Können wir uns Kapitalismus überhaupt noch leisten?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Nein 69%
Ja 19%
Etwas anderes 13%
Vielleicht 0%

5 Antworten

Etwas anderes

du kannst es drehen und wenden, wie du willst:

ohne den Kapitalismus können wir nicht weiter bestehen - das hat noch nicht einmal in der Steinzeit funktioniert

es ist ein System, das auf Leistung beruht und auf der Erwartung des Menschen auf Belohnung und nur das treibt uns an

willst du eine Belohnung, musst du etwas tun - wer überhaupt keine Belohnung erwarten würde, würde einfach nur dasitzen und gar nichts mehr tun - nicht einmal Sex würde er mehr haben wollen und auch nichts mehr essen und trinken - das wäre dann das Ende der Menschheit

ich habe noch kein einziges sozialistisches oder kommunistisches Land gesehen, wo jeder in einer Einheitshütte wohnt, jeder ein Einheitsessen konsumiert und jeder eine Einheitskleidung trägt, Farbe Nato-oliv vielleicht und Einheitssex wäre für manchen schon langweilig! jaja ggggg

eigentlich würdest du dann auch keine Politiker brauchen, weil sowieso alles gleich an alle verteilt wird - fragt sich nur, von wem?

und da sind wir dann wieder beim Kapitalismus

der ist aber nicht grün, bzw. es gibt keinen grünen Kapitalismus - das sind eher grüne Sozialisten, die keine Ahnung von Geld und dessen Verwendung haben, von Verschwendung haben sie aber viel Ahnung

Nein

Nein. Wir können uns Kapitalismus nicht mehr leisten! Weiß nicht, was du mit grünem Kapitalismus meinst – Kapitalismus ist definitiv gescheitert, denn es ist ein verkappter Feudalismus. Die Besitzenden beuten uns gnadenlos aus. In den 1970 Jahren waren wir gesellschaftlich schon weiter, denn es wurde sehr viel stärker auf soziale Gerechtigkeit geachtet. Siehe Wohnungsmarkt und Bildungssystem. Der CDU/CSU haben wir diesen Rückfall in den Feudalismus maßgeblich zu verdanken. Die Politik nimmt nur noch auf einflußreiche Menschen Rücksicht. Der Kapitalismus ist toxisch. Wir brauchen etwas gerechteres. Schließlich müsste die Allgemeinheit von der Wirtschaftsleistung profitieren – nicht die Aktionäre. Komplette Staatswirtschaft wäre keine Lösung, da auf Dauer zu unkreativ. Allerdings sollten Unternehmen ab einer gewissen Größe vergesellschaftet werden um ungute Machtkonzentrationen á la Elon Musk, Meta oder Google zu verhindern. Wenn Unternehmen mehr Geld zur Verfügung haben als Staaten, ist das ein Problem für uns alle.

Ja

Erst mal habe ich keine Ahnung, warum du von grünem Kapitalismus redest, denn gerade die Grünen sind reinrassige Sozialisten.

