Ist es verrückt, wenn ich das Gefühl habe, nicht in die Gesellschaft zu passen?
9 Antworten
Im Gegenteil. Nachdem die Welt immer mehr verkommt, ist es gut nicht wie sie zu sein.
Ist doch normal, die Gesellschaft ist Jahrhundert für Jahrhundert komplexer geworden. Besonders den den letzten 50 Jahren. Die Anforderungen sind immer weiter gestiegen und es geht nur noch um "Mehr, mehr und mehr".
Nur kann der Mensch da nicht mithalten und immer mehr werden abgehängt.
Unsere Gesellschaft ist ziemlich beschissen, also würde sagen das ist normal.
Nein, es ist normal, weil der Großteil der Menschen komisch ist. Die Mehrheit hat oft Recht, aber nicht immer.
Ja, das ist es im Zweifelsfall. Dafür musst du nicht mal wirklich verrückt sein. Aber wenn man dich als verrückt oder krank begreift, erträgt man es gemeinhin leichter, dass du von der Norm abweichst.
In die Gesellschaft passt derjenige, der sich an die stummen Vereinbarungen der Masse hält, beispielsweise nicht hinterfragt (und wenn, dann so, dass man keine Verantwortung übernehmen oder Konsequenzen daraus ziehen muss), penibel darauf achtet, nicht aufzufallen, stets auf die "höfliche" Frage, wie es einem geht, mit "gut" antwortet (denn es interessiert ja doch nicht, wie es einem wirklich geht), akzeptiert, dass man sich gegenseitig in vollem Bewusstsein verarscht (weil es mitunter Vorteile bringt) und sich an dem orientiert, was andere von einem denken könnten (selbst wenn man behauptet, es wäre einem egal, was andere denken).
Wenn dieses Gefühl, nicht in die Gesellschaft zu passen, normal wäre, würde eine Mehrheit nicht in die Gesellschaft passen und das würde zu einem Umdenken führen. Tatsächlich werden die Zustände aber immer schlimmer, demnach scheint sich eine Mehrheit, obwohl der Zustand des Kollektivs immer wieder bemängelt wird, im Nest der Gemeinschaft gut aufgehoben zu fühlen.
Und die, die eben tatsächlich von der Norm abweichen, werden nach wie vor ausgeschlossen.