Kleidungskonsum - Vereinbarkeit?
Hey community,
da ich mich im moment intensiv mit meinem Konsumverhalten beschäftige, stoße ich auf einige mir offene Fragen bzw. Probleme. Denn, wie vereinbar ist es wirklich, bei folgenden Onlineshops einzukaufen bzw. wie sieht es mit der Produktionsweise, Fairness und ökologischer Nachhaltigeit (sowie Freiheit von Tierversuchen) aus?
shopwasteland dollskill motelrocks shopmarkethq store.lovelysally asos choies topshop
Muss hier davon ausgegangen werden, dass hinter der schönen Kleidung Ausbeutung steckt?
Wie sieht es mit zara, mango und hallhuber aus? (H&M wird ja gleich schon ausgeklammert.)
Ferner, wie sieht es mit Online-Märkten wie etsy oder dawanda aus, wo auch Kleiunternehmen ihre Produkte verkaufen?
Es ist wahnsinnig schwer, an Informationen diesbezüglich zu kommen, da viele Marken sie vertuschen bzw. gar keine Auskunft geben (oder lügen).
Ich bin tatsächlich in einer Art Zwickmühle, denn es kommt mir so vor als würde ich immer etwas falsch machen. Wenn ich beispielsweise darauf achte, dass die kleidung fair produziert wurde, handelt es sich meistens um onlineshops, wo ich dann bestellen muss --> globalisierung, Transport = Umweltverschmutzung. Zugegebenermaßen ist der Modische Aspekt bei diesen Marken dann meistens nicht gegeben...sieht halt "öko" aus.
Perfekten Konsum gibt es hier nicht, das ist mir klar, aber ich möchte vor allem Aufklärung!
danke für antworten, xxx
3 Antworten
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Das sind wirklich viele Fragen :-) Gehen wir mal der Reihe nach:
Grundsätzlich ist Konsum nie besonders nachhaltig - Resourcen werden verbraucht. In Bezug auf Fairness und Produktionsweisen kann man tatsächlich nur auf diverse "Ökomode" vertrauen.
Die von Dir genannten Online-Shops produzieren nicht selber und können daher keine Standards einhalten. Schau mal in den Kleidern nach: Made in China, Bangladesch, Indien... - dort werden immer Menschen ausgebeutet. Nach Ausnahmen muss man wirklich suchen (z.B. American Apparel produzieren in den USA - sieht garantiert nicht öko aus!).
Mango und Hallhuber sind da auch nicht besser :-( Eine kleine Ausnahme ist da Zara: Die produzieren wenigstens einen Teil Ihrer Waren in Europa (bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Frachtwege.
Auf die Transportwege beim Online-Shopping würde ich nicht so sehr achten - die fallen nun wirklich nicht mehr ins Gewicht. Bis ein Kleidungsstück im Geschäft hängt, ist es schon zehntausende Kilometer unterwegs gewesen: Das Rohmaterial zur Spinnerei, dann zur Färberei und Weberei, später zum Zuschnitt und dann zur Näherei. Anschließend zu einem Lager und zu guter Letzt in das Geschäft. Wenn das nicht lange Wege sind ;-( Ganz informativ ist das Buch von Wolfgang Korn: Die Weltreise einer Fleece-Weste. Es ist etwas oberflächlich beschrieben, vermittelt aber einen ersten Eindruck.
In Shops wie etsy oder dawanda werden häufig selbstgemachte Dinge verkauft - hier kannst Du von sehr guten Arbeitsbedingungen ausgehen (zumindest was den letzten Arbeitsschritt angeht). Nach der Herkunft der Materialien kannst Du dort fragen. Da es scheint, dass Du ein Interesse an ausgefallener oder Vintage-Mode hast, würde ich Dir außerdem Second-Hand-Läden empfehlen. Diese Kleidung ist nicht mehr mit Schadstoffen belastet (ausgewaschen) und aufgrund des erneuten Gebrauchs auch sehr nachhaltig.
Um Informationen bezüglich der Produktionsbedingungen zu bekommen, bleibt einem nur die Nachfrage beim Hersteller und das Vertrauen in deren Aussagen. Häufig werben "gute Produzenten" mit den Aussagen wie ökologisch, fair oder nachhaltig. Wenn dem nicht so wäre, müssten sie diese Werbung ganz schnell einstellen. Organisationen wie z.B. Greenpeace haben da ein besonderes Auge drauf. Bei der Beurteilung von Marken helfen folgende Seiten: label-online.de und ecotopten.de.
Du könntest auch mal das Buch "Die Einkaufsrevolution - Konsumenten entdecken ihre Macht" von Tanja Busse lesen. Hier kannst Du einiges über richtiges/besseres Konsumverhalten lernen. Für den Wunsch nach "Aufklärung" bestens geeignet. Dort findest Du auch einige Webseiten zur weiteren Recherche.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg auf Deiner weiteren Suche. Und lass Dich nicht entmutigen - der Weg lohnt sicht :-)
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vielen lieben Dank für diese sehr ausführliche Antwort! Liebe Grüße!! :)
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Wie schon beantwortet gibt es nicht die Lösung schlecht hin. Man kann sich aber an gewissen Dingen wie Herkunftsländern und Siegeln orientieren. Eine sichere Zertifizierung ist die GOTS-Zertifiezierung. Sie hat einen recht hohen Standart, hier kann man sich genauer informieren: http://www.global-standard.org/de/the-standard.html Armedangels, Greenality und Manomama sind recht gute Anbieter schickerer Öko-Mode.
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Wenn du wirklich fair Trade und so willst, dann würde ich dir spezielle Fair Trade Läden oder Dritte-Welt-Läden empfehlen. Wirklich ökologisch und freundlich behandelt kein Unternehmen seine Mitarbeiter und Umweltschonend ist Textiherstellung ja schon mal gar nicht. Man muss als Unternehmen ja immer Kosten und Nutzen entgegenstellen. Die Menschen wollen imemrshcneller und immer billiger Kleidung haben, da muss man bei der Produktion halt einsparen, würdest du als Chef einer solchen Firma genauso tun. Bei den Online-Shops ist der Druck noch größer.
ALso wenn Kleidung kaufen, dann lieber vor Ort. Wenn du kleien Emmission haben wilst, kauf Kleidung, die** in Deutschland produziert** wird (z.B. Trigema). Da kannst du dir dann auch sicher sien, dass die Mitarbeiter nach deutschen tarifverträgen bezahlt werden und nciht ausgebeutet werden. Und wenn du dir da nicht sicher bist, kannst du da schnell mal hinfahen und dir das Werk ansehen.