Jesus auferstanden?

26 Antworten

Es gibt ein gutes, einleuchtendes Prinzip von David Hume fuer den Umgang mit Wundererzaehlungen: Wenn man nicht weiss, ob eine solche Erzaehlung stimmt oder nicht, glaube man an die wahrscheinlichste Option. Auf abstrakter Ebene gibt es vier Optionen:

a) Die Erzaehlung stimmt im woertlichen Sinne.

b) Die Erzaehlung ist eine Metapher, stimmt also evtl. im uebertragenen, aber nicht im woertlichen Sinne.

c) Die Erzaehlung ist bewusst unwahr (Luege).

d) Die Erzaehlung ist unbewusst unwahr (z. B., weil sie im Verlauf jahrelanger muendlicher Weitergabe nach und nach getreu dem Stille-Post-Prinzip verfaelscht wurde).

Das Tolle an der Sache ist jetzt: Waehrend man erst die konkreten Umstaende anschauen muss, um zu entscheiden, ob b, c oder d am wahrscheinlichsten ist, kann man grundsaetzlich sagen, dass a am unwahrscheinlichsten ist. Denn ausschliesslich a behauptet, dass ein Ereignis geschehen ist, dass den Naturgesetzen bzw. allgemein empirisch bestens bestaetigten Gesetzmaessigkeiten (hier: Wer gestorben ist, ist und bleibt tot) widerspricht, wohingegen b, c und d im Einklang mit diesen Gesetzmaessigkeiten stehen, weil Menschen eben manchmal Metaphern verwenden, luegen oder sich irren.

Das heisst: Unter keinen Umstaenden kann Alternative a diejenige sein, fuer die man sich entscheiden sollte, sondern zu waehlen ist stets eine Option, die behauptet, dass sich das angebliche Wunder nicht ereignet hat.

Meiner Meinung nach gibt es keinen Beweis dafür, daß Jesus auferstanden ist. (es gibt nicht mal einen eindeutigen historisch belegbaren Beweis, daß er überhaupt gelebt hat, - aber nehmen wir das mal an).

Die längeren Antworten zu Deiner Frage mit vermeintlichen Beweisen für die Auferstehung, zitieren alle aus der Bibel. Diese Kapitel der Bibel sind aber erst Jahrzehnte nach der Kreuzigung entstanden (die kann/könnte man halbwegs zeitlich zuordnen) , - also beruhren entweder auf mündlichen Überlieferungen ("stille Post") oder aber auf einer Absicht der religösen Führer damals es so darzustellen.

Man könnte sich das auch so vorstellen:

Die Jünger saßen nach dem Tod Jesus traurig zusammen, Ihres spirituellen geisten Anführers und Mentors beraubt, und diskutierten, ob nun mit seinem Tod die "religiöse Bewegung" vorbei ist oder was man machen könnte. Und wenn man da so zusammen ist, - vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand, hatte jemand eine zündende Idee (ich kenn das aus der Stundentenzeit): "Wir sagen einfach, er ist gar nicht Tod, sondern auferstanden, -nicht erst bei so etwas wie der Jüngste Tag, sondern "real" und jetzt. Das kann diese Bewegung noch mal richtig beflügeln und wir haben etwas, was die anderen Wanderprediger dieser Zeit nichthaben. In der Bibel steht ja auch dazu: "Und dann kam der heilige Geist auf die Jünger" ,- vielleicht ist ja genau das gemeint. (Chirsten feiern das heute noch als Pfingsten)

Selbst wenn er auferstanden wäre, ist das nichts Besonderes. Die Katholiken glauben ja an die Dreifaltigkeit, also das Jesus nicht nur ein einfacher Mensch war, sondern irgendwie auch Gott oder eine Seite von Gott (genau hab ich das nicht verstanden, hab auch noch keinen getroffen, der das erklären konnte). Egal! Wenn er auch so eine Art Gott war, dann kann er das selbstverständlich, - Götter können so etwas. Damit gebe es aber keinen Beweis, daß auch "normale Menschen" nach ihrem Tod auferstehen können. Damit wackelt aber ein wichtiger Grundpfeiler der Glaubenslehre des Christentums gewaltig.

Niemand kann naturwissenschaftlich oder kriminologisch beweisen, dass Jesus wirklich auferstanden ist.

Es gibt aber historische Belege, dass die Person Jesus als Mensch gelebt hat, so wie in der Bibel erzählt. Warum also sollte er nicht auferstanden sein, wenn doch die gleichen Quellen auch das sagen?

Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, dann wäre die gesamte Christenheit, das heißt Milliarden von Menschen seit 2000 Jahren, auf einen Betrüger hereingefallen. Nachdem aber über lange Zeiten hinweg viele Menschen Jesus so erfahren und ganz persönlich so erlebt haben, wie in der Bibel beschrieben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Jesus nicht auferstanden ist.

Letztlich bleibt es aber eine Frage des Glaubens. Und Glauben heißt etwas für wahr halten, was man nicht beweisen kann.

Das gilt übrigens mit ähnlicher Begründung auch für etliche naturwissenschaftliche Theorien, wie die Relativitätstheorie, die Evolutionstheorie, verschiedene Atommodelle: reichlich viele Indizien, aber kein Beweis.


