Ist Transsexuallität eine Identitätsstörung?

3 Antworten

Nein. Meine Erklärung ist ganz einfach:

Situation eins:
Ich in meiner Jugendzeit. Ich ekle mich vor den Geschlechtsmerkmalen meines Körpers da sie sich unpassend anfühlen, vernachlässige meine Körperhygiene. Ich ziehe mich sozial enorm zurück, da meine Mitmenschen mich alle missverstehen und ganz anders wahrnehmen, als ich mich selbst. Ich habe jahrelang mit Suizidgedanken zu kämpfen, auch wenn ich es nie wirklich vor hatte mein Leben zu beenden, stattdessen habe ich mich um mein Problem gekümmert.

Situation zwei:
Ich jetzt, als Erwachsener. Ich lebe seit einigen Jahren als Mann. Wegen einem Neuanfang in einem anderen Bundesland weiß in meinem Umfeld niemand außer meinem (schwulen) Lebenspartner, dass ich nicht auch biologisch ein Mann bin. Ich bin ein glücklicher und psychisch stabiler Mensch. Ein Mann zu sein fühlt sich für mich selbstverständlich und normal an, ebenso wie für meine Mitmenschen, mich als Mann zu sehen. Ich bin sogar ohne Operationen mit meinem Körper in Frieden gekommen. Ich hätte zwar nach wie vor lieber einen männlichen Körper, aber es ist mir das wichtigste, dass meine Mitmenschen erkennen wer ich wirklich bin und ich ein normaler Mann sein kann.

So geht es allen Transsexuellen die ich kenne und die am Ende ihres Weges angekommen sind.

Worauf ich hinaus will:

Bei Transsexuellen funktioniert es NICHT, ihre Transsexualität "wegzutherapieren". Genau so wenig wie man Schwule umpolen kann.

Was jedoch funktioniert, ist Transsexuellen die Möglichkeit zu geben, ihren Körper ihrer Identität anzugleichen. Und als der zu leben, als den sie sich selbst sehen. Für die meisten ist das die einzige Möglichkeit glücklich bzw glücklicher zu sein.

Also, was war am Ende falsch? Die Identität, oder das biologische Geschlecht?

Darüber wird noch gestritten. Tatsächlich konnte man aber bei "echten" Transsexuellen eine "A-Synchronität" zweier für die Persönlichkeitsentwicklung wichtiger Gehirnareale feststellen. Diese Asynchronität sorgt bei den betroffenen Personen dafür, dass sie, wenn sie sich im Spiegel sehen, das Gefühl bekommen "das bin doch nicht ich, ich müsste anders sein" und dann versuchen sich irgendwie dieser Idee "in Wahrheit anders zu sein" anzupassen versuchen, wobei viele dann beginnen sich dem anderen Geschlecht anzupassen (weil einfacher und modischer vermutlich).

Das Problem dabei ist jedoch, dass diese Störung der Gehirnareale davon nicht weg geht. Sobald sie also aufhören sich anzupassen, kommt das Gefühl wieder, die bisherigen Mühen wirken völlig vergeblich und verschwendet und Verzweiflung stellt sich ein. Das ist mit ein Grund, wenn nicht der Hauptgrund, warum die Selbstmordrate bei Transsexuellen sogar nach einer "angleichenden" Operation so hoch ist.


Devoid8  25.02.2022, 18:45
Diese Asynchronität sorgt bei den betroffenen Personen dafür, dass sie, wenn sie sich im Spiegel sehen, das Gefühl bekommen "das bin doch nicht ich, ich müsste anders sein"

Nein. Ich und alle transsexuellen die ich kenne denken das nur auf ihre Geschlechtsmerkmale bezogen. Also "Die komische Fettansammlung an meiner Brust gehört da nicht hin" und "da zwischen meinen Beinen fehlt was :("

Das Problem dabei ist jedoch, dass diese Störung der Gehirnareale davon nicht weg geht. Sobald sie also aufhören sich anzupassen, kommt das Gefühl wieder, die bisherigen Mühen wirken völlig vergeblich und verschwendet und Verzweiflung stellt sich ein.

Schwachsinn. Sobald ich einen Punkt erreicht habe, wo ich von meinen Mitmenschen ganz natürlich als Mann eingeordnet wurde, ging es mir enorm viel besser. Sogar mit meinem Körper geht es mir besser. Ich bin ein glücklicher Mensch und ein glücklicher Mann!

Das ist mit ein Grund, wenn nicht der Hauptgrund, warum die Selbstmordrate bei Transsexuellen sogar nach einer "angleichenden" Operation so hoch ist.

Quelle? Also eine für die ich nicht bezahlen muss um sie mir anzusehen?
Ich glaube eher, dass es an der Gewalt und Ablehnung liegt mit der viele Transsexuelle konfrontiert sind...

0
Andrastor  25.02.2022, 18:48
@Devoid8

Und natürlich sind die paar Transsexuellen die du kennst, bzw. die paar Leute die behaupten transsexuell zu sein, aussagekräftig für die Allgemeinheit... Und natürlich bist du das selbst auch, insofern deine Behauptungen hier wahr sind...

Wenn nur immer alles abgestritten und geleugnet werden kann um das eigene Fantasiekonstrukt aufrecht zu erhalten...

0
Devoid8  25.02.2022, 18:52
@Andrastor

Ah, aber DU kannst für die Allgemeinheit der Transsexuellen sprechen? ;)

Ich bin wenigstens selbst betroffen. Ich habe mich Jahrelang intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt, auch in rund 60 Therapiestunden und im Gespräch und in Freundschaften mit vielen anderen Transsexuellen.

Die Frage ist - warum hälst du an deinem Fantasiekonstrukt fest? Und warum interessiert dich das Thema überhaupt so sehr?

0
Andrastor  25.02.2022, 22:19
@Devoid8

Das tu ich nicht. Lies meine Antwort. Zudem gebe ich hier nur den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder.

Und 60 Therapiestunden sind praktisch nichts. Das kann man ignorieren.

Und ich bin ein Mann der Wissenschaft und diese widerspricht den meisten Propaganda-Aussagen der Trans-Community und ihrer Verteidiger/innen.

0