Keine Fortschritte in der Informatik und im Programmieren?

6 Antworten

Wie so oft lese ich auch bei Dir "Youtube" , "Videos", "angeschaut", "abgeschrieben".

...und dann "TicTackToe"...

Aber dazwischen fehlt der ganze mühselig, langweilige Kram, wie Schleifen, Abfragen, Variablen und Strukturen... und deren kreative Kombination.

Videos sind als passives Medium die denkbar schlechteste Lehrmethode.

In erster Linie lernt man mit den Händen. (Was man geschrieben hat behält man auch) Das kann aber nicht das Erfassen von Zusammenhängen ersetzen. Beim Lesen von Tutorials gibst Du selbst die Geschwindigkeit des Informationsfluss vor. Du liest nicht schneller als Dein Gehirn die Informationen verarbeitet.

In dieser Hinsicht sind Bücher das beste Medium. Neben Büchern bietet das Internet Seiten wie W3Schools , welche gute Tutorials zum Life experimentieren bieten.

Damit ist das Schrittweise erlernen von Basisfertigkeiten mit kleinen Erfolgserlebnissen kombiniert.

Es bringt dir keinerlei Nutzen etwas abzuschreiben, dessen grundlegende Funktionsweise Du nicht kennst. Wenn Dir das Basiswissen fehlt, bleibt Dir verschlossen wie sich Variablen verändern und warum. Zudem hängt die Latte für Erfolgserlebnisse viel zu hoch, wenn Du mit "Tictacktoe" beginnst. Wie willst Du das topen? Mit einem 3D-Shooter?

Wenn Du ganz unten mit print("Hallo Welt") beginnst , freust Du Dich über diese banale Zeile. Der nächste Schritt wäre das ganze 10× in einer Schleife...Mit Anzeige der Durchläufe...verschiedene Strings in einem Array...lesen aus einer Datei...usw.

Und jeder kleine Schritt wird zu Adrenalin...

Dieser Zug ist für Dich abgefahren, da Du zu hoch eingestiegen bist und Dich auf YouTubeNoobs verlassen hast, welche bestenfalls Selbstdarsteller ohne pädagogischen Anspruch sind.

Was Dir nun bleibt ist der steinige Weg des verarbeitens langweiliger Basistheorie ohne "Erfolgskick"

Als ich vor 36 Jahren begann hatte ich nichts außer einen Haufen Chips , Schaltpläne Hexdumps und den Willen herauszufinden wie das alles zusammspielt. Da war keiner der was erklären konnte.

Die ersten Basic- oder Assemblerprogramme waren lächerlich simpel aber man freute sich wie ein Schneekönig, wenn es nach gefühlten 3millionen Fehlern lief.

Heute muss es immer gleich bunt und opulent sein...

Wie sollst Du nun Anfangen?

...Alles auf Anfang:

...welche Sprache Du nutzt ist erstmal egal. Beherrscht man eine, ist das erlernen einer weiteren ein Kinderspiel.

Programmiersprache ist ein Werkzeug, Programmieren ein schöpferischen Akt.


enormdumm 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 14:19

Wenn Du ganz unten mit print("Hallo Welt") beginnst , freust Du Dich über diese banale Zeile. Der nächste Schritt wäre das ganze 10× in einer Schleife...Mit Anzeige der Durchläufe...verschiedene Strings in einem Array...lesen aus einer Datei...usw. s

woher willst du wissen, dass ich nicht so angefangen hab?

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Erzesel  08.09.2021, 17:35
@enormdumm

Wenn Du von der Pike auf begonnen und die Basisfertigkeiten durch stetes üben gefestigt hättest, wäre Deine obige Frage Gegenstandslos.

Meine Erfahrungen mit Anfängern (nicht nur in Diesem Forum) zeigen, das genau das "zu hoch Eingesteigen" den größten Frustfaktor darstellt. Und hinterher einfach die Motivation für den Kleinkram fehlt.