Aber: Tatsächlich hatten wir, auch wenn nicht politisch gewollt und bewusst herbeigeführt, und ohne Beteiligung der Grünen (mit hätte es auch nicht funktioniert), sondern als positives Nebenprodukt, eine Art grünen Kapitalismus in Deutschland, nämlich bis einschließlich Kohl. Er und alle davor in der Nachkriegs-Bundesrepublik haben nicht stark in die Wirtschaft eingegriffen und haben die unter Adenauer eingeführte soziale Marktwirtschaft (Soft-Kapitalismus mit tragbarem, solidarischem sozialen Netz) gehegt und gepflegt. Und da gucken wir mal auf die deutsche Industrie, Beispiele Automobilindustrie, insbesondere VW und Mercedes, oder Haushaltsgeräte wie Miele. Die hatten immer Innovation im Auge, nicht ausgebremst durch Maßregelungen einer wildgewordenen Politik. Dazu gehörte auch Effizienz, denn was diese Hersteller erkannt haben, war das Prinzip, das man heute "neu-deutsch" "Total Cost of Ownership" nennt. Heißt, der Kaufpreis darf ruhig was höher sein, aber die Lebensdauer ist höher, Reparaturen sind seltener und der Energieverbrauch ist niedriger. Heißt, wenn du jetzt ein solches Auto oder eine solche Waschmaschine kaufst, heißt das für dich, dass du über die Lebensdauer deinen Geldbeutel schonst (mit Ersatzteilen, Verbrauch oder früher nötigem Neukauf und am Ende der Lebenszeit trotz teurerer Anschaffung deutlich weniger ausgegeben hast) sondern auch die Umwelt (Energieaufwand für Fertigung und Verschrottung, Energieaufwand für Ersatzteile, Energie für den Betrieb). Dadurch haben deutsche Autos weltweit, und gerade in den USA, unzuverlässigere, mehr verbrauchende Autos verdrängt und auch die Waschmaschinen waren Exportschlager (gut, die sind es immer noch, genau aus den Gründen). Aber: Der Drang, der Beste zu sein, um Geld zu verdienen natürlich, hatte den positiven Nebeneffekt, dass man irre wachsen konnte, aber zugleich was für die Umwelt getan hat.

Bei der Automobilindustrie mag es auch teilweise selbst verschuldet sein (hätte man Toyota und deren Prius mal ernst genommen), aber auch die wilden Regulierungen haben natürlich auch stark zum Niedergang beigetragen. Und Regulierung der Wirtschaft ist auch ein Element des Sozialismus (Planwirtschaft - die Politik regelt die Wirtschaft).

Was halt regelmäßig gescheitert ist, ist der Sozialismus.

Woran liegt das wohl?

  • Leistung lohnt sich nicht. Wer viel leistet und viel Geld bekommt, behält am Ende kaum mehr übrig, als die, die weniger leisten und verdienen - die Leistungsbereitschaft und somit auch Innovationsbereitschaft sinkt
  • Dadurch fließt auch weniger Geld - klar kann man Geld drucken, aber das entwertet das Geld. Vergleich mal die Staatsverschuldung (ja, die haben auch kapitalistische Staaten) und die Währungs-Kaufkraft von kapitalistischen und sozialistischen Systemen an - sprich wie sich (auch ohne Kriegseinfluss) die Währung in Nazi-Deutschland entwickelt hat, wie die Staatsverschuldung und die Kaufkraft am Ende in der DDR aussah und wie Staatsverschuldung und Wechselkurs im heutigen Vietnam aussehen.

Natürlich muss man immer unterscheiden, wie man den Kapitalismus ausprägen will - die USA haben z.B. einen stärker ausgeprägten, als die frühere soziale Marktwirtschaft in Deutschland. Das ermöglicht natürlich deutlich leichter den American Dream vom Tellerwäscher zum Millionär - andererseits kann es auch den Fall vom Millionär zum Obdachlosen stark beschleunigen, der Aufschlag auf dem Weg nach Unten wird deutlich härter. Aber mit einer Rückbesinnung zu "Leistung lohnt sich" (heißt weniger Abgaben durch alle Schichten - auch für die Gutverdienenden, damit die Motivation höher ist, mehr zu leisten und nicht in andere Länder, wo es sich mehr lohnt abzuwandern - denn die Besserverdienenden sind meistens deshalb besserverdienend, weil sie starke Leistungsträger sind) aber trotzdem mit sicherem sozialen Netz, und mit deutlich weniger planwirtschaftlichen Regulierungen, würde es wieder besser laufen - für die Menschen und aufgrund der Innovationsbereitschaft auch für die Umwelt.


aberli 
Beitragsersteller
 17.10.2023, 22:10

ich glaube ich sehe das anders.

