Judentum Sünden?

3 Antworten

Für Götzendienst gibt's keine Vergebung. Beispiel Jesus anbeten. Das ist im Judentum Götzendienst.

Andere Sünden können durch eine kürzere oder längere Zeit der teSchuwah (ein Art Busszeit) vergeben werden.

Ich zB bin als geborener Jude einige Zeit erst Atheist gewesen, dann eine lange Zeit Agnostiker. Jedoch die ganzen rund 50 Jahre hatte kein Interesse an Sündenvergebung gehabt.

Als ich Anfang 2000 begann den Weg zurück zu gehen, legte ich selber meine Zeit der TeSchuwah von 6 Jahren fest. Es war mir extrem wichtig, daß mir in den 50 Jahren alle meine Sünden vergeben wurden. Nach diesen 6 Jahren bekam ich, ohne daß ich darum bat, eine sehr große Hilfe, den Weg vollständig zurück zu gehen. Mit diesem Rabbiner bin ich noch heute befreundet.

Ich denke, mir wurden alle meine Sünden vergeben.

Das Judentum lehrt auch, es ist unmöglich, die Strafe der Sünden auf jemand anders zu übertragen. Man muß daür selber gerade stehen. Da kommt niemand drumherum.

Manchmal werde ich noch für kleine Sünden bestraft. Verbrenne mir die Hand, wenn ich über jemanden schlecht dachte, und ähnliches.

Also, TeSchuwah schützt nicht vor Strafe. Aber die Strafe kann dadurch extrem abgemildert werden.

Jedoch eine Konvertierung zum Judentum verlangt von dem Konvertiten extrem viel. Und es wird auch überprüft, ob man wirklich die Mitzwot in sein Leben integriert hat, Schabbat und Feiertage heilig hält, in leicht ereichbarer Nähe einer Synagoge wohnt und regelmäßig an den G'ttesdiensten teil nimmt.

Auch arbeitet der Konvertierungskehrer nicht gratis und will bezahlt werden und die Bücher gibt's auch nicht gratis.

Und das ganze mindestens sechs Jahre lang, denn so lange dauert in etwa eine Konvertierung.

Als ich noch in Deutschland lebte, half ich fast 20 Jahren Konvertiten, wo es mir erlaubt war (ich bin kein Rabbi). Ich lernte viel von ihnen, stand ihnen saver auch bei, wenn die Konvertierungs-Kummer hatten.

Orthodox konvertieren ist die schwierigste Art von allen. Aber es führt den Konvertiten in die Lebensweise ein, die G'tt durch Moses vorgeschrieben hatte.

Der besonders große Vorteil an eine orthodoxen Konvertierung ist, sie ist international anerkannt, also auch in Israel.

Liberal konvertiert geht am schnellsten, ist am billigsten, aber ist international nicht anerkannt und weit weg davon, traditionell zu handeln. Ob dort ein Konvertit wirklich von G'tt als Jude aufgenommen wird, möchte ich bezweifeln.

Wenn du mir hier in einer persönlichen Nachricht schreibst, kann ich dir den nächsten Rabbi empfehlen.

Wohnst du nicht in einer Großstadt, kann ich dir die Optionen vorschlagen, wohin du umziehen solltest, damit du überhaupt zur Konvertierung zugelassen wirst.

Aber die wichtigsteFrage: Warum willst du konvertieren? Denn die Antwort dazu interessiert den Rabbi, wo du konvertieren willst. Und die Antwort muß überzeugend sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Haredischer (ultraorthodoxer) Jude

Tobi5508 
Beitragsersteller
 22.05.2023, 00:04

Erstmal danke für die Ausführliche Antwort. Ich wollte mich dazu nochmal informieren undzwar bin ich minderjährig und nur mein Vater ist Jude wie ist das da gibt es einen unterschied? Bezüglich der Konvertierung.

AriRosh  22.05.2023, 05:44
@Tobi5508

Das tut mir leid, da gibt's kein Unterschied.

Da Judentum nur über die Mutter übertragen wird, ist man, wenn nur der Vater Jude ist, kein Jude. Etwas anderes wäre, wenn der Vater ein Cohen ist, also einer aus dem Priester (Levi) Geschlecht. Dann kann es Vorteile geben.

Häufige Familiennamen dafür sind: Cohn, Cohen, Katz, Levi.

Ich finde es immer sehr traurig, wenn ich auf Leute treffe, deren Vater Jude ist, aber nicht die Mutter. Die meisten dieser Kinder leiden darunter. Und nur ganz selten konvertiert das Kind zum Judentum, wegen des gefühlten Widerspruchs.

Darum auch das Gesetz, daß ein Jude nur eine Jüdin heiraten soll und, idealerweise, eine Jüdin nur einen Juden.

du kannst nicht einfach annehmen, dass du nur weil du deine Religion ,,wechselst'' ein sündenfreier Mensch bist. Generell kann eine Konvertierung in das Judentum sehr anstrengend sein, du musst dir viel Wissen aneignen, wenn du nicht hineingeboren wurdest. Bitte konvertiere erst dann, wenn du es dir angeeignet hast, dann kannst du dir deine Frage auch selber beantworten. Und achte darauf in Kontakt mit anderen Konvertierenden zutreten, einige jüdische Gemeinden sehen sich eher als Ethnik-Religion an und sind nicht gut darauf zu sprechen, wenn jemand aus dem nichts konvertieren will.


Tobi5508 
Beitragsersteller
 22.05.2023, 03:59

Mein Vater ist konvertiert und unsere besten Freunde sind Juden und "bekannt" bin ich bei uns in der synagoge auch.

etcloreen  22.05.2023, 04:03
@Tobi5508

Ich hab ja keine Ahnung von deinem Hintergrund, ich sagte nur, dass es für Menschen ohne Verbindung schwierig sein kann in eine Ethik Religion zu konvertieren und akzeptiert zu werden, vorallem bei strengerem Glauben, wie in meiner Synagoge, werden neu konvertierende meistens nicht Mal anerkannt

AriRosh  22.05.2023, 05:51

Das ist nicht ganz korrekt. Ich bin auch darin hinein geboren, aber säkular erzogen worden. Bei meiner religiösen Rückkehr zu meinen Wurzeln als ca 50-jähriger wusste ich zu Anfang garnichts. Mehr als "Hallelukah" und "Amen" habe ich nichts im Synagogen-G'ttesdienst verstanden.

Und während Konvertiten volle Unterstützung bekommen, mußte ich mir das Wissen in Sisyphusarbeit selber aneignen.

Wenn du das Judentum, wie die Welt es sieht, meinst, dann nicht. Wenn du das GEISTIGE Israel meinst, dann ja, und zwar mit der Ausgießung des Geistes Gottes! - Römer 2:28,29, Apostelgeschichte 1:8, Lukas 11:13, Galater 6:16