Kann man einen gelöschten Ordner auf einem FTP-Server wiederherstellen?
Ich habe unabsichtlich mein Owncloud Verzeichnis auf meinem RasperryPi, den ich als Server nutze, gelöscht. Nun sind alle meine Daten in der Cloud weg. Kann ich ihn irgendwie wiederherstellen? Recuva hat vorerst mal nichts auf der SD gefunden. Ein Backup gibt es nicht.
3 Antworten
"Kurz gesagt, nein so ohne weiteres kannst Du das Löschen von Dateien über FTP nicht rückgängig machen. FTP hat keinerlei Papierkorb oder andere Funktion mit der man gelöschte Dateien wiederherstellen kann. Unter Umständen kannst Du die gelöschten Dateien von dem FTP-Server aber recht einfach anderweitig wiederherstellen, vor allem wenn es sich bei dir um ein Shared-Hosting-Webspace oder aber auch um einen vServer oder Root-Server handelt. Denn nicht selten bieten die großen Server- und Webspace-Anbieter automatische Backups an, die direkt nach der Einrichtung aktiviert werden und im Hintergrund laufen, ohne das man vielleicht etwas davon mitbekommen hat. Bei vServern und Root-Servern werden teilweise auch sogenannte Snapshots erstellt. Ein Snapshot ist kurz gesagt ein Backup von dem kompletten Server zur einer bestimmten Zeit, welches man bei einigen Server-Anbietern mit wenigen Klicks wiederherstellen kann. Da es aber bei dir um einen Raspberry Pi handelt, kannst du es nicht mehr wiederherstellen.
Es gibt keinen Papierkorb, sodass ein Wiederherstellen auf diese Art ausscheidet. Die Dateien sollten aber noch da sein. Du hast mit Recuva jedoch an der falschen Stelle gesucht. Die gelöschten Dateien liegen auf einer Partition der SD-Karte, die mit dem Dateisystem ext4 formatiert ist. Eine solche Partition erkennt Windows nicht. Demzufolge wird Recuva diese Partition auch nicht sehen, also kann Recuva darauf nicht suchen.
Wenn Du die Dateien auf dem Server mit einem anderen Gerät synchronisiert hast, kannst Du die Dateien nach dem Neuanlegen des Owncloud-Verzeichnisses zurücksynchronisieren.
Ansonsten ist das Recovery von ext4-Partitionen schwierig bis unmöglich. In jedem Fall ist es nötig, dass der Datenträger bzw. die Partition mit den zu rettenden Daten nicht eingehängt ist. Das bedeutet, dass Du einen weiteren Rechner mit Linux benötigst (oder eine weitere SD-Karte mit Raspbian vorbereitest, den RasPi damit startest und die SD-Karte mit den zu rettenden Dateien z. B. über einen Kartenleser an den RasPi anschließt. Dann kannst Du z. B. http://extundelete.sourceforge.net/ verwenden bzw. auch mal https://wiki.ubuntuusers.de/Datenrettung/ und https://www.pcwelt.de/ratgeber/Geloeschte_Dateien_unter_Linux_retten-Troubleshooting-8974400.html lesen. Das Programm extundelete kannst Du unter Raspbian mit
sudo apt install extundelete
installieren. Du musst es nicht kompilieren.
ich habe nun eine VM mit Linux Mint erstellt. Im terminal lasse ich mir die Partitionen mit
sudo fdisk -l
anzeigen.
Dann bekomme ich folgendes:
Festplatte /dev/sda: 16 GiB, 17179869184 Bytes, 33554432 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x83229bc7
Gerät Boot Anfang Ende Sektoren Größe Kn Typ
/dev/sda1 * 2048 33552383 33550336 16G 83 Linux
Festplatte /dev/sdb: 29,7 GiB, 31914983424 Bytes, 62333952 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x945083da
Gerät Boot Anfang Ende Sektoren Größe Kn Typ
/dev/sdb1 8192 93802 85611 41,8M c W95 FAT32 (LBA)
/dev/sdb2 98304 62333951 62235648 29,7G 83 Linux
die Daten lagen vermutlich in /dev/sdb2. Da im Ordner /var/www/html
Wie sieht nun mein exakter Befehl mit extundelete aus?