Kampfsport-Gi Farbe

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Das hängt vom System und vom Einsatz ab.

Traditionell ist die Farbe weiß. Die einfachen Leute im alten Japan hatten Leinengewänder, die ungefärbt nunmal naturweiß ("dunkelweiß"/hellbeige) waren. Daraus leiten sich die weißen Gi ab.

Den Ninja wurde ja das "Verschmelzen mit der Nacht" nachgesagt, was angeblich (die Praxis sieht ein wenig anders aus) in Schwarz sehr gut gehen soll, dadurch hat sich in den verschiedenen "Ninjutsu"-Stilrichtungen wie Bujinkan und Genbukan das Schwarz durchgesetzt. Aber auch in einigen Stilrichtungen der Samurai-Kampfkunst Jiu Jitsu.

Zudem gibt es Mischungen wie z.B. im Aikido, wo gerne schon mal ein schwarzer Hakama (weite Hose, fällt so weit, dass sie fast wie ein langer Rock aussieht, wird auch im Kendo getragen) mit einer weißen Kimonojacke kombiniert wird (ganz weiß gibt's aber auch, ganz schwarz im Aikido aber glaub ich nicht).

Der blaue Gi ist eher aus der Wettkampf-Not raus gewachsen. Wenn bei einem offiziellen Wettbewerb zwei Leute im weißen Gi, möglicherweise auch noch mit der gleichen Graduierung und somit der gleichen Gürtelfarbe aufeinanderhängen, kann man möglicherweise kaum mehr unterscheiden, wer wer ist. Daher kriegt einfach einer der Kontrahenden einen andersfarbigen Gi verpasst und der ist aus irgendeiner Idee raus dann blau (den Hintergrund, warum ausgerechnet blau, weiß ich aber auch nicht).

Im traditionellen Kung Fu ist es glaube ich so, dass schwarze Anzüge nur den Meistern vorbehalten sind, die Schüler tragen weiß.

Hintergründe für die Anzugfarben können ähnlich geartet sein, wie die Gürtelfarben. Es war halt alles von Natur aus weiß. Ein Obi, also ein Gürtel, war anfangs auch weiß. Ein Obi wird aber aus dem Aberglauben heraus, es sammle sich darin die Erfahrung, nicht gewaschen (so wie der Thermikhut bei Segelfliegern). Somit wird er dreckiger, anfäglich vielleicht eher grün vom vielen Fallen auf der Wiese, und bei Leuten, die viel trainiert haben, irgendwann nahezu schwarz. Gürtelfarben wurden erst erfunden, als Judo, Karate und Co in die westliche Welt als Breitensport eingefallen sind, und die ach so asiatisch-romantische Idee mit der schneebedeckten Landschaft (Weißgurt), über der die Sonne aufgeht (Gelb) über die Wiese (Grün)... bis zum soliden Baumstamm (braun) und dem Meister, der in der Dunkelheit wandelt (Schwarz) ist eine rein westliche Erfindung. Im Bujinkan ist es z.B. so, dass man zwar die westliche Erfindung der Graduierungen übernommen hat, um besser die Erfahrungen unterscheiden zu können, aber es gibt kaum Gürtelfarben (10. Kyu weiß, 9. bis 1. Kyu grün bei Männern und rot bei Frauen, Dan-Träger schwarz).

Zurück zu den Anzügen: Folge der Gruppe. Trägt sie weiß, trage weiß, trägt sie schwarz, trag schwarz. Blau wird in der Regel nur bei Wettbewerben zur besseren Unterscheidung getragen.


Bambusschwert 
Beitragsersteller
 13.10.2013, 21:55

Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! Jetzt verstehe ich endlich, warum es diese Farbe gibt! Vor allem das Blau fand ich seltsam.

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Huhu, ich weiß zwar leider nicht, was du mit "Gi" meinst, aber ich antworte trotzdem... Vielleicht hilft es dir weiter.

Bei allen Kampfkünsten, die ich kenne, stellt die Farbe des Gürtels die entsprechende Gradierung da. Welche Farbe zu welchem Rang gehört oder ob es diese Farbe als Gürtel in dieser Kampfkunst ist unterschiedlich.

Beim Taekwondo z.B. beginnt man als Anfänger mit dem weißen Gürtel und dies steigert sich folgendermaßen: Weiß Weiß-Gelb Gelb Gelb-Grün Grün Grün-Blau Blau Blau-Rot Rot Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz

Die Farbe des Traininganzuges ist soweit ich weiß, immer weiß, außer bei den "Meistern", die bezitzen extra Verzierungen...

Ich hoffe, dass ich helfen konnte.


Bambusschwert 
Beitragsersteller
 13.10.2013, 21:57

Die Gürtelfarben waren klar. Mir ging es eher um die Farbe des Gis, also dem Trainingsanzug, den ich bisher in 3 verschiedenen Farben gesehen habe. Aber trotzdem Danke für die Antwort!

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Hallo,

es gibt Kampfsportarten mit und ohne Gradierungssystem. In den meisten KK fängt man mit dem Weißgurt an ( Anfänger ) , der Schwarzgurt ( Meister ) ist dann der zunächst höchste Gurt, genannt, im allgemeinen, 1. DAN Aber auch hier kann es dann weitergehen, 2.DAN usw.

Die Farben zeigen dem Trainer an auf welchem Level man ist. Wenn in einer Unterrichtsstunde z.B. 30 Personen sind, kann er sich nicht unbedingt jeden Einzelnen merken.

Es gibt aber auch KK ganz ohne Gradierungssystem. Im Modern Arnis fängt man ganz ohne Gurt an, nach einer gewissen Zeit kann man dann die Prüfung zur 5. Klase machen, den Weißgurt.

Gruß,

Frank


Bambusschwert 
Beitragsersteller
 13.10.2013, 21:58

Danke für die Antwort, allerdings ging es mir um die Farbe des Trainingsanzugs, den ich bisher in 3 Farben gesehen habe und nicht wusste warum.

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