Ist man in einer Manie im Gegensatz zur Depression extrem gefühlvoll und schnell gerührt (bipolare Störung)?

5 Antworten

Aus eigener Erfahrung meiner bipolaren Störung kann ich sagen, dass ich in Hypomanen/ Manischen Phasen eher besonders Gefühllos bin.
Ich fühle mich zwar extrem energiegeladen und "glücklich", aber empathisch bin ich überhaupt nicht. Wenn etwas trauriges/ schimmes passiert, kann ich darauf überhaupt nicht reagieren, es interessiert mich schlichtweg kaum, weil ich einfach so so gut drauf bin.

In depressiven Phasen hingegen ist es bei mir (ich weiß, dass viele sich vollkommen gefühllos fühlen) so, dass ich extreme Trauer und Schmerz fühle und kleinste Dinge mich emotional umhauen können.

So gesehen habe ich in der Manie ein riesiges Hochgefühl, aber bin überhaupt nicht gerührt oder empathisch.
In der Depression total "gefühlvoll" hinsichtlich aller schlechten Gefühle, die man fühlen kann und werde (ins negative gesehen) von kleinsten Dingen angerührt.

Aber ich weiß von vielen anderen Bipolaren, dass es ihnen, vor allem in den depressiven Phasen total anders geht und alle Gefühle total weg sind.

Eine Manie ist das genaue Gegenteil einer depression. Bei einer Depression kann es zwar auch zu einer starken Gefühlsarmut kommen, aber das Hauptsymptom einer Depression ist eine unnormale Niedergeschlagenheit bzw. Traurigkeit.
Demnach sind Menschen mit einer Manie extrem euphorisch und energiegeladen. Sie haben vor lauter Energie Schlafprobleme, sind sehr unruhig, nervtötend gut gelaunt unsw. Es kann auch mal vorkommen, dass sie plötzlich auf die Idee kommen, für jeden ihrer Freunde ein auto zu kaufen. Ganz nach dem Motto: Was kostet die Welt?
Eine reine Manie ist aber seh rselten. Nur an die 5% aller affektiven Störungen. Häufiger ist eine bipolare Störung (Ständiger Wechsel zwischen Depression und Manie).


Dranland 
Beitragsersteller
 20.04.2017, 21:32

Und ist man jetzt in einer Manie im Gegensatz zur Depression extrem gefühlvoll und schnell gerührt? Ist das ein Anzeichen?

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Theremin  20.04.2017, 21:38

Das kann natürlich sein, ist aber kein Hauptkriterium. Affektlabilität kann sowohl in einer depression, als auch in einer Manie vorkommen.
Es ist wirklich eher der Unterschied: Depression = Traurig/ Niedergeschlagen (dysphorie) und Manie = Krankhaft gut gelaunt/ Gereizt (Euphorie).

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Das hat nichts miteinander zu tun. Ich bin depressiv und habe auch Phasen in denen ich extrem empathisch bin und/oder schnell anfange zu weinen, weil etwas so niedlich ist. Und ich bin ganz sicher nicht manisch.


Dranland 
Beitragsersteller
 20.04.2017, 20:59

Aber das ist ja dann eine normale Phase bei dir oder?

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Tragosso  20.04.2017, 21:00
@Dranland

Hmm, was meinst du mit normal? Ich glaube nicht, dass das normal ist. Ich glaube ich bin dann einfach sehr empfindlich und angreifbar.

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Dranland 
Beitragsersteller
 20.04.2017, 21:03
@Tragosso

Aber das ist doch dann keine Depression sondern quasi genau das Gegenteil extrem viele Gefühle

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Tragosso  20.04.2017, 21:04
@Dranland

Das ist wahr. Vielleicht kommt es mir dann auch bloß so intensiv vor und es ist tatsächlich der Normalzustand? :/

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Dranland 
Beitragsersteller
 20.04.2017, 21:10
@Tragosso

Extrem viele Gefühle sind aber auch wieder nicht normal. 

Drum frage ich ja. Ich durchlebe viele Phasen und manchmal ist es ist es eben dieses komplette Gefühlschaos mit mehr oder weniger Hochstimmung, im Internet hab ich aber nix finden können zu solchen sehr verstärkten Gefühlen nach oben und unten.

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Von dem neuen Störungsbild "bipolare Störung" halte ich nun gar nix.

Aber zur Kernfrage: für Gefühligkeit hat einer in manischer Stimmung schon mal "keine Zeit".


Dranland 
Beitragsersteller
 21.04.2017, 11:50

Was meinst du mit keine Zeit?

Und warum hältst du nichts von einer bipolaren Störung?

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NetzBeratung  21.04.2017, 12:18
@Dranland

Der Mensch, den das Bild "Manie" beschreibt, hat Pläne, etwas vor, will was schaffen. Der hat Adrenalin im Blut.

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Sind mens Chen mit Depression gefühllos ?