Kann man aus einem dummen Menschen mit viel Training einen guten Schachspieler machen?

8 Antworten

Kommt drauf an, was du unter "gut" verstehst - und was du unter "dumm" verstehst.

Nicht jeder Schachspieler hat einen hohen IQ oder glänzt auch außerhalb des Spiels mit besonderem Wissen. Ja, man kann mit viel Training sicherlich erreichen, wenn der Spieler ein halbwegs gutes Gedächtnis hat und lernen WILL.

Aber zu einem Spitzenspieler wird man so nicht kommen, nur zu einem guten Hobbyspieler.

Definiere gut!
Wie fast überall ist auch im Schach der Erfolg aus Kombination aus Talent und Training und um richtig gut zu werden braucht man definitiv beides.
Ich denke aber, dass man auch ohne besondere Veranlagung durch viel lernen und über im Schach so gut werden kann, dass man Spaß an dem Spiel hat und auch Spiele gewinnt.
1. Regeln lernen - versteht sich von Selbst
2. Grundprinzipien und taktische Motive lernen
3. Eröffnungen lernen - ich halte es für extrem wichtig, die gängigsten Eröffnungsvarianten zu kennen, da sich schon kleinste Ungenauigkeiten in der Eröffnung durch die gesamte Partie ziehen können und deine Stellung Zug für Zug immer schlechter wird, ohne dass man selber realisiert, wo der Fehler lag.
4. Viel spielen und Taktikaufgaben lösen - Übung macht den Meister
Bei Taktikaufgaben ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und die Aufgabe wirklich erst komplett durchzudenken, bevor man den ersten Zug macht
5.Partien (insbesondere verlorene) nach dem Spiel analysieren - hier empfehle ich lichess.org, da die Seite sehr gute Analysemöglichkeiten bietet. Du kannst dort die Partien komplett ohne Computerunterstützung nochmal durchgehen, die Stellung vom Computer bewerten lassen ohne dass der Computer dabei ins Detail geht und eine ufangreiche Computeranalyse anfordern.
Ich persönlich gehe auch immer in dieser Reihenfolge vor.
Erst versuche ich die Partie ohne Computer zu analysieren, meine Fehler zu aufzudecken und bessere Züge zu finden. Dann schalte ich die Computer-Engine ein und gehe die Partie ein zweites Mal durch. Durch Veränderungen in der Stellungsbewertung sehe ich dann welche Züge ich mir wirklich genauer ansehen muss. Idealerweise sind das die gleichen, die ich im ersten Durchgang ohne Computerunterstützung selber gefunden habe. Und erst ganz zum Schluss klicke ich auf Computeranalyse anfordern und vergleiche die Komplettanalyse mit meinen eigenen Ergebnissen aus den ersten beiden Durchläufen.
Gerade bei verlorenen Partien finde ich es extrem wichtig, sich zuerst selber Gedanken über die Partie zu machen und nicht gleich zur Coputeranalyse zu greifen. Nur so nimmt man dann auch etwas mit für die nächsten Partien.

Wie bei vielen anderen Dingen, die uns beschäftigen, ist diese Frage nicht sooooo einfach zu beantworten.

Alleine die Feststellung, ob ein Mitmensch „dumm“ ist, kann doch immer wieder bestritten werden, da die Begabungen der Menschen sehr sehr unterschiedlich sind. So könnte ein „dummer“ Mensch durchaus ein „guter“ Maler, Bildhauer, Musiker und warum nicht auch Schachspieler werden. Er muß in diesen Disziplinen ja nuícht unbedingt Weltmeister werden – bei Bildhauern, Malern, Musikern, Schriftstellern, Karikaturisten, usw. gibt es das ja auch nicht.

Sehr gute Schachspieler haben eine hohe Kombinationsgabe und meist ein extrem gutes Gedächtnis. Auch diese Fähigkeiten kann man natürlich in Grenzen trainieren, aber ohne natürliche Begabung wird man kein wirklich guter Schachspieler. Darüber hinaus können gute Schachspieler aber auch sehr einseitig begabt sein und in anderern Bereichen sehr "dumm" wirken.

Insofern würde ich sagen: Kommt darauf an.

Ja kann man da irgendwann Taktiken für ein erfolgreiches Spiel erlernt werden und angewendet werden können