Kann das stimmen , wenn jemand sagt er waere "unerpressbar" , also Erpressung wuerde nicht funktionieren?

funktionieren beide auf dem selben Prinzip, "tu was ich will und es ist zu deinem Vorteil"

Bestechung "nimmt dich mit". Erpressung "lässt dich zurück".
Das kann nicht dasselbe Prinzip sein. D.h., das mit Gegenwehr zu rechnen ist.

sie mal so nett und erkläre mir was du unter "nimmt dich mit" und "lässt dich zurück" in dem Zusammenhang verstehst

Eine Bestechung ist ein Akt in beiderseitigem Einvernehmen.
Einer bietet etwas für eine Gegenleistung, der Gegenleister geht darauf ein.
Eine Erpressung ist ein einseitiger Akt von drohender Gewalt.
Einer droht Jemanden mit Gewalt für eine Gegenleistung, der Bedrohte .... re_agiert.

Nur aus der Sicht desjenigen, der mit beidem sein Ziel zu erreichen sucht, scheint es dasselbe Prinzip zu haben.

okay dann weiß ich worauf du hinaus möchtest. Du ziehst da eine klare Trennung zwischen beidem. Nur in der Realität ist das keine klare Trennlinie sondern ein fließender Übergang.

Ich gebe dir dazu auch gerne mal 2 Beispiele aus meinem Leben. Kurze Info vorweg, damit du den Zusammenhang verstehen kannst. Ich bin in Israel geboren und ausgewachsen und somit auch im Laufe meines Lebens zu den israelischen Verteidigungsstreitkräften gekommen, wo ich mein Studium absolvierte und mich auf Verhörpsychologie und Verhörmethodik spezialisierte und im Rahmen meines Auftrags zur Informationsgewinnung dieses Wissen auch nutze. Mein persönliches Motto war immer Gefangenschaft beginnt im Kopf.

Soweit so gut kommen wir zu Beispiel 1 noch "relativ harmlos" Wir haben Gefangenen A, der hockt da schon in seinem dunklem Loch seit ner Woche ohne Dusche ohne Toilette ohne Nahrung nur bissel Wasser hier und da mal, damit er nicht ex geht. Beim Verhör steht bereit lecker Essen aufm Tisch, frischer Kaffee und ne Schachtel Zigaretten liegt da auch rum. Ich biete ihm alles im Austausch für ein paar Informationen an. Ist soweit erstmal nur ne Bestechung nach deiner Definition. So aber was spielt sich nun in seinem Kopf ab - denk dran Gefangenschaft beginnt im Kopf - Der Gefangene weiß ganz genau wenn er nicht redet wandert er wieder zurück in sein Loch und ich lasse mir ne zusätzliche Methode einfallen um Informationen aus ihm raus zu kommen und zeitgleich meldet sich sein Überlebensinstinkt der sagt: "Hey hör mal unser Magen ist leer wir haben bereits Schmerzen vor Hunger, wir MÜSSEN etwas essen, sag ihm wenigstens irgendwas Hauptsache Futter!"

Beispiel 2 jetzt gehen wir mal in den Operativen Teil, die Mission hab ich in den 80ern damals bekommen. Das Ziel war ein Wohnhaus in einem kleinem Dorf im Libanon. Aufgabe hole aus der Zielperson bestimmte Zeit und Ortsangaben raus egal wie. Durchführung sah dann so aus, ich hab ihm zur Begrüßung ins Knie schießen lassen, damit er gleich versteht keine Spielchen ich bin nicht hier um über Geschäfte zu verhandeln. Nach dem Schuss hab ich ihm gesagt, schau mal das ist Herr Doktor XYZ, der hat da ne nette Morphiumdröhnung und kann dich soweit zusammenflicken, dass du zu nem richtigen Krankenhaus kommst, wir bringen dich sogar hin. Und hier hab ich noch eine nette Tasche da sind 150.000$ drin. kannst du alles sofort haben aber ich will wofür ich hier bin. Packst du nicht in den nächsten 3 Sekunden aus kannst du dich entscheiden welchen Körperteil du am wenigsten vermissen wirst, Nase, Ohren, Daumen oder Hoden. Er hat sich fürs Morphium entschieden und wurde ein paar Jahre später in Israel eingebürgert und lebt seit dem ein recht gutes Leben unter dem Schutz der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Da wäre in deinen Augen eine Erpressung, ist aber de facto eine Bestechung.

Ist soweit erstmal nur ne Bestechung nach deiner Definition.

Sorry, das ist falsch.
Du beschreibst eine Situation von Folter.
Folter hat mit Bestechung oder Erpressung gar nichts zu tun.
Folter ist menschenrechtsverachtende Gewaltanwendung von ganz anderer Qualität. Das dürftest du erinnern können, sofern es dir nicht um die Verbreitung von subtiler Gewalt geht.

[..]ich lasse mir ne zusätzliche Methode einfallen um Informationen aus ihm raus zu kommen und zeitgleich meldet sich sein Überlebensinstinkt der sagt: [..]

[..] "Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt." (Altes Sprichwort)

ich hab ihm zur Begrüßung ins Knie schießen lassen, damit er gleich versteht keine Spielchen [...] Da wäre in deinen Augen eine Erpressung, ist aber de facto eine Bestechung.

Das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid ist Folter.
Du bagatellisierst Straftatbestände der Folter als Bestechung und Erpressung.

Ich nehme an, du gehst zu recht nicht davon aus, dass man dir glaubt.

Folter ist es in Deutschland aber andere Länder andere Sitten und vor allem andere Gesetze.

Und das erste Bsp ist sogar laut internationalem Recht legal.

Folter ist es in Deutschland aber ...

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet.
https://www.amnesty.de/menschenrechte-und-amnesty-international

"Menschenrechte sind Rechte, die jedem Menschen qua "Menschsein" zustehen. Sie sind mit dem Anspruch verbunden, für alle Menschen gleichermaßen und weltweit zu gelten. Die verschiedenen Menschenrechte bedingen sich dabei wechselseitig und bilden eine Einheit."
https://www.bpb.de/themen/recht-justiz/dossier-menschenrechte/38627/zehn-fragen-zu-menschenrechten/

Das es immer noch das eine oder andere Land gibt, das hin und wieder die Menschenrechte missachtet und foltert, ändert nicht die Unterscheidbarkeit von Folter, Erpressung und Bestechung.

Und wenn du dich erinnern magst: Der FS fragt nach einer möglichen Unerpressbarkeit. Er fragt nicht, ob jemand jeglicher Form von Folter widersteht.
Ich freute mich, wenn du zu Unterscheiden erinnerst.

Du vergisst leider, dass nicht alle Mitgliedsstaaten die Menschenrechte 1:1 anerkannten, einige haben sie direkt abgelehnt, einige in Teilen. mein Heimatland hat das Folterverbot nie ratifiziert ( bis heute nicht). Und nur ums klar zu sagen, ich war damals jung und verblendet, heute stehe ich solchen Dingen auch anders gegenüber, hab meine Heimat nicht umsonst verlassen.