Können Schachkomponisten gut Schach spielen oder ist das unabhängig voneinander?
3 Antworten
Es ist recht unabhängig voneinander. Ich selbst hatte mal Schachprobleme komponiert, wovon eines es sogar in die Zeitschrift Schach geschafft hatte – mit sehr gutem Feedback. Dabei habe ich überhaupt kein Fide-Rating. Hätte ich eines, läge es vermutlich bei nur etwa 1600-1800. Ein ehemaliger Freund von mir mit Fide-Rating von über 2200 schaffte kein einziges meiner Probleme zu lösen.
Chess Vibes (YouTube-Kanal) erwähnte bei einer preisgekrönten Studie, welche er auf seinem Kanal vorstellte, dass der Komponist nur ein Rating von knapp über 1800 habe. Die von ihm komponierte Studie würde auf Lichess oder Chess.com wahrscheinlich mit einem Schwierigkeitsgrad jenseits der 3000 eingestuft werden.
Andererseits glaube ich aber auch nicht, dass jemand mit einem Fide-Rating unter 1600 ein vernünftiges Schachproblem hinkriegen würde. Über Fide-Elo 1600 scheinen Barrieren in Sachen Kreativität und Schwierigkeitsgrad bei Schachkompositionen plötzlich weggefegt zu sein.
Schachkomponisten tendieren übrigens dazu, kaum noch Schach zu spielen, nachdem sie sich mit der Komposition von Problemen befasst haben.
Schachkomponisten müssen sich nicht auf das Spielen von Partien konzentrieren oder aktiv am Schachspiel teilnehmen. Die Erstellung von Schachproblemen erfordert eine andere Art von Fähigkeiten und Kreativität, die unabhängig vom eigentlichen Spielgeschehen sind.
Ich kann hier kein Bild einstellen. Daher ein Link, wo ich das Problem – Matt in 2 Zügen – früher schon mal gezeigt hatte.
Kennt ihr Schwere Problemschach Aufgaben? (Schach) - gutefrage
Ein vernünftiges Schachproblem mit 1300??? Zeige es mir bitte. Das heißt: Ein sauber durchkomponiertes Schachproblem, keine Taktikaufgabe, wie man sie aus Schachpartien kennt!
Mit sauber durchkomponiert meine ich: Nur 1 Schlüsselzug. Der Schlüsselzug würde in einer richtigen Schachpartie nicht als Kandidatenzug in Erwägung gezogen werden. Mindestens 2 verschiedene Mattbilder. Auf die Erwiderungen von Schwarz gibt es wiederum jeweils nur einen korrekten Zug. Keine unnötigen Steine. Und natürlich muss die Ausgangsstellung in einer Partie erspielbar sein.
Ich denke wenn du eine Schachstellung entwirfst, die nicht gerade für blutige Anfänger gedacht ist, musst selbst schon ziemlich gut Schach spielen können. Du brauchst Hintergrundwissen über die mögliche Anzahl der Züge bis zum beschriebenen Ziel, darüber ob die komponierte Stellung überhaupt möglich werden kenn uvm...!
Gutefrage, ich kenne zwei Schachkomponisten der Neudeutschen Schule: Johannes Kotz und Carl Kockelkorn. Sie waren für ihre Kompositionen bekannt, aber es gibt keine dokumentierten Partien von ihnen, aber ja es stimmt schwere Stellung zu komponieren braucht man schon ein gewisses Wissen.
Ein Programmierer muss nicht gut in seinem Spiel sein, aber sehr wohl verstehen können wie gespielt wird, damit das Spiel später auch funktioniert.
Zeig! Das will ich jetzt lösen! :D
Oh doch, definitiv. Mit 1300 geht das bestimmt auch schon.