Keyboard spielen lernen ohne lehrer, ich bin am verzweifeln :(

6 Antworten

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Wow, viele Fragen. Also eines mal vorweg: Nach Youtube-Tutorials zu lernen ist eine der schlechtesten Lernmethoden, die es gibt. Ich muss zugeben, manchmal kann man das machen, wenn mal ein Notenblatt nichtmehr vollständig ist oder du gerne wissen willst, wie du ein bestimmtes Solo spielst. Eignet sich auch für Leute, die sich mit der Materie nicht auseinandersetzen möchten, sondern nur ein paar Songs nachklimpern wollen. Mit Lernen hat das nicht viel zu tun.

Dann würde es sich anbieten, einen neuen Kasten zu besorgen. Bontempi ist ein Spielzeughersteller - mit Musik hat der nicht viel zu tun, es ist viel für Kinder dabei, was sich auch gut für eine Früherziehung eignet, aber für einen (halbwegs) ausgewachsenen Menschen nicht geeignet. Sieh mal nach dem Yamaha PSR-E333 oder dem E233, das wären die Billigsten aus einer wirklich sehr guten Anfängerserie. Darunter würde ich an deiner Stelle ungerne gehen, dann hast du eine mangelhafte Verarbeitung. Und wenn das Klavier für dich das Schönste ist, dann sieh mal nach einem Stagepiano - kostet zwar etwas mehr, aber du hast dein Klavierfeeling.

Soviel erstmal zu Anfang. Wie es sich anhört, startest du auf 0, das musste jeder mal machen, ist also kein Drama. Wenn du nicht vorhast, es professionell zu machen, ist es auch nicht schlimm, wenn man keinen Lehrer hat. Den sollte aber ein Lehrbuch ersetzen, keine Tutorials, denn das kann wirklich jeder. Und ja, es gibt tatsächlich einige wenige Musiker, die sich ein Instrument selbst beigebracht haben ohne Lehrer und auf der Bühne standen, auch, wenn der Weg bis dahin sehr lang sein wird.

Das Sustainpedal ist nicht unbedingt ein Muss. Das ist eben wichtig, wenn du Klavier spielst, sodass die Töne eben länger gehalten werden. Wenn man das jetzt nicht hat, ist kein Weltuntergang. Es kommt dann eben nur dem Klavier in der Hinsicht näher, dass man auch mit den Füßen etwas machen kann. 3er-Pedale zum Anschließen gibt es für bestimmte Modelle übrigens auch, das hast du ja sonst nur bei Flügeln.

Lernen sollte man eigentlich täglich, so gehts immernoch am schnellsten. So werden in deinem Gehirn die ganzen neuen Verbindungen schneller geknüpft und deine Hände werden immermehr an Unabhängigkeit gewinnen. Natürlich nicht sofort, das ist ja logisch. Man sollte es außerdem eher meiden, stundenlang zu spielen, stattdessen lieber 3x eine halbe Stunde (nur mal als Beispiel). Ist wie beim Sport, wenn du Ausdauersport machst. Stundenlang rennen ist der falsche Weg, denn da ist auch die Verletzungsgefahr größer-

Zum Lehrbuch lassen sich viele Dinge sagen. Heute sind die alle schon sehr gut, natürlich gibt es wie überall immer mal wieder Ausnahmen. Die meisten sind heute so konzipiert, dass verschiedene Lektionen eine/mehrere Unterrichtseinheiten ersetzen. Das spiegelt sich auch im Schwierigkeitsgrad wieder, der sich nach und nach steigert. Was dir im Gegensatz zum Unterricht fehlt, ist Betreuung, die Möglichkeit, nachzufragen und der fehlende Motivator, den den muss letztendlich dein Kopf, bzw. dein Wille ersetzen, das sind eben die Nachteile. Ansonsten hast du für jeden Bereich in Sachen Piano eine Menge an Lehrmaterial, an Barmusik, Blues, Jazz, Impros. Du hast also immer die Möglichkeit, die nach deiner Grundausbildung zu spezialisieren. Zum Thema Grundausbildung: Sieh mal nach den "Klavier Basics" und nach den "Keyboard Basics" vom Voggenreiter-Verlag, der neben dem Schottverlag mitunter die besten Lehrbücher hat. Gute Erfahrung haben viele Leute auch mit Steve Ashworths Keyboardkomplettkurs (der eigentlich eher auf Klavier ausgerichtet ist) gemacht, da steht eigentlich alles praxisnah drin. Dazu noch eine Easy-Piano-Notensammlung und dann wird es schon recht schnell bergauf gehen. LG

Also erstmal Brauchst du keine bücher zum lernen sodern youtube genügt und ist soger besser als bücher.(aber ein Lehrer kann es nicht ersetzen)

Lernen solltest du jeden tag einige minuten oder eine stunde (so mache ich es).

Ein Pedal ist am anfang nicht wirklich nötig aber wen du besser wirst währe ein pedal nötig (bei 10 bis 20 euro sind die eigentlich nicht so teuer)

Du solltest damit anfangen die Noten zu lernen (schwer ist es es eigentlich nicht wen du es wirklich willst).

Und Klavier ist das schönste instrument da hast du völlig recht =).

Hi du, also ich kann dir nur von meiner Schwester erzählen, denn ich selbst spiele kein Instrument. Sie hat sich vor ca. 3 Monaten bei http://music2me.de angemeldet, das ist eine Online-Musikschule für Klavier und E-Gitarre. Ich war am Anfang ziemlich skeptisch, denn ein Instrument zu lernen ist ja nicht gerade einfach, v.a. ohne Lehrer der einem gegenüber sitzt und so.. ich bin aber echt überrascht gewesen wie gut sie mittlerweile schon spielen kann. Ich hab's mir letztens mal bei ihr angeschaut. Man sieht halt ganz konkret was der Lehrer spielt, die Tasten sind in den Videos rot markiert die gespielt werden und es gibt zusätzlich entsprechende Notenblätter. Man kann die Übungen und Videos entweder komplett ohne Noten spielen oder mit, das bekommt man im Laufe der Kurse auch beigebracht. Sie hat grad gemeint es gibt auch paar kostenlose Videos auf Youtube von music2me, kannst du ja mal anschauen.

Hoffe das hilft dir weiter :)

  1. Wenn Du ohne Lehrer spielen möchtest, versuche es mit Hans Günther Heumann. Klavierspielen mein schönstes Hobby Band 1. Es beinhaltet zu allen vorkommenden bearbeiteten Stücken die Einspielungen.
  2. Mindestens täglich 20 bis 30 min. Strebst Du Höheres an sind 4 Stunden minimum. Laß Dir gesagt sein, daß ohne Lehrer man sich schnell was falsches aneignen kann. Angefangen falscher Haltung, Bewegung, Fingersätze, Rhythmus, Akzentruierung usw. Haben sich die Fehler erst manifestiert, sind sie schwer wieder zu beseitigen. Du könntest beiläufig auf Videoportalen Dir Konzertpianisten ansehen.
  • /user/vkgoeswild (Keyboarderin, arrangiert und transkripiert alles aus dem Pop / Rockbereich)
  • /user/ValentinaLisitsa (Konzertpianistin, es ist beeindruckend ihr beim Spielen zuzusehen, die absolute Entspannt- und Gelassenheit = schau dazu ein Blick auf das Video "Aus dem Schwanengesang von Franz Schubert - Die Stadt transkripiert von Franz Liszt).
  1. Ja! Es werden Dir irgendwann Noten entgegen kommen, wo ein Pedal unermesslich sein wird. Auch wenn Keyboards mit allen möglichen Schnick-Schnack ausgestattet sind und gewisse Features zur Tonentfaltung beinhalten können, deckt es aber bei weitem nicht den klassischen und die romantische Epoche ab.
  2. Wünsch Dir zum Geburtstag ein digitales Piano. Das ist im Wesentlichen einem Klavier ein wenig gleichgesetzt und vermittel ein pianistischeres Spielgefühl als ein Keyboard! Achte grundsätzlich auf gewichtete Tasten! Die sind wichtig bei Akzentruierung etc. Spielst Du hauptsächlich aus dem Pop / Rockbereich könnte das überflüssig sein - aber mache es direkt von Anfang an richtig und lerne das Tasteninstrument mit allen was dazu gehört.

Fazit: ein Klavierspieler kann auf ein Keyboard spielen, die Eingewöhnungszeit geht relativ schnell. Ein Keyboardspieler muß das Klavier erst erkunden ...


Tenpix  31.07.2012, 03:22

Perfekte Antwort! DH!

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Versuch mal die Lernhefte von Sikorski Melodie und Rhytmus sind auch mit Zahlen, aber besser zum lernen und üben geeignet und kauf Dir ein anderes Keyboard, vielleicht von Yamaha die klingen um einiges besser,dann macht das spielen auch mehr spaß .

gruß Ossimann