Kann man von einem Kanuverleih gezwungen werden eine Schwimmweste zu tragen, wenn man schon schwimmen kann?
Wir waren gestern Kanufahren und die Angestellte vom Verleih meinte, man dürfte sich keine Kanus ausleihen ohne Schwimmweste. Ich habe so was noch nie in meinem Leben gehört. Gibt es da ein Gesetz zu?
12 Antworten
Schwimmweste an und alles ist gut. Je nach Verleih gibt es unterschiedliche Regeln und letztendlich wegen der Versicherung. Auf einem See bei Berlin ist es wohl sogar offiziell Pflicht.
Schwimmweste an und alles ist gut. Je nach Verleih gibt es unterschiedliche Regeln und letztendlich wegen der Versicherung. Auf einem See, bei Berlin, ist es wohl sogar offiziell Pflicht, für geliehenen Kanus, weil es eine Bundeswasserstraße ist. Ich selber trage immer eine.
Wie schon die meisten anderen hier geschrieben haben kann der Kanuverleiher es zu seinen Bedingungen machen, dass man in den gemieteten Kanus Schwimmwesten tragen muss. Wer das nicht möchte, bekommt einfach kein Kanu.
Die Gefahren des Wassers werden von vielen Leuten unterschätzt. Ich habe ein Segelboot und trage darauf immer eine Schwimmweste. Wenn ich Gäste mitnehmen müssen sie das auch tun. Sicherheit geht hier vor. Und so schlimm ist es doch auch wieder nicht, eine Schwimmweste zu tragen.
Alle müssen eine Schwimmweste tragen, denn beim Bootfahren gibt es noch viel mehr tragische Unfälle als nur das schlichte Fallen ins Wasser. Beim Kentern kann man durch Ruder, Paddel, Boot oder andere Wasserfahrzeuge verletzt werden und bewusstlos, so dass eine Schwimmweste das leben rettet. Wenn Du das nicht akzeptieren kannst, dann bleibst Du eben am Ufer. Punkt. Gleiches Recht für alle.
Nimm mal an, Du wärst die Alte.
Zu Dir kommt eine Gruppe Jugendlicher, die Du nicht kennst. Du verleihst Kanus und damit kann es prinzipiell zu Unfällen kommen. Selbst im langweiligsten Tümpel ohne Wellengang kann man ertrinken und auch, wenn da nur 30 cm Wassertiefe herrscht.
Wenn nun jemand einen Unfall hat, kommt automatisch auch die Frage auf, ob der Verleiher alles in seiner Macht stehende getan hat, um die Kunden vor Schaden zu bewahren. Da geht er sehr gerne kein Risiko ein und investiert eine spürbare Menge an Geld für Rettungswesten und gibt die Anweisung aus, dass die jeder tragen muss.
Er würde sicher gern das Geld sparen, aber der Prozess, der möglicherweise auf ihn zukäme, macht ihm viel weniger Spaß.
Woher soll der Verleiher denn wissen, dass jeder Mensch, der zu ihm kommt, auch grundehrlich ist und ja sagt, wenn er gefragt wird, ob er Nichtschwimmer ist?
Insofern mag Dir das zwar übertrieben vorkommen und in vermutlich 99 von 100 Fällen wird auch nix passieren - aber bei dem einen Fall, bei dem etwas passiert und keine Schwimmwesten ausgegeben wurden, willst Du definitiv weder in der Haut des Opfers, noch in der der Alten stecken.
Unfälle haben die Eigenschaft, nicht planbar zu sein. Du könntest bei noch so gutem Willen von der Couch aufstehen und umknicken. Wolltest Du sicher nicht, ist aber passiert. Da hilft Dir dann die Schwimmweste aber leider auch nicht.