  1. Nazis waren nicht sozialisten sondern Kapitalisten und wurden mit unterstützung von industriellen und adle an die macht gebracht
  2. Das Reichtum von Leistung abhängt ist falsch.
  3. Unabhägig davon ob man vr-china jetzt gut findet sollte man schon anerkennen, das zumindest nominell eine der erfolgreichsten volkswirtschaften sogar komunistisch ist
  4. usw....
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volker79  17.10.2023, 22:56
@aberli

Zu 1:

Leider hat der BR hier schlechte Arbeit geleistet. Ich hatte damals einen verdammt guten Geschichtslehrer (und der war ziemlich mit den Büchern, die wir hatten d'accord), übrigens ein Sozialdemokrat in Reinkultur. Tatsächlich war Hitler vorher in der SPD und wegen seiner sozialistischen Tendenzen (zu links für die SPD) nicht kompatibel, andere NSDAP-Mitglieder waren vorher in der KPD, allerdings auch eher dem Sozialismus zugewandt als dem Kommunismus. Dass die NSDAP rechts im Parlament der Weimarer Republik saß, war eine Notlösung, da links von der SPD die KPD saß und Kommunisten und Sozialisten aufgrund kleiner aber feiner (und in der Realität nicht existierender) Unterschiede sich nicht mochten und man gar Schlägereien befürchtete. Dass die restlichen Haltungen wie die gegen alles "Undeutsche" klar rechts-extremistisch sind und die Sitzordnung somit stimmte, konnte man da noch nicht ahnen.

Der Autobahn-Bau als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und der KdF-Wagen (der Trabant von Nazi-Deutschland) waren auch unverkennbare Merkmale von Planwirtschaft, die klar zum Sozialismus gehört. Auch typisch für Sozialismus: Gleichmacherei im Volk, die Eliten schwelgen im Wohlstand - das ist kein Kapitalismus, denn in dem ist jeder seines Glückes Schmied.

Aber okay, was will man von einem Sender erwarten, der zu einer Gruppe gehört, in der über 90% der Redakteure laut Umfrage SPD, Linke und Grüne wählen (weil Wähler anderer Parteien, ausgemacht an ihren Haltungen, keine Jobs mehr kriegen), die wollen natürlich ihr heiliges Links schützen, notfalls auch mit alternativen Fakten.

Zu 2:

Sozialistischer Kampfartikel, strotzt auch so von Fehlern. Verzeihe ich einem privaten Medium aber eher, als den Öffentlich-Rechtlichen, da man private Medien konsumieren und finanzieren kann, wenn man will, und unabhängig von Nutzung und Gegenleistung keine Zwangsgebühren abGEZockt bekommt.

Das einzige, wo ich zustimmen kann ist die Tatsache, dass Leistung nicht automatisch zu Wohlstand fühlt, sonst wäre unsere Alten- und Krankenpflege voll mit Millionären - verdient hätten sie aus, für das, was sie leisten. Da dies aber auch eng verflochten mit gesundheitspolitischen Entscheidungen und somit an Fehler im politischen System.

In der freien Wirtschaft funktioniert es.

Zu 3:

China nennt sich kommunistisch, im Endeffekt ist es aber eine konsequente Weiterentwicklung der Sklavenhaltung aus den dunkelsten Zeiten der USA und somit wirtschaftlich eher rechtsextrem, also ein Hyperkapitalismus, wo wenige nicht nur alles sondern auch jeden besitzen, also die möchtegern-kommunistische Partei jeden einzelnen Bürger des Landes.

Zu 4:

Unschlagbares Argument ;-)

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Nein

Der Kapitalismus läuft gerade nur auf Drogen (Zentralbankgeld und Staaten)

Wir leben in sehr unstabilen Zeiten seit der Finanzkrise 2008.

Er ist dabei sich selbst abzuschaffen und sich wieder in einer Art Feudalismus wiederzufinden. Plattformen, die virtuelle Ländereien zur Verfügung stellen werden wegweisend sein statt wie sonst im herkömmlich-kapitalistischem System:
Profite und Märkte.

Bereits jetzt muss man 40% an Apple abgeben, wenn man Software Entwickler ist. DIeser Trend des sog. Cloudkapital wird weiter zunehmen und der Kapitalismus monopolisiert sich.

Über Amazon brauch ich gar nicht erst auszuhohlen.

Nein

Nein - aber das gilt nur für die Allgemeinheit.

Diejenigen, die wirklich aktuell vom Kapitalismus profitieren, die finden später einen sicheren Rückzugsort,