt, dass sie hier bleibt, um auf ihr aufpassen zu können. Sie wollte aber unbedingt gehen. Am Flughafen merkte sie dann aber selbst, dass sie nicht mal den kleinen Koffer aufheben konnte. Sie blieb also doch hier und übernachtete diese nach bei mir im Zimmer.
Am nächsten Morgen hilf ich ihr beim Aufstehen (nicht einmal das konnte sie alleine) und bereitete das Früchstück vor. Sie schmierte sich noch ein Sandwich und als ich ihr sagte, sie solle eins für ihren Neffen machen, machte sie so ein Gesicht, als wäre sie voll genervt. Ich verstehe es überhaupt nicht, wie man so gemein als Tante sein kann. Ich schrie sie dann voll an und sie musste ihre Koffer selber mit nach oben tragen (wo ihr Zimmer war). Ich sagte ihr, dass sie sich gleich eine neue bleibe suchen könne, da es das Zimmer ihres Bruders sei (der bald zu mir einziehen wird). Später bereute ich es aber und sie durfte länger bleiben. Diese vier Wochen die sie noch hier blieb, ignorierten wir uns aber komplett. Frech finde ich es noch, wenn sie hier bleibt, mich aber voll ignoriert und gerade mal „Hallo“ sagt.
Es ist nicht mehr ihr Haus, die Wohnung wo wir mit ihrem Vater gelebt haben, habe ich verkauft und das Geld halb halb mit ihrem Vater gemacht. Die alte Wohnung war ein Geschenk ihres Opas. Aber das Geld war für mich und ihren Vater bestimmt.
Jetzt für das Studium kann ich ihr nicht finanziell helfen, da ich selbst kein Geld habe und ich jetzt nach Spanien auswandere.
Ich finde ich habe alles für meine Kinder getan. Blieb lange mit ihrem Vater zusammen, damit sie eine Zukunft hat. Ihr eine neue Wohnung gesucht und eingerichtet als ich sie letztes Jahr verliess. Und sie ist so undankbar.
7 Antworten
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Deine Tochter ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Du warst ihr gegenüber immer großzügig, und als Du ausgewandert bist, war sie bereits volljährig.
Natürlich ist es für kein Kind leicht, wenn die Eltern sich trennen, aber mit dem Geld aus dem Verkauf Eurer Wohnung, das für sie natürlich auch ein Zuhause war, konntest Du Dir ein neues Leben (in Deiner früheren Heimat?) aufbauen.
Deine Tochter hat hier in Deutschland alle Möglichkeiten, sie kann BaFöG beantragen. Sie hat einen Freund und auch als Tochter nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, wenn sie über mehrere Monate bei Dir wohnt.
Der Vater Deiner Tochter lebt vermutlich immer noch in Deutschland, und sie kann sich auch an ihn wenden, wenn sie etwas will oder braucht.
Eltern sind nicht verpflichtet, ihren erwachsenen Kindern jeden Wunsch zu erfüllen. Es ist befriedigend, zu erfahren, was man mit eigener Anstrengung erreichen kann.
Deine Tür steht für sie offen, wenn sie in Not ist, aber zu sich selbst finden muß sie allein.
Laß ihr Zeit, aber lebe Dein Leben. Du hast lange Deine eigenen Bedürfnisse für sie zurückgestellt.
Giwalato
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Es liegt aber auch größtenteils an dir. Auch wenn sie nicht mehr bei dir wohnt, als Mutter macht man sowas nicht. Wie wärs wenn du dich bei deiner Tochter entschuldigst und wenn sie das nächste mal da ist, redet ihr ganz offen und ehrlich. Dabei könntest du die Gründe rausfinden, warum sie deinen Enkel nicht mag. Vielleicht kannst du es dann schaffen, das sie ihn mag.
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Hinterfrage dich mal selbstkritisch und schiebe nicht die ganze Schuld auf deine Tochter. Du hast einen großen Anteil an eurem Streit!
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Dann solltest du dein Verhalten und deine Erwartungen überdenken, wenn du so unzufrieden bist.
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Findest du nicht, dass sie undankbar ist. Icj möchte ein gutes Verhältnis zu ihr. Sie will aber kaum mit mir schreiben
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Nein, ich finde nicht, dass sie undankbar ist. Und ich sehe auch nicht, dass du ein gutes Verhältnis zu ihr willst. DU willst, dass sie widerspruchslos alles macht, was DU willst...
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Ich stelle immer wieder fest, dass es Eltern gibt, die Kinder in die Welt setzen, und sich dann ihren Interessen widmen, anstatt sich um das Kindeswohl zu kümmern. Was bei euch die Ursache für das Verhalten deiner Tochter ist, kannst du vielleicht im Rückblick selbst feststellen, wenn du dich fragst, ob du ihr in der Kindheit immer die Liebe gegeben hast, die sie benötigte, um mit Selbstvertrauen sich an die Aufgaben des Lebens zu wagen.
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Aber ist es nicht gemein, dass sie kein Sandwich für ihr kleiner Neffe (12) machen will? Der Kleine ist ohne Mutter aufgewachsen, deshalb oft frech und sie hat null Verständnis dafür.
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Sie will nicht weil sie schon vorher ein paar Mal gekocht hat und als der Neffe davon probiert hat (mochte er es eigentlich) sagte ihr aber, dass er es nur essen würde, weil ich ihm das gebe. Auch sagt er zu ihr: „Ich habe dich darum nicht gebeten, mir was zu kochen“. Aber er ist ja noch ein Kind…
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Nein, das ist nicht gemein. Mit 12 Jahren kann er das ja wohl alleine. Meine Kinder waren schon in der Grundschule entsetzt, wenn ich ihnen Schulbrote machen wollte. "Mama, das können wir selbst!"
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In diesen Äußerungen und Verhalten kommen Antworten, die auf gewisse Ursachen schließen lassen, die hier aber mangels Informationen und Kenntnisse über vorausgegangene Geschehnisse nicht eruiert werden können. Allein schon deine Aussagen über deine Kindheit und die Tatsache, dass der Neffe ohne Mutter ist, zeigt, dass Ihr Alle Hilfe braucht, damit Ihr 1. die Ursachen für eure Situation erkennt und 2. (hoffentlich) Hinweise erhalten, wie Ihr euer Leben künftig konfliktfreier gestalten könnt.
Was mache ich deiner Meinung nach falsch?