Klavier Polyrhythmus spielen?
Wenn ein Part zb einen triolen gegen achtel polyrhythmus hat, teile ich jeden Schlag in 6 Schläge (3x2) , da die Rhythmen aufgehen. Dann würden die Triolen auf jeden 1,3,5 Schlag und die achtel auf jeden 1 und 4 Schlag ertönen. Bei manchen Stücken klappt das aber nicht gut, wie zb bei der nocturne op 9 no1, bei der es einen 6 gegen 11 polyrhythmus gibt. Damit müsste man einen Schlag in 66 Schläge unterteilen :|
Gibt es noch andere Methoden, polyrhythmen wie 6 gegen 11 zu üben?
3 Antworten
Bei Chopin sind in den Nocturnes die einzelnen Phrasen mit ungeraden Polyrythmen frei zu spielen, d.h. du überlegst grob, wie du das spielen möchstest, das wars dann aber auch. Natürlich sollte es aber von der Geschwindigkeit insgesamt passen, also siehst du die 11 Töne als einen Schlag der Zeiteinheit, die das Gebilde insgesamt lang ist.
Dein erstes Beispiel ist "mathematisch" richtig, aber vergiss nicht, dass es Musik ist und bleibe im Fluss, das ist wichtiger (evtl. zwei gegen drei als Klopfübung machen, zuerst langsam, dann immer schneller bis zum gewünschten Tempo, damit du eine Vorstellung kriegst). Erst recht bei Chopin: die 11 Töne sind rhythmisch "frei" zu verstehen, quasi wie eine Verzierung. Schon einigermassen gleichmässig, aber nicht mathematisch streng, damit wirst du scheitern. Hör dir am besten einige Aufnahmen von grossen Pianisten an und lass dich davon inspirieren.
Gerne. Das Metronom ist zwischendurch schon okay, aber wohldosiert und ganz sicher nicht bei 11 Tönen pro Schlag. Besser zuerst jede Hand einzeln, dann zusammen in Zeitlupe, langsam Tempo steigern und mit der Zeit fliessen lassen (ist schneller geschrieben als getan...). Viel Erfolg!
Vorher habe ich solche Stücke eigentlich mehr aus dem Gefühl gespielt, wie du es geschrieben hast. Seit einiger Zeit sagt mein Lehrer mir oft dass ich genau auf das Metronom spielen soll etc., deshalb habe ich angefangen so etwas so genau wie möglich zu spielen :c
Du gehst womöglich etwas zu mathematisch an die Sache ran. Wenn man beim Spielen zu viel nachdenkt, kann das auch hinderlich sein. Genau auf das Metronom zu spielen, heißt nicht, dass du unbedingt jeden einzelnen Ton perfekt im Rhythmus erwischen musst. Bei vielen Stücken geht das auch gar nicht. Wichtig ist, dass du jede Hand einzeln fließend spielen kannst und der jeweilige Rhythmus sitzt, bevor du beide Hände kombinierst. Bei schwierigen Rhythmen fängt man damit am besten in Zeitlupe an. Versuche nicht zu viel darüber nachzudenken, sondern beide Hände einfach unabhängig voneinander laufen zu lassen.
Bei Griegs Klagierkonzert in der Kadenz wir mit man mit Zeitlupe scheitern behaupte ich jetzt mal. Dort passen nur noch Viertelschläge zusammen, sprich man spielt einfach beide Hände unterschiedlich in einem gleichen Rhythmus.
Außerdem vielen Dank für die Antwort :)