DarkSepia  01.04.2013, 00:27

Warum also sollte er nicht auferstanden sein, wenn doch die gleichen Quellen auch das sagen?

Weil es keinen Sinn macht.

Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, dann wäre die gesamte Christenheit, das heißt Milliarden von Menschen seit 2000 Jahren, auf einen Betrüger hereingefallen.

Oder auf mehrere Betrüger namens Paulus, Matthäus und so weiter. Vielleicht waren diese Leute aber auch nur irregeleitet bei ihrem religiösen Eifer.

Nachdem aber über lange Zeiten hinweg viele Menschen Jesus so erfahren und ganz persönlich

Dafür gibt es so wenig Beweise, wie für persönliche Erfahrungen mit UFOs.

ist es sehr unwahrscheinlich, dass Jesus nicht auferstanden ist.

Nachdem du diverse Unstimmigkeiten im Falle keiner Auferstehung behauptet hast, könntest du selbiges doch auch im Falle einer Auferstehung versuchen: Tote Menschen bleiben für gewöhnlich tot. Was daraus folgt kannst du in meiner Antwort lesen.

Das gilt übrigens mit ähnlicher Begründung auch für etliche naturwissenschaftliche Theorien, wie die Relativitätstheorie, die Evolutionstheorie, verschiedene Atommodelle: reichlich viele Indizien, aber kein Beweis.

Die Wunder Jesu sind weit davon entfernt, dieselbe Glaubwürdigkeit zu verdienen.

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Der Prokurator Pontius Pilatus hat Jesus hinrichten lassen. Das bestätigt der Geschichtsschreiber Tacitus. Das Christentum existiert. Das ist Fakt. Es existiert trotz der Vernichtungsversuche von römischen Kaisern, weil der starke Glaube der Christen den Drohungen und Gefahren trotzte.

Von Pinchas Lapide (jüdischer Religionswissenschaftler) stammt ein markiger Satz: "Wenn die geschlagene und zermürbte Jüngerschar [nach Jesu Hinrichtung] sich über Nacht in eine siegreiche Glaubensbewegung verwandeln konnte, lediglich auf Grund von Autosuggestion und Selbstbetrug - ohne ein durchschlagendes Glaubenserlebnis -, so wäre das im Grunde ein größeres Wunder als die Auferstehung selbst".

Noch mehr handfeste Indizien fallen mir dazu nicht ein. Vielleicht sind diese hinreichend.


DarkSepia  02.04.2013, 19:45

Der Prokurator Pontius Pilatus hat Jesus hinrichten lassen. Das bestätigt der Geschichtsschreiber Tacitus.

Tacitus war kein Zeuge. Er erwähnt Jesus auch kaum.

Das Christentum existiert. Das ist Fakt. Es existiert trotz der Vernichtungsversuche von römischen Kaisern, weil der starke Glaube der Christen den Drohungen und Gefahren trotzte.

Roter Herring. Gerade die vielen verfolgten Christen hatten gar keine Möglichkeit zu wissen, ob ihre Religion glaubwürdig ist. Das brauchten sie für eine starke Überzeugung auch nicht. Alles, was man braucht, sind ein paar psychologische Effekt,e wie Gruppendruck .

Von Pinchas Lapide (jüdischer Religionswissenschaftler) stammt ein markiger Satz: "Wenn die geschlagene und zermürbte Jüngerschar [nach Jesu Hinrichtung] sich über Nacht in eine siegreiche Glaubensbewegung verwandeln konnte, lediglich auf Grund von Autosuggestion und Selbstbetrug - ohne ein durchschlagendes Glaubenserlebnis -, so wäre das im Grunde ein größeres Wunder als die Auferstehung selbst".

1) ein ziemlich absurdes ad verecundiam. Ein Religionswissenschaftler ist gar kein Experte für Medizin und kann nicht beurteilen, ob eine Auferstehung wahrscheinlicher ist, als Autosuggestion und Selbstbetrug.

2) Roter Herring, da niemand behauptet, das Christentum sei über Nacht entstanden.

Noch mehr handfeste Indizien fallen mir dazu nicht ein.

Du hast gar keine gebracht.

Vielleicht sind diese hinreichend.

Sind sie nicht. Sie würden allerhöchstens zeigen, dass es historische Dokumente gibt, die wir nicht erklären können, weil alles, was uns dazu einfällt, keinen Sinn ergibt.

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solascriptura  03.04.2013, 12:45
@DarkSepia

OK, du hast mir deine Meinung wiederholt dass du nicht an Jesus glaubst. Das muss ich respektieren und will dir deinen Glauben nicht nehmen.

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StornoKing  03.04.2013, 15:07
@solascriptura

deinen Glauben>

Nein, nein! Du demonstrierst "Glauben"!

DarkSepia belegt!

Kennst Du den Unterschied???

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solascriptura  04.04.2013, 02:08
@StornoKing

Kennst du den Unterschied zwischen beweisen und behaupten?

