Ist es ein Plagiat, wenn man etwas umformuliert und die Quelle angibt?
Als Beispiel mal dieser Satz: „Der CSP nahm einige grundlegende Einschnitte in die traditionelle Familienstruktur vor.“
Wenn ich jetzt in der Hausarbeit schreibe: „Wenn wir uns die erste Verfassung von 1959 anschauen, müssen wir dabei auch den CSP (Code du Statut Personnel, zu Deutsch Personenstandsrecht) einbeziehen, der noch vor Verabschiedung der Verfassung das Familiengefüge bedeutend veränderte.“ (und dann setze ich die Quelle als Fußnote)
Der fett gedruckte Teil meines Satzes ist ja nur eine Umformulierung des originalen Satzes. Ist das in Ordnung, also reicht da die Fußnote als Quelle? Oder muss ich unbedingt schreiben: „Anne Weber schreibt in Blabla, dass der CSP das Familiengefüge...“
Sorry, ich würde das die Dozentin fragen, aber ich habe ihr heute in der Sprechstunde schon tausend Fragen gestellt und das ist ja auch eine Frage, die jeder, der schon an der Uni wissenschaftlich arbeiten musste, beantworten kann. Vielen Dank an jeden, der hier einer Studienanfängerin aushelfen will! :)
4 Antworten
OK, du musst die Quelle bei direkten Zitaten angeben (auf Seite unten oder nummeriert im Anhang.)
Wenn du aber, wie oben dein Beispiel, kurze Begriffe bzw. Sequenzen zitierst, reicht der Hinweis unten auf der Seite oder in Zeilen-Klammern : ("siehe..." oder auch manchmal: "vergl...."). Dann sind nur Autor und Seitenangabe notwendig, weil der ausführliche Nachweis bestimmt im ANHANG(Litverzeivchnis) zu finden sein muss.
0k ? :,)
Das ist kein direktes Zitat und auch nicht wichtig genug um es zu einem zu machen. Also reicht der Kurzbeleg oder die Fußnote mit Quellenverweis, es muss nicht als wörtliches Zitat gekennzeichnet sein.
Falls das eine bedeutende Aussage Deiner Arbeit ist, dann würde ich vielleicht mehr als eine Quelle dazu angeben, das scheint ja etwas recht Allgemeines zu sein, da findet sich sicher noch jemand der das untersucht hat und auch so findet.
Grundsätzlich würde ich von der Formulierung "Wenn wir ..." in Seminararbeiten abraten, das ist ja keine Gruppenarbeit in der wir alle harmonisch gemeinsam etwas Spannendes machen dürfen. Aber das ist mehr eine stilistische Feinheit die nach Fachrichtung variieren kann. Bei uns würde das angestrichen werden, der objektive uninvolvierte Blick von außen ist bei uns auch sprachlich einzuhalten.
Abkürzungen müssten bei uns erst ausgeschrieben und dann in Klammern die Abkürzung geschrieben werden: Code du Statut Personnel (CSP). Ab dann solltest Du auch im weiteren Text nur noch die Abkürzung verwenden, das macht es kürzer. Die Übersetzung ist nur notwendig, wenn Du davon ausgehst, dass das Wort sonst nicht verständlich ist. Ich würde die Übersetzung in die Fußnote schreiben oder falls Du viele Abkürzungen hast, mit in ein Abkürzungsverzeichnis. Wenn es Dir sehr wichtig ist, dall mit Komma in den normalen Textfluss.
Danke, das sind sehr gute Hinweise! Wie man mit der Abkürzung und Übersetzung umgeht, hab ich direkt übernommen. Würdest du statt wir denn man nehmen? Oder ganz vermeiden? „Bei der Betrachtung von blabla ist es nötig, den CSP einzubeziehen...“ würde ich dann schreiben. Ist vielleicht besser.
Genau, keine Personalpronomen in wissenschaftlichen Texten. "Man" würde ich ebenfalls weglassen, einfach Passiv bei allem schreiben, eine Betrachtung von außen halt. Wobei da manche Fachrichtungen strenger sind als andere. Du kannst Die