Können Mitochondrien eigenständig überleben?
Hallo liebe Community,
da ich gerade beim Lernen stark prokastiniere, bin ich auf eine Frage getroffen, die mich nicht mehr los lässt.
Wie wir wissen, haben Mitochondrien ihre eigene DNA und sind vor abermillionen Jahren mit den Voläufern unserer Zellen verschmolzen sind. Auch sind sie ja in der Lage Energie zu gewinnen.
Nun stellt sich mir die Frage, ob Mitochondien (wieder) eigenständig überleben könnten. Schließlich ist ihr heutiger Zustand ziemlich bemittleidenswert und ihre Vorfahren würden sicherlich den Kopf darüber schütteln (wenn sie denn einen hätten, geschwiege denn, denken könnten), dass ihre Nachkommen ausnahmslos fü größere Zellen arbeiten.
LG
2 Antworten
Hi,
sie haben ihrem Lehnsherrn, der Zelle, den Treueeid geschworen. Dafür haben sie ihm, auf ewig, ihre Gene gegeben. Weil ihr Lehnsherr ahnte, dass ein paar Mio. Jahre später jemand, dem der Sinn nach Meuterei steht, kommen würde, der für ihre Rechte kämpfen könnte. Free mitochondria! Sehr tapfer und edelmütig, aber sie könnten alleine nicht überleben. Sie haben zwar "ihre eigene DNA", aber für über 90% ihrer Mitochondrien-Proteine (über 1000) selbst keine Gene mehr in ihrer DNA. Das bedeutet, die meisten Mitochondrien-Proteine müssen an Ribosomen im Cytoplasma der Zelle, an zellkerncodierten mRNAs hergestellt werden und anschließend in die Mitochondrien hinein transportiert werden:
Bildquelle: https://www.creative-diagnostics.com/blog/index.php/what-is-mitochondrial-disease/
Wenn man das Mitochondrium aus dieser engen Beziehung herausreißen würde, könnte es allein nicht überleben. Die Gene der Mitochondrien-Proteine sind im Laufe der Evolution auf den Zellkern übergegangen und werden von ihm kontrolliert. D.h. es wäre für ein rebellisches Mitochondrium eher ungünstig, wenn es auf die Idee käme, sich aus dem Staub zu machen. Was es ja auch nicht tun würde, Mitochondrien sind treu 😊 LG
"prokastiniere" ich hoffe, das tut nicht weh ....
Da sie auf die Nährstoffversorung durch die sie umgebenede Zelle angewiesen sind, ist es ausgeschlossen, dass sie selbständig leben können.
Die müssen dir jetzt nicht leid tun. Sie haben sich ja freiwillig dazu entschlossen in Symbiose zu leben und haben auch riesen Vorteile dadurch. Sie kennen es nicht anders und glauben das Lebewesen wäre die Welt. Manche werden auch glauben, dass ein Mensch eine Scheibe ist, aber die kannst Du wirklich vergessen.
Dafür werden sie aber niemals aussterben - zumindest solange es noch höhere Tiere gibt.
Ich denke sie haben es zu etwas sehr großem gebracht und eigentlich haben sie uns ja schon übernommen. Ohne sie gäbe es uns gar nicht.
Sie sind zwar freiwillig hier, müssen sich um nichts kümmern, werden mit Nährstoffen versorgt...
Aber zu was großem bringen werden sie es in der Evolution wohl nicht mehr und das ist doch ein bisschen bemitleidenswert ^^
Naja vielleicht übernehmen sie uns eines Tages von innen :D