KKK Frauenbild nach dem zweiten Weltkrieg?

4 Antworten

Das wird nur in männerdominierten Systemen gefordert. Männer fühlen sich wichtiger und besser, wenn sich als Machtmenschen aufführen können. Dabei nutzen sie ihre körperliche Überlegenheit um Frauen dazu zu bringen. Gestützt wird es allerdings von Frauen, die ihre Söhne entsprechend erziehen.

Diese Frauen unterstützen dies, damit ihre bisherige Lebensleistung nicht infrage gestellt wird. Wenn man in dem System erfolgreich war, schmälert man seine Leistungen darin nicht, indem man sie nachträglich als schlecht bewertet.

Für Männer ist das eine praktische Sache. Man hat im eigenen Haushalt gleich eine ganze Gruppe (Frau, Töchter, Schwiegertöchter, Mutter ...) die einem als Bedienung/Personal zur Verfügung steht. Man kann über deren Einkommen verfügen und Macht ausüben. Man braucht sich nicht rechtfertigen oder hinterfragen und alle Bereiche sind abgedeckt vom Schlafzimmer bis zur Küche.

Besitz bedeutet allerdings auch Verantwortung.Wenn der Familienvorstand inkompetent ist oder wegfällt, leidet dann die ganze Familie Mangel. Das fiel in vielen Bereichen auf, als die Männer an die Front mussten. Die Frauen übernahmen notgedrungen die Ernährerrolle, Höfe oder Firmen und schlugen sich gut. Das wurde zu einem echten Problem, wenn die Männer den Krieg überlebten oder aus der Gefangenschaft heimkehrten. Die Jahre an der Front waren vergeudet und verlorene Jahre. Viel kamen mit Verletzungen oder Trauma zurück und waren gar nicht mehr in der Lage das alte Rollenbild zu erfüllen. Hingegen erstarkten die Frauen in ihren Jahren der Verantwortung und emanzipierten sich.

Die Männer konnten nicht mehr behaupten, dass Frauen dümmer oder ungeschickter als sie sind. Sie hatten das Gegenteil ja bereits bewiesen. Doch so schnell gaben sie nicht auf. Ihr Machtinstrument wurden die Seilschaften und Rollenbilder. Wie sonst ist der deutsch Begriff "Rabenmutter" zu erklären, oder warum zwar mehr Mädchen als Jungen "Abitur machen" aber verhältnismäßig wenige in den Vorständen landen?

Eine Pflicht gab es nicht - aber eine völlig andere Situation als heute.

Als Folge der Geburtenausfälle während des Ersten Weltkrieges und der vielen gefallenen Männer in beiden Weltkriegen bestand ein gravierender Männermangel - marktwirtschaftlich ausgedrückt ein Überangebot an Frauen, so dass die sich "engagieren" mussten, um überhaupt einen Mann abzubekommen. Dazu gab es seinerzeit wenig Wissen (Aufklärung war nahezu unbekannt) und noch weniger Verhütungsmittel, wenn Ehen "vollzogen" wurden, wurden die Frauen eben auch schwanger, das hatte nichts mit Zwang zu tun. Ergänzt wurde das durch ein vollkommen anderes Rollenbild als heute, der Mann war der Ernährer der Familie und die Frau Hausfrau und Mutter - klar, das "Idealbild" entsprach nicht immer der Realität, aber es wurde vielfach angestrebt.

Es gab also keinen Zwang, Kinder zu bekommen, das passierte von alleine ...

Ach ja: Anfang der 1960er, als viele Menschen wieder zu etwas Wohlstand gekommen waren, gab es durchaus die Mode, sich noch ein drittes Kind zu leisten ...

Ich glaube nicht, dass Frauen Kinder gebären MUSSTEN. Es war einfach eine Frage, ob man viele Kinder ernähren konnte, nach dem Krieg. Männer, die aus der Gefangenschaft nach Hause kamen, mussten sich erst einmal eine Arbeit suchen, dann eine Wohnung, wenn die alte zerstört war. In der Zeit war es auch üblich, dass Frauen generell zu Hause blieben und sich um den Mann und die Kinder kümmerten. Da es auch kaum die Möglichkeit einer Verhütung gab, wurden dann Kinder geboren, oft in jährlichem Abstand.

Das alles weiß ich von meiner Mutter und Großmutter.

sie mussten nicht. Nicht mal in der Nazizeit stand ein Gestapomann vor dem Schlafzimmer und ordnete die Vergewaltigung einer kinderlosen , kinderunwilligen Frau an.

Allerdings wurde es schon von der Gesellschaft erwartet und als Makel angesehen, wenn eine verheiratete Frau kein Kind bekommen konnte oder -Gott bewahre - kein Kind bekommen wollte. Die Frau, die kein Kind bekommen konnte, wurde bemitleidet, die, die kein Kind haben wollte, nicht als "richtige" Frau wahrgenommen und dann entsprechend abgewertet. Sie war eine Frau, die sich an der Natur der Frau verging.

Eine richtige Frau beugte ich über jeden Kinderwagen und machte mit verzücktem Gesicht: "ei ei, dutzi, dutzi, dutzi". Wenn sie das nicht tat und nur kurz in den Kinderwagen guckte und sachlich, etwas desinteressiert sagte: "ah ja, nett, was ich aber noch sagen wollte, welche Automarke fahrt ihr," wurde als tadelnswert angesehen. Einer richtigen Frau musste beim Anblick kleiner Kinder das Herz entbrennen und der sofortige Wunsch, selbst eins zu bekommen, aufkommen.

sonst war man keine richtige Frau und wurde entsprechend verächtlich gemacht,


zetra  07.04.2022, 14:43

Aber es wurde ein Erlass herausgegeben, das verheiratete Frauen ihre Männer frei zu geben haben, um ledigen Frauen ein Kind zu machen. Was sagt das wohl aus?

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HugoHustensaft  08.04.2022, 07:30
@zetra

Der Erlass, so es ihn wirklich gegeben haben sollte, kann nur aus der braunen Epoche stammen, dagegen wäre in der Nachkriegszeit die Kirche Sturm gelaufen - aber von einem solchen Erlass habe ich noch nie gehört ...

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