Keine Ausbildung bisher abgeschlossen und abgebrochen mit 31 wegen Krankheit?
Ich habe wegen meiner Psychose wieder eine Ausbildung abgebrochen. Bei mir ist alles gut, weil es ja viele Möglichkeiten gibt trotzdem im Leben Fuss zu fassen. Die Ausbildung ist eine schulische gewesen und ich sollte das Jahr wiederholen. Zuerst bin ich noch hingegangen, aber danach habe ich mich entschieden abzubrechen. Ich würde mir aber gerne ein sorgenfreies Leben aufbauen können, trotz meiner Erkrankung. Da der Stadtlärm mit Auslöser dafür war, dass ich zuhause nicht in Ruhe lernen konnte. Ich habe in der Ausbildung eine Klausur vergeigt. Jetzt habe ich mich nach einem zweimonatigen Klinikaufenthalt wieder erholen können. Während der Psychose habe ich blöderweise Schulden gemacht, die aber mittlerweile beglichen sind durch meine Eltern, die gut im Leben stehen und keine Sorgen ausser meinen Werdegang haben.
Was würdet ihr mir empfehlen? Unter allen Umständen wieder eine Ausbildung anfangen oder über Krankheitsbedingungen eine lockerere Ausbildung anfangen? Das dauert aber noch.
Die Ausbildung war sehr anspruchsvoll. (Ein halbes Medizinstudium) (Logopäde).
Leider ist Stress ein Auslöser für meine Erkrankung. Und eine Klausur hatte ich so verrissen, dass ich nicht weiter machen konnte. Der Baulärm war sowohl bei mir zuhause (Neue Bahnstrecke) und in der Schule (Umbaumaßnahmen der Fahrstuhlschächte), sodass ich in der Schule schon die Psychose bekommen habe. Ich habe die Schulleiterin auch eingeweiht. Und hatte trotz Medikamenten wieder die Psychose. Inklusive 3 Std. Fahrzeit hin und zurück.
Ich will Fuss fassen und es langsamer angehen lassen und möglichst eine Heimatnahe Ausbildungsstätte besuchen.
Was könnt ihr mir noch empfehlen bezüglich der Psychose und Ausbildung?
Gerne mit Erfahrungswerten eurerseits!
Danke im Vorraus!
5 Antworten
Vielleicht war die Ausbildung zu ansprungsvoll für dich. Schwer psychisch Kranke bekommen eigentlich keine Tauglichkeitsbescheinigung für Heilberufe und verwandte Berufe im Gesundheitswesen.
Hast du schonmal eine Arbeitserprobung gemacht? Vielleicht wäre irgendetwas handwerkliches für dich geeignet. Aber bevor du anfängst sollte man dir eine ausführliche Arbeitserprobung und einen Berufsvorbereitungslehrgang genehmigen.
Es gibt viele Möglichkeiten - je nach deinen mentalen und körperlichen Fähigkeiten.
Wenn während der Ausbildung wieder eine Auszeit oder Klinikaufenthalt erforderlich sein sollte, so ist das oft möglich. Ggf. wird die Gesamtzeit der Ausbildung verlängert.
Sehr gut für die berufliche Rehabilitation sind die Berufsförderungs-Werke, z.B. Frankfurt Main (Bad Vilbel) oder Heidelberg. Sie sind auf solche Azubis eingestellt, während man an normalen Ausbildungsschulen oft mehr Stress hat.
Für die Beratung und Antragsstellung ist die Berufsberatung bei der Arbeitsagentur (Rehaberatung) zuständig.
Vielleicht gibt es jemanden, der dir hilft, dich begleitet, damit alles klappt.
Das erste was mir dazu einfällt, wäre, sich Unterstützung zu holen. Kann man beim Kreis beantragen.
Das zweite wäre einen Austausch mit Menschen, die auch schonmal eine Psychose hatten.
Ich denke, dass es sein kann, dass Du Dich selbst zu sehr unter Druck setzt...aber das kann ich nicht beurteilen...
Deine Ziele kann ich sehr gut verstehen und wünsche Dir, dass Du diese erreichst.
Eine abgeschlossene Ausbildung ist natürlich immer gut, um irgendetwas in der Hand zu haben, aber ansonsten ist eine Ausbildung auch keine Garantie, dass man etwas im Leben erreicht. Ich habe eine Ausbildung abgeschlossen, ein Studium danach und beruflich habe ich bis vor einem Jahr nichts auf die Reihe bekommen.
Ein ehemaliger Mitschüler von mir hat sein Studium abgebrochen, ein zweites angefangen, auch abgebrochen, hatte aber neben dem Job in einem Callcenter gearbeitet und da er rhetorisch sehr begabt war, ist er dort aufgestiegen und arbeitet dort nun als Personaltrainer. Er selbst braucht nicht mehr telefonieren, sondern bildet quasi die Leute dort aus.
Vielleicht wird dir ja ein Teil deiner Ausbildung anerkannt, so dass auch du fest irgendwo einsteigen kannst.
Das mit deinen psychischen Problemen kenne ich sehr gut, gerade mit Lärm etc. Ich hatte damals noch das Glück, dass es einen ruhigen Ort gab, in den ich mich zurückziehen konnte, sonst hätte ich mein Studium u. a. deshalb auch nicht geschafft.
durch meine Eltern, die gut im Leben stehen und keine Sorgen ausser meinen Werdegang haben.
Ich stolpere darüber. Du bist nicht dafür zuständig, dass sich deine Eltern wegen dir keine Sorgen machen müssen.
Es ist auch ein Unterschied, ob man sich Sorgen macht oder welche hat!
Davon ab, auch deine Eltern sind Normalsterbliche und haben Probleme.
Hinter deiner Krankheit steckt mehr und du solltest Therapie machen!
Es gibt sogenannte geschützte Ausbildungen.Da wird geguckt was du schaffen kannst und was zu viel für dich ist.(heißt nur geschützte Ausbildung ist was ganz anderes als ne geschützte Station)