Kann mir jemand erklären was der Unterschied zwischen Transliteration und Transkription ist?
2 Antworten
Hallo, bin kein Experte im Bereich, aber ja, du hast Recht.
Transliteration ist vor allem in wissenschaftlichen Kontexten sowie bibliographischen Kontexten ganz wichtig. Besonders in Katalogen der Bibliotheken. Da die Transliteration auch international durch ISO bzw. DIN-Normen vereinheitlicht sind, wissen die Leute bei Translierat: "Fëdor Mihajlovič Dostoevskij" jedes Mal egal ob sie aus Deutschland, aus Frankreich oder aus Spanien kommen, dass es sich dabei um russischen Schriftsteller "Фёдор Михайлович Достоевский" handelt.
Bei Transkription könnte das leicht zu Verwirrungen führen, da "Фёдор Михайлович Достоевский" auf Deutsch zwar als "Fjodor Michailowitsch Dostojewski" transkribiert wird, aber im Englischen oder Französischen dann anders transkribiert werden, sodass am Ende die Benutzer nicht wissen würden, ob es sich dabei um ein und derselben Person handelt oder nicht.
Ferner kann bei der Umkehrung derselben Name in das Original Fehler entstehen, da das Verhältnis von Laut zu Buchstaben nicht immer 1:1 gegeben sind. Wenn "Fjodor Michailowitsch Dostojewski" wieder ins Russische Original transkribiert wird könnte es auf Russisch "Фйодор Михайлович Достоевский" statt "Фёдор Михайлович Достоевский"
Zitat aus Wikipedia:
(...)
Man unterscheidet bei der Transkription (im weiteren Sinne) (Umschrift) zwischen:
Transliteration (buchstabengetreue Umschrift, Wiedergabe) als schriftbasierte, buchstabengetreue, bei Bedarf wieder umkehrbare Umsetzung eines Wortes aus einer Schrift in eine andere, oft mit Hilfe von diakritischen Zeichen. Dem Fachmann soll die genaue Schreibweise des Wortes in der anderen Schrift dargestellt werden, falls diese nicht in der Ursprungsfassung dargestellt werden kann (etwa weil keine entsprechenden Typen oder Zeichensätze vorhanden sind).
Transkription (im engeren Sinne) (lautgetreue Umschrift, Wiedergabe) als aussprachebasierte Darstellung von Sprache mit Hilfe einer phonetisch definierten Lautschrift oder eines anderen Basisalphabets als Lautschriftersatz. Dem Nicht-Muttersprachler soll dies eine halbwegs richtige Aussprache des Wortes ermöglichen.
(...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Transliteration
Das heißt konkret: Wenn man beispielsweise ein griechisches oder russisches Wort nicht mit griechischen oder kyrillischen Buchstaben schreibt, so, wie es eigentlich korrekt wäre, sondern das entsprechende griechische oder russische Wort mit lateinischen Buchstaben schreibt, damit auch derjenige, der überhaupt kein Griechisch oder Russisch kann, eine Ahnung hat, wie man das Wort ausspricht, dann wählt man die Transkription.
Wenn man man aber jemandem, der eigentlich Griechisch oder Russisch sprechen und lesen kann, das Wort in lateinischer Schrift darstellen will, weil man z.B. den russischen oder griechischen Zeichensatz nicht auf seinem Rechner hat, dann wählt man die Transliteration.
Z.B. der berühmte russische Schriftsteller Фёдор Михайлович Достоевский wird in der Transkription Fjodor Michailowitsch Dostojewski geschrieben, aber in der Transliteration Fëdor Mihajlovič Dostoevskij. Warum? Weil mit der Transliteration eben in der Regel nur Fachleute etwas anfangen können. Z.B. wüssten, trotz der lateinischen Umschrift, wohl die meisten nicht, dass bei der Transliteration das "e" mit den zwei Punkten drauf: "ë" in "Fëdor" ungefähr wie "jo" ausgesprochen wird: "Fjodor". Und deshalb wählt man für die absoluten Laien die Transkription, damit die auch die absoluten Laien ganz genau wissen, wie ein bestimmtes Wort ausgesprochen wird. Für die Fachleute, die eigentlich die Originalsprache und entsprechende Schreibweise kennen, gibt es die Transliteration.