Gerade weil Du nicht zu wissen scheinst wie Du beginnen sollst, habe ich Dir dir w3schools Kurse empfohlen. Durch den Onlinecompiler brauchst du nichts zu Installieren und kannst im Browser munter drauflos experimentieren. (Das funktioniert sogar unterwegs auf dem Handy) Gerade die Möglichkeit die Beispiele beliebig anpassen zu können hilft beim begreifen. Der Onlinecompiler meckert genauso wie der auf dem Rechner. (Fehler sind Notwendig um zu begreifen)

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Das braucht einfach Zeit und Übung. Ohne zu wissen auf welchem Stand du etwa bist ist es schwierig die eine oder die andere Richtung zu empfehlen, du solltest auf jeden Fall allgemeine Kontrollstrukturen (If-Abfragen, Schleifen), grundlegende OOP und Variablen und Listen so wie so beherrschen. Dann solltest du möglichst viele Projekte machen, da lernst du am besten wie du ein Problem am besten und effektivsten angehst und löst. Irgendwann kommst du plötzlich auf die Idee dass man dieses oder jenes Problem ja auch auf diese Weise angehen könnte, und das viel Aufwand erspart. Dass kannst du dann auf komplexere Situationen übertragen, und nach und nach kommst du immer mehr in die Denkmuster herein. Gerade das von dir angesprochene TicTacToe ist mMn eine super Übung in dieser Sache, weil man nur ganz schlichte Kontrollstrukturen benötigt, aber eben lernen muss diese passend einzusetzen.

Wenn du viele solcher Konsolenprojekte gemacht hast, kannst du dir vielleicht mal eine Bibliothek näher anschauen, z.b. Pygame (um simple 2D Spiele mit Grafik zu machen). Bei vielen graphischen Spielen merkt man wie sinnvoll OOP manchmal ist (jedenfalls habe ich das erste mal wirklich den Sinn von OOP verstanden, als ich Pong mit Pygame programmiert habe). Das macht dann auch deutlich mehr Spaß weil du dort tatsächlich was siehst und bewegen kannst.

Woher ich das weiß:Hobby – Programmiere seit eineinhalb Jahren

Das eigentliche Problem: Durch das konsumieren von Videos erlernt man kein strukturiertes und algorithmisches Denken.

Da braucht ein ordentliches Lehrbuch oder einen entsprechend aufbereiteten Kurs, der Dich dabei unterstützt und Dir grundlegende Konzepte/Prinzipien vermittelt. Der Rest ist wie Laufen lernen, es geht nicht ohne regelmässig auf die .... zu fallen.

Und ebenso mußt Du Dich in kleinen Schritten voranarbeiten, diese Aufgabe kann Dir auch keiner abnehmen.

Python ist eine sehr einfache Sprache mit recht umfangreicher Biliothek, das verleitet natürlich ein wenig dazu gleich nach den Sternen greifen zu wollen - aber so funktioniert das Erlernen des Programmierens nicht.

Andererseits kann aber genau deswegen auch ein Anfänger in Python recht früh mal eben ein graphentheoretisches Problem angehen - man benötigt kein Boilerplate wie in anderen Sprachen, man schreibt seine Algorithmen einfach runter, wie man es in Pseudocode machen würde und ist im Prinzip schon fertig.

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Hilfreich ist natürlich, wenn Du geeignete kleine Projekte im Kopf hast, an denen Du dann üben und Dich abarbeiten kannst. Es nutzt Dir nichts, wenn Du Dir gleich was bombastisches vornimmst und im Hinterkopf weißt, daß Du 10 000+ Zeilen Code schreiben mußt, um mal zu einem Erfolg zu kommen.

Einfach machen ... Das ist der einzige Weg. Google dabei nur benutzen, wenn du wirklich keinen Ausweg mehr weißt. Ansonsten einfach machen. Loslegen und machen. Das ist alles. So sammelt man Erfahrung und die Erfahrung ist das Wichtige