Ist Hypnose eine sinnvolle Form der Psychotherapie?
Manche Ärzte bieten Hypnosetherapien an.
Diese werden nicht von der Krankenkasse, sondern privat bezahlt.
An sich klingt das nicht verkehrt. Manche Menschen haben Probleme damit aus sich herauszukommen und ihren Problemen auf den Grund zu gehen, da könnte eine Trance vielleicht helfen. Und kassenärztliche Therapieplätze zu bekommen ist sehr schwer. Wenn man es sich leisten kann, kann eine Behandlung bei einer nicht zugelassenen Person schon ein Schritt weiter sein.
Aber woran erkennt man dass so ein Hypnosetherapeut gut ist? So jemand könnte auf seiner Homepage ja viele Dinge aufführen, kann man die Echtheit des Werdegangs überprüfen?
Letzten Endes muss man aus eigener Kasse für Beratung und Sitzung zahlen, da möchte man man keinen Fehler machen und jemanden nicht auf dem Leim gehen.
Wie sind hier die Erfahrungen?
Das würde mich mal interessieren.
6 Antworten
Hypnose ist nur eine Methode innerhalb einer Therapie. Sie ersetzt aber keine Therapie. Wenn du dir den Blinddarm entfernen lassen musst, reicht es auch nicht, wenn nur der Bauch geöffnet wird.
Stell dir bitte die Hypnosetherapie nicht so vor, wie Hypnose in Shows gezeigt wird. Der Arzt kann dir deine Probleme nicht weghypnotisieren. Hypnose ist keine Abkürzung zum Heil. Sie kann ein Weg unter vielen sein, aber sie ersetzt nicht die harte, langwierige Arbeit der Therapie.
Ich halte mich bei sowas allgemein an die Rezensionen, die man im Netz zu dem jeweiligen Therapeuten findet. Nicht ganz einfach, denn jeder empfindet anders und kritisiert auch mal Dinge, die andere gar nicht erwähnenswert finden. Hier findest du vielleicht ein paar Antworten auf deine Fragen:
https://www.spektrum.de/ratgeber/wie-finde-ich-einen-guten-psychotherapeuten/1309067
"An sich klingt das nicht verkehrt. Manche Menschen haben Probleme damit aus sich herauszukommen und ihren Problemen auf den Grund zu gehen, da könnte eine Trance vielleicht helfen."
Das kommt ganz auf den therapeutischen Ansatz an. Nicht jede*r Therapeut*in arbeitet tiefenpsychologisch. Es kann sehr sinnvoll sein, schwere Traumata nicht wieder aus der Versenkung zu holen, sondern an der Bewältigung des Alltags zu arbeiten und Strategien dafür zu entwickeln. Manche Traumata sind mit gutem Grund im Unterbewusstsein verschüttet. Ob man das Risiko eingehen sollte, hier ggf. ein neues Trauma auszulösen, sollte man wirklich gut abwägen.
Hypnosetherapien sind z.B. in der Behandlung von Angst- und Panikstörungen und auch bei Zwangsstörungen sinnvoll und sehr erfolgversprechend. Da geht es aber vorallem um die Bewältigung des Alltages und die Kontrolle über den eigenen Körper.
Würde ich nicht raten. Viele haben danach keine gute Sachen erlebt.
Halte ich nicht für Erfolg versprechend. Außerdem wirkt Hypnose nicht bei jedem.