Ist es normal, dass in den meisten Prüfungen die meisten Studenten durchfallen?

4 Antworten

So hohe Durchfallquoten sind meines Erachtens nicht normal, zumindest nicht, wenn diese flächendeckend in allen Modulen und über viele Semester auftauchen.

Natürlich sollen die Studierenden ihre Noten und Abschlüsse nicht geschenkt bekommen. Aber wenn ein Studiengang nicht in der Lage ist, der Hälfte der Studierenden die Inhalte so beizubringen, dass diese die entsprechenden Klausuren bestehen, dann ist da entweder didaktisch etwa sehr im Argen oder es steckt System dahinter, um sich in den nächsten Semestern mit weniger Studierenden Arbeit zu haben.

Das wird dann gern so verkauft, als ob die entsprechenden Lehrenden ein gewisses Niveau unter ihren Studierenden halten wollen oder hohe Ansprüche haben und deswegen aussieben, am Ende heißt das aber nur, dass diese Lehrenden oft keine Lust haben, ihren Lehrstil mal zu überdenken und die Studies sich mehr oder weniger sich selbst überlassen.

Das ist natürlich zugespitzt und vielleicht empfindest du das in deinem Studiengang auch anders, aber meiner Erfahrung nach sind solche Abbruchquoten wirklich ein Problem, das nicht sein muss - und das oft auf einzelne Lehrende zurückzuführen ist.

Beste Grüße!

Ich rechne mit immer mehr Durchfallkandidaten, denn in Schulen werden inzwischen Gefälligkeitsnoten vergeben, denn Helikoptermama ist sowieso immer der Meinung, dass Finn Johannes Maximilian hochbegabt sei, weil er schon mit drei allein zum A-A machen aufs Töpfchen fand. Und so werden immer mehr Schüler ins Abitur geprügelt, die eigentlich eine Handwerkerlehre hätten machen können. Immer mehr knapp bestandene Abiturienten landen auf Unis, obwohl es gerade mal zum Kaufmann reichen würde.

Das vertagte und verschobene Problem eines untauglichen Bildungssystems gepaart mit erziehungsunwilligen Eltern unter Realitätsverlust, wird genau dazu führen: die Stunde der Wahrheit hinauszuschieben, in Berufsausbildung und Hochschulen. Aber Hauptsache ist, dass das böse Erwachen überhaupt irgendwann kommt. Und vielleicht setzt sich dann irgendwann die Erkenntnis durch, dass man weder Programmierer noch IT-Experte ist, nur weil man seit dem Pickelalter Tag und Nacht Fortnight zockte.

Wenn Klausuren zu leicht sind und so die größten Faulenzer und Leute, die vielleicht auch einfach mit anderen Berufen und Lebenswegen besser beraten wären als mit der akadmischen Option durchkommen, tut man weder der Qualität des Studiengangs noch letztlich den Studenten selbst einen Gefallen.

Gerade die frühen Klausuren sollten nicht den Eindruck vermitteln, dass ein niedriges Niveau bis zum Studienabschluss beibehalten werden soll. Gerade in den ersten Semester ist vielen Studenten noch nicht klar wie und wieviel sie lernen müssen, da fallen halt viele erstmal durch und wiederholen die Sache nochmal. Es wäre ungerecht den Studenten gegenüber, wenn sie mehrere Semester verschwenden, bis sie merken, dass sie mit den Inhalten doch nicht mitkommen. Auch wird damit aufgezeigt welches Leistungsniveau erwartet wird und wieviel Arbeit zu investieren ist um wirklich weiterkommen zu können. Wie soll man weiterkommen, wenn keine Anforderungen gestellt würden? Studenten sollen sich für ihr Fach begeistern und weiter- bzw anders denken als ihre Vorgänger gekommen sind. Wenn jeder durchkommt, dann ist es auch für die wirklich begabten und fleißigen Studenten schwerer ihre besseren Leistungen auch fair gewertet zu bekommen. Gerade Wirtschaftswissenschaften mit hoher Studentenanzahl und vielen Instituten deutschlandweit hat da sicher zu kämpfen das Niveau zu halten.

Studiengänge sind immer auch in Konkurrenz miteinander. Wenn der Eindruck entsteht, dass Noten verschenkt werden, dann macht man sich einerseits bei den anderen Studiengangsverantwortlichen nicht beliebt und senkt andererseits letztendlich das Niveau des Instituts.

...oder ob meine Uni einfach sehr streng bewertet... denke ich nicht , vielleicht ist das Wissen der Studenten nicht ausreichend um das / den nächsten Level zu erreichen