Kann mir einer die wichtigsten Dinge eines Gedichtes nennen?

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Als erstes solltest du nach der FORM schauen: Wie viele Zeilen, Strophen, evtl. auch Wörter hat das Gedicht? Klassische Gedichte sind eher in Strophen aufgebaut, moderne oft "nur" untereinandergeschriebene Wörter, manche Gedichte bilden durch ihren Aufbau auch ein Bild, z.B. eine Sanduhr, es können Wörter eingerückt, zentriert oder rechtsbündig geschrieben sein usw. Evtl. spielt auch die Schriftart eine Rolle, Schriftgröße, -farbe etc., aber das führt dann schon ins Detail.
Zur Form gehört auch das METRUM. Das ist bei klassischen Gedichten wichtig, moderne lösen sich häufig davon. Dabei geht es darum, wie die Worte betont werden, der (klassische) Dichter reiht sie nämlich so aneinander, dass sich ein Betonungsmuster wiederholt, z.B. betont-unbetont, das wäre dann ein Trochäus, unbetont-betont ist ein Jambus, betont-unbetont-unbetont ist ein Daktylus, das sind die drei wichtigsten (für Beispiele und genauere Erklärung siehe http://www.gutefrage.net/frage/gedichtanalysen---anapaest-usw#answer34152671). Die Betonung nennt man Hebung, ein Vers (eine Zeile) in der drei Betonungen vorkommen, nennt man dreihebig.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die REIME, auch die lassen moderne Gedichte oft weg, aber naja. Es gibt reine (fein-klein) und unreine Reime (fein-neun) und verschieden Reimschemata, z.B. (a wäre hier z.B. -ein, b -ang) aabb = Paarreim (ich bin klein, ich bin fein, du bist lang, mir ist bang), abba = umarmender Reim (ich bin klein, du bist lang, mir ist bang, ist nicht fein) oder abab = Kreuzreim (ich bin klein, du bist lang, ich bin fein, mir ist bang). Das sind die wichtigsten, es gibt aber auch Gedichte mit einem komplizierten Reimschema, das aber trotzdem gleichmäßig ist (z.B. abbcdcba). Zum Reim gehört auch die Kadenz, die Frage dabei ist, wie die Zeile endet, nämlich betont oder unbetont. Eine männliche Kadenz ist z.B. bei "so geh ich nun zu Bett", eine weibliche wäre "so geh ich nun zu Bette".
Metrum und Reim zusammen bestimmen die VERSFORM, das ist aber was für Fortgeschrittene, z.B. ist ein Blankvers ein reimloser, fünfhebiger Jambus mit männlicher Kadenz...

Dann ist die Frage, was für einen INHALT das Gedicht hat. Um was geht es, was ist das Thema? Wer spricht mit wem, gibt es einen Erzähler, ist es ein Monolog oder Dialog? Welche Argumentation wird geleistet, ist es eine Aufreihung von Tatsachen, stellt es Fragen oder gibt es Antworten oder beides? Wie ist der inhaltliche AUFBAU, gibt es eine Steigerung, einen Höhepunkt (Klimax)?

Ein weiterer Punkt ist der HINTERGRUND des Gedichtes. Wie war die Gesellschaftsordnung, als der Autor das Gedicht geschrieben hat? Welche Vorstellungen waren vorherrschend? Gab es eine Zensur, ist sein Gedicht für seine Zeit versteckt oder offen rebellisch, auch wenn es in heutiger Zeit normal erscheint? Auch das Private ist wichtig: War der Autor gerade unglücklich verliebt, hat er eine Trennung hinter sich, Trauer oder Frustration zu bewältigen, oder ist er nur sarkastisch? Das kann man nicht immer wissen, manche Konstrukte geben aber Hinweise darauf und manchmal ist auch über den Autor mehr bekannt.
Diese Hintergrundinformationen sind nicht immer elementar, um ein Gedicht verstehen zu können (manche behaupten sogar, ein Gedicht müsse so geschrieben sein, dass über den Hintergrund nichts zu wissen nötig ist, um es zu verstehen...), es kann aber helfen.

Dann stellt sich noch die Frage der STILMITTEL. Darunter fallen auch die, die du genannt hast, die Metapher ist, würde ich sagen, das wichtigste. Eine Metapher ist eine bildliche Darstellung, wenn du zum Beispiel sagst "Der Mann war ein wahrer Löwe", dann war er natürlich keine Großkatze, sondern war eben mutig, majestätisch etc. Nicht zu verwechseln damit ist der Vergleich, der ist aber leicht zu unterscheiden, wenn man weiß, worauf man achten muss, und das ist das kleine Wörtchen "wie". Wenn man sagt, "der Mann war ein Löwe" ist das eine Metapher, wenn man sagt "der Mann war wie ein Löwe" ist es ein Vergleich, so einfach ist das. Eine Personifikation bedeutet, dass man einem Gegenstand menschliche Eigenschaften gibt, das kann ganz offensichtlich sein, z.B. "der Stuhl sah mich an", oder eher subtil, wie "die Sonne lacht" (weil das auch in der Umgangssprache benutzt wird). Personifizierung wird oft synonym (also gleichbedeutend) verwendet, ist aber eigentlich ein Begriff aus der Geschichtsforschung.
Dann gibt es noch die Stilmittel, die sich wiederum auf die Form beziehen, z.B. die Anapher. Dabei beginnen zwei nacheinanderfolgende Zeilen mit dem selben Wort (Fort will ich in die Welt, fort weil es mir gefällt). Eine Epipher ist das Gegenstück dazu, da enden zwei Zeilen auf demselben Wort. Der Neologismus gehört noch erwähnt, das ist eine Wortneuschöpfung, z.B. holperzwergisch. Das Gegenstück dazu ist der Archaismus, also ein veraltetes Wort z.B. ersprießlich.
Das sind die wichtigsten, es gibt noch dutzende weitere (Litotes, Hyperbaton...), die du aber im Laufe der Zeit noch lernen kannst...

:D schon mal was von Stilmitteln gehört`? Alle drei gehören zu der Gruooe und sind mit die Bekanntesten. Personifikation = einen Gegenstand vermenschlichen bzw Menschliche eigenschaften zu geben. Z.b Das Lächeln des Mondes Metaphern sind unteranderem auch Personifikationen aber auch so sachen wie Das schwarze Tuch, das soviel heißen soll wie der Tod wäre eine Metapher

Metaphern sind umschreibungen z.B :

Gedicht: die wellen umschlagen sich und sehr groß Metapher daraus: Die wellen sind wie große Bestien die uns jagen Personifikationen sind z.B. Bäume die sprechen können

metaphern sind glaube ich wenn man etwas erklärt es aber anders ausdrückt wie ein Beispiel sozusagen.