Von mir aus nenne es glauben. Ich glaube du (und Darksepia und die anderen ewigen Schreiber) seid selbstverliebt und wisst mit der Zeit nichts besseres anzufangen. Heutzutage gelten Gläubige häufig als Törichte. Früher war das anders:

Aus dem 12. Jahrhundert stammen Psalterillustrationen, die bei Psalm 53 (nach der früheren griechischen und lateinischen Zählung: Psalm 52) meist eine Figur zeigen, die einem König gegenübersteht. Diese Figur ist oft nackt, schwingt eine Keule oder isst ein Brot. Im weiteren Verlauf des Mittelalters veränderte sich diese Figur. Sie trug ein meist farbiges Kleid, oft ein Mi-Parti, das mit Schellen behängt war. Die Keule hatte sich zur Marotte oder zum Spiegel weiterentwickelt, ein Zeichen, dass der Narr in sich selbst verliebt war und Gott nicht erkannte. Oftmals wird die Figur mit einer Gugel, einer zipfeligen Mütze oder Kappe dargestellt, die ebenso mit Schellen behangen ist.

Diese Figur soll einen Narren, einen Unweisen (lat. insipiens) darstellen, der den weisen König David verhöhnt, der für Glauben steht und als Vorläufer Christi gilt. Der Anfang des Psalmes lautet: „Dixit insipiens in corde suo: Non est Deus“ („Es spricht der Narr in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott“). Der Narr war also keineswegs eine Figur, die nur Späße machte, sondern eine negative Gestalt. In vielen Bildern wird der Narr häufig jenseits der Ständeordnung oder an allerletzter Stelle neben den Räubern, Blinden und anderen zwielichtigen Gestalten dargestellt. Eben bei jenen Figuren, die als sozial und geographisch heimatlos gelten und in der Welt umherirren, ohne von jemandem Anerkennung zu erhalten; noch in irgendeine gemeinschaftliche Gruppe aufgenommen werden. Da Gott, aber den Menschen – laut Gen 1,27 – nach seinem Bild geschaffen haben soll, dann konnten solche unvollkommene, nutzlose, verkehrte Wesen in keiner Weise Ebenbilder dessen sein. Dadurch sagte man dem Narr eine Verwandtschaft mit dem Teufel nach, der für den Ursprung aller Narrheit stand.

Durch seine Gottesferne und seine Nähe zum Teufel stand der Narr später (14., 15. und 16. Jahrhundert) für vanitas (lat. Vergänglichkeit), also für den Tod. Der Narr hatte durch diese Allegorien den Einzug in die mittelalterliche Fastnacht gefunden, in der er heute noch eine große Rolle spielt. Hier sollte er ebenfalls als negative Gestalt in der negativen Zeit (die Fastnacht vor der österlichen, positiven Fastenzeit) seine Rolle als Gottesleugner, Teufel und Tod spielen.

Zu den Narren zählten aber nicht nur die geistig zurückgeblieben und körperlich Fehlgebildeten, sondern auch eine Gruppe von Leuten, die aus anderen Gründen mit Misstrauen betrachtet wurden. Denn auch die Juden hatten keinen Platz innerhalb der gesellschaftlichen Gemeinschaft. Durch die Weigerung, dem Christentum beizutreten, ordneten sie sich selbst der Gruppe der Außenseiter zu. In der Fastnacht wurden Juden nicht als Vorbilder für die Kostümierung benutzt, sondern wurden zum Spottobjekt umfunktioniert. Auch die „Mohren“ gehören als typische Angehörige des Heidentums zu dieser Gruppe von Menschen. Eine gewisse Nähe zum Narren hat auch der Bauer, der sich aufgrund des Mangels an Manieren und Bildung von der höheren Gesellschaft absondert und deshalb als unvollkommen dargestellt wird.

In Goethes „Faust II“ tritt der Teufel als Hofnarr auf.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Narr

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Hallo :D Ich weiß, dass die Frage schon relativ alt ist, aber ich gebe trotzdem mal meine Meinung zu dem Thema ab. Die Auferstehung lässt sich nicht beweisen, auch wenn es viele Berichte zu dem Thema gibt. Sie ist historisch nicht belegbar. Also bieten sich für einen persönlich eingentlich nur zwei Möglichkeiten an, entweder man hält das alles für Quatsch und Fantasterei, oder man glaubt und bekennt sich zum christlichen Glauben mit allem was dazu gehört. Jetzt stellt sich aber die Frage, wie weiß ich, was die richtige Entscheidung ist? Darauf gibt es eine klare Antwort meiner Meinung nach. Entweder haben die Christen recht und Jesus ist auferstanden und Gottes Sohn, oder sie haben unrecht und das ist alles Quatsch. Wenn die Christen Unrecht haben, dann ist es für die Christen eigentlich egal. Man stirbt und dann ist alles vorbei, die Irrtümer im Leben interessieren dann nicht mehr. Wenn die Christen allerdings Recht haben und Jesus auferstanden ist und alles was damit zusammen hängt -ewiges Leben, Jesus als Gottes Sohn, etc. - auch stimmt, dann weiß ich wer von den Nicht-Christen und Christen ein Problem hat, wenn wir uns vor Gott verantworten müssen.