Kann man mir verbieten Parfum aufzulegen?

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Kann sie nicht. Genau wie Du den Kollegen nicht verbieten kannst, kiloweise Knoblauch und Zwiebeln zu essen und hinterher entsprechende "Düfte" von sich zu geben...

Aber das sind alles Probleme des zwischenmenschlichen Umgangs. Man muß die Kollegen darauf ansprechen, und der Ton macht ganz sicher die Musik.

Viel Erfolg!

Es sind Probleme des zwischenmenschlichen Umgangs, die man durch Gespräche lösen sollte. Heutzutage wird aber immer häufiger per Gesetz und Verordnung in den privaten Bereich eingegriffen. Wohin das führen kann, zeigt das schlechte Beispiel der Gesundheitsbehörde von New York. Von den Mitarbeitern wird verlangt, keine duftenden Körperpflegemittel oder Parfüm zu benutzen und ihre Essgewohnheiten am Arbeitsplatz umzustellen. Das Essen von Keksen ist mit Inkrafttreten der neuen Dienstanweisung genauso Vergangenheit, wie der Verzehr von frittierten Nahrungsmitteln. Siehe: http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/06/20/dienstanweisung-soll-gesundheit-der-mitarbeiter-verbessern/

Wenn zukünftig jeder (insbesondere auch Minderheiten) seine Abneigungen oder Vorstellungen durch Verbote gegen die Mehrheit durchsetzt, bekommen wir eine Welt, die uns nicht mehr gefallen wird.

Wenn Duft zur Qual wird Waschmitteldüfte konkurrieren im Supermarkt um unsere Nasen, im Bus scheint der Sitznachbar kurz vorm Einsteigen noch in sein Rasierwasser gefallen zu sein, im Kaufhaus präsentiert schon der gesamte Eingangsbereich die Parfüme, die erst viel weiter hinten zum Verkauf stehen und in der Fußgängerzone verdampft ein Passant sein mit einer penetranten Mischung aus Pfirsich, Lakritz und Menthol. Sogar im Möbelhaus kann es passieren, dass wir unfreiwillig „beduftet“ werden, denn bestimmte Gerüche sollen die Kauflaune steigern. Wer das alles als angenehm empfindet, kann sich glücklich schätzen. Vielen Menschen geht es da ganz anders: Für sie können Düfte im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden, denn sie sind Duftstoffallergiker. Wie schön ist es, wenn in der Vorweihnachtszeit Plätzchenduft in der Luft liegt oder wenn im Urlaub der Geruch des Meeres uns sofort auf Entspannung umschalten lässt. Gerüche gestatten den direkten Eintritt in unsere Gefühlswelt und das kann wunderbar sein! Leider machen sich genau das jedoch Marketingabteilungen der grellbunten und künstlichen Konsumwelt skrupellos zunutze, um uns zum Kaufen zu animieren. Und – wenn wir mal ehrlich sind – wir machen es mit unserem Parfüm ja nicht anders, es soll uns für unsere Mitmenschen attraktiver und sympathischer machen. Doch wer einen Duft nicht mag, der muss der bedufteten Person aus dem Weg gehen. Denn im Gegensatz zu den Augen, die man schließen kann, oder den Ohren, die wir uns immerhin zuhalten können, kann man Düften kaum ausweichen: Wir müssen atmen und dabei nehmen wir alle Düfte unserer Umwelt auf – ob wir wollen oder nicht. Für Menschen mit Duftstoffallergien ist das fatal. Das Leben eines Duftstoffallergikers Allergien sind immer tückische Erkrankungen. Dinge, die uns eigentlich egal sein könnten, hat das Immunsystem des betroffenen Allergikers leider als „Feind“ deklariert und bekämpft ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln: Tränende, geschwollene Augen, verstopfte und fließende Nasen, Hustenanfälle, Pickel und Pusteln sind die zwar unangenehmen, aber noch harmloseren Reaktionen, die der menschliche Körper dabei zeigen kann. Schlimmer wird es, wenn die Schwellungen an Augen und Nase das Sehen und Atmen behindern oder gar unmöglich machen, die Bronchien sich zu asthmatischen Anfällen bis zur Atemnot verengen, plötzlicher Schwindel mit massiver Übelkeit den Menschen auf den Boden zwingt oder der Kreislauf absackt und das Bewusstsein schwindet, sodass Betroffene schnellstmöglich als Notfall ins nächste Krankenhaus müssen. Das alles kann passieren, wenn ein Duftstoffallergiker einfach nur mal Shoppen gehen will und dummerweise auf einen für sein Immunsystem feindlichen Duft stößt. Was kann in einem solchen Fall nur die Konsequenz sein? Allergiker müssen versuchen Duftstoffe zu meiden. Doch geht das überhaupt? Es duftet heutzutage überall nach irgendwas, aus Produkten, Läden, Kneipen, Kinos – und diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig. Was tun die Betroffenen? Sie schränken ihr Leben zwangsläufig ein – es geht gar nicht anders. Dann kann es so weit kommen, dass die Lebensqualität eines Duftstoffallergikers massiv sinkt, da er kaum noch ohne Risiko eines „Anfalls“ am öffentlichen Leben teilnehmen kann! Einkaufen gehen? Freunde treffen? Theaterbesuch? All das kann gefährlich sein für Leib und Leben! Atmen Sie nur gute Luft! Das ist die richtige Empfehlung für Duftstoffallergiker. Doch das ist leichter gesagt als getan. Zuhause kann man es vielleicht noch erreichen: Betroffene sollten ihre Wohnung und ihr Leben den Allergien entsprechend einrichten. Das heißt z. B. duftstofffreie Produkte zum Waschen und Putzen benutzen, Kosmetika auf ein Minimum beschränken etc. und so viel wie möglich an die wirklich frische Lust gehen. Es bedeutet im Klartext, dass Duftstoffallergiker möglichst nicht mitten in einer Stadt sondern auf dem Land leben sollten. Das Gute ist, dass Duftstoffe mit der Zeit verfliegen. Ältere Produkte stellen für die meisten Betroffenen kein Problem dar (wenn sie nicht mit Problemstoffen restauriert und „aufgemöbelt“ wurden). Gebrauchtbörsen und Flohmärkte können also gute Einkaufsmöglichkeiten für Duftstoffallergiker sein. Man muss der Tatsache jedoch ins Auge sehen: Das Leben eines Duftstoffallergikers ist leider sehr stark eingeschränkt. Da kann nur der Appell an Nicht-Betroffene ergehen: Denken Sie an Allergiker, wenn Sie sich und Ihre Umwelt mit Duftstoffen „beglücken“ wollen. Und lassen Sie es! DANKE 🙏

Arrangiere dich mit der Kollegin, wenn die Sache bis zum Chef kommt wird es peinlich , und es stimmt, Manche Parfums mag man eben nicht. Ob du ihn magst oder nicht, ob du ihn nicht penetrant findest oder doch ist Geschmackssache. Ich hatte auch mal eine Partnerin die hat Parfum auf sich getan den ich auf den Tod nicht riechen konnte. Sie hat ihn ganz stur weiter benutzt weil es "teures Parfüm" war. Und es kam öfter zum Streit weil ich ob wegen Einbildung oder Aufregung davon Kopfschmerzen bekam.

Vielleicht hat sie sich bislang nur nicht getraut, etwas zu sagen.
In anderen Ländern gibt es schon Parfümverbote am Arbeitsplatz. Die Anzahl der Asthmatiker ist steigend. Vielleicht solltest du doch ein wenig Rücksicht nehmen.