Kann mich nicht einleben- soll ich meine Unistadt wechseln?

3 Antworten

Am Ende musst es du entscheiden, aber ich an deiner Stelle würde dem ganzen nich ein bisschen Zeit geben. 3 Monate sind noch keine Ewigkeit. Gib den Leuten eine Chance, die müssen dich ja auch erst kennenlernen. Und viele sind vielleicht auch neu in der Stadt und genau wie du damit beschäftigt sich im Studium und in der neuen Stadt zurecht zu finden.

Und dann geh ins Sommersemester, da kann man dann nochmal ganz andere Sachen machen. Außerdem, neue Kurse - neue Leute.

Am wichtigsten ist aber wahrscheinlich, dass du Leute kennenlernen willst. Und zwar richtig kennenlernen. Unternimm was mit ihnen, geh auf die Leute zu. Anders geht's nicht.

Und wenn du dann immernoch nicht zufrieden bist, kann man über einen Uniwechsel nachdenken. Die Situation ändert sich zwar nicht, aber wenn das für dich die einzige Lösung wäre...

Ich würde nach Möglichkeit weg ziehen. Wenn man sich schon anfangs irgendwo nicht wohl fÜhlt wird das mit der Zeit auch nicht besser!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey! :)

Ich bin mir bei deiner Frage nicht ganz sicher, wo das Kernproblem liegt - belastet dich eher die fremde Stadt an sich oder eher die Einsamkeit, die du fühlst?

Falls es an der Einsamkeit liegt, wäre es ja wichtig, zu schauen, woher das Gefühl kommt - liegt es daran, dass du die Leute, mit denen du zu tun hast, unsympathisch findest, oder bist du vielleicht eher schüchtern und zurückhaltend und hast deshalb generell Schwierigkeiten damit, neue Leute kennen zu lernen?

Je nach dem, was quasi die grundlegende Problematik darstellt, wäre dann auch das in meinen Augen sinnvollste Handeln unterschiedlich.

Wenn du die Stadt nicht magst, würde ich anhand meiner persönlichen Erfahrungen davon ausgehen, dass man nach drei Monaten diesem Gefühl vertrauen kann und dann auch ruhig dementsprechend handeln kann. Da könnte man theoretisch aber auch fragen, wie es dir an sich geht - wenn es dir nicht gut geht, liegt es tatsächlich an der Stadt oder eher an z.B. viel Stress oder anderen Faktoren, die generell dafür sorgen, dass es dir vielleicht gerade nicht gut geht, und gar nicht an der Stadt selbst?

Wenn es an den Leuten liegt, würde ich abwägen, ob der Aufwand eines Wechsels gerechtfertigt ist - vielleicht könntest du ja alternativ Leute außerhalb deines Studiengangs/deiner Uni kennen lernen und mit diesen Zeit verbringen?

Wenn aber die Problematik eher auf Grund deiner Persönlichkeit* besteht, könnte es sinnvoller sein, dort anzusetzen, weil ansonsten in meinen Augen die Gefahr bestände, dass auch bei einem Wechsel und neuer Umgebung letztlich wieder die gleiche Thematik auftauchen könnte. Natürlich kann auch bei Schüchternheit o.Ä. ein Wechsel "belebend" wirken und allein der Spirit und die Erfahrung der Selbstwirksamkeit qua eigenständiger Änderung der Lebenssituation dafür sorgen, dass neue Kontakte in einer besser passenden Umgebung leichter fallen und schöner sind.

*Damit meine ich explizit nicht, dass Schüchternheit irgendwie schlecht wäre, im Gegenteil :) Ich meine das in dem Sinne, falls Ängste o.Ä. bestehen, die hinderlich sind - die anzugehen wäre dann sinnvoll.

Ich schreibe das vor dem Hintergrund, dass ich während meines ersten Studiums auch eher unglücklich war und dann erfolgreich durch Hochschul- und Studiengangswechsel mein Befinden wieder verbessert habe - im Nachhinein aber denke, dass in der Situation auch bestimmte Persönlichkeitsthematiken eine Rolle spielten, die retrospektiv schon damals von mir hätten angegangen werden können/sollen, was vielleicht die bessere Variante gewesen wäre.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass du eine für dich passende und stimmige Entscheidung treffen kannst! :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

JustCuri0us 
Beitragsersteller
 26.12.2022, 00:35

Danke für die Antwort! Cool, dass dir ein Hochschulwechsel zT geholfen hat:) Schüchtern bin ich eigentlich überhaupt nicht, ich habe tatsächlich auch viele Leute kennengelernt, aber ich "matche" mit niemandem so richtig, also ich habe keine feste Gruppe, mit der ich immer rumhänge, weil ich mich immer total unverstanden fühle. Es teilt einfach niemand meinen Humor und meine Gedanken, und ich kann mir auch vorstellen, dass das in anderen Städten nicht leichter wird, aber dann habe ich vielleicht zumindest eine Unistadt, die mir optisch gefällt. Vielleicht versuche ich ja zum nächsten Semester einen Wechsel, wenn meine Noten gut genug sind:)

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dartskess  03.01.2023, 20:13
@JustCuri0us

Hello :) Kein Problem, ich freue mich, falls meine Antwort dir in irgendeiner Form weiterhelfen konnte.

Darf ich aus "bloßer Neugier" einmal fragen, in welcher Stadt du gerade studierst? ^^ Und welche anderen Städte für dich in ästhetischer Hinsicht in Frage kommen?

Prinzipiell fände ich es auch spannend, zu erfahren, welche Gedanken du hast, auf Grund derer du dich unverstanden fühlst - wenn du Lust hast, schreib mir doch gerne eine Nachricht :) Und dein Humor würde mich nun auch interessieren :D

Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin alles Gute bezüglich Studium/Leben und so ;)

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JustCuri0us 
Beitragsersteller
 26.12.2022, 00:36

Ach, und noch eine Frage: war es für dich schwer, nach dem Wechsel an der neuen Uni Freunde zu finden? Ich mache mir nämlich Sorgen, dass ich am Ende ganz alleine dastehe, weil alle Gruppen sich schon gebildet haben

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dartskess  03.01.2023, 20:25
@JustCuri0us

Tatsächlich habe ich in meinem ersten Studium meinen besten Freund kennengelernt, mit dem ich mich auch nach inzwischen über sechs Jahren regelmäßig treffe - mit KommilitonInnen aus meinem zweiten/eigentlichen Studium habe ich inzwischen überhaupt gar keinen Kontakt mehr. Das nur als Info vorweg, da Freunde/Bekannte finden ja nicht gleichbedeutend sein muss mit langfristigen Freundschaften.

An sich habe ich aber (für meine Verhältnisse) überraschend schnell mehrere KommilitonInnen gehabt, mit denen ich dann in den Kursen saß oder in den Pausen mal gesprochen habe, allerdings, wie geschrieben, waren die im Privaten eher nicht so präsent bei mir.

Im Gegensatz zu deinem Plan hatte ich meinen Hochschulwechsel aber ja auch mit einem Studiengangswechsel verbunden, sodass ich quasi erneut "Ersti" war und dadurch dann die meisten noch eher lost waren und Kontakte gesucht haben. Ich selbst habe das gar nicht aktiv gemacht, sondern mich einfach immer konsequent in die letzte Reihe gesetzt und bin dann mit denjenigen ins Gespräch gekommen, die sich in die Nähe gesetzt hatten - der Kontakt ging eher von denen aus.

So, wie du (dich be-)schreibst, wirkt es auf mich aber so, als könntest du in einem neuen Setting ganz gut Kontakte knüpfen, ich glaube, da spielt es dann keine so große Rolle, wenn es schon ein paar Cliquen gibt - je nach Größe des Studiengangs gibt es ja auch unterschiedliche Kurszusammensetzungen, sodass nicht alle Leute aus einer Clique immer gemeinsam im jeweiligen Kurs sitzen - safe sind dann ja auch mal welche alleine und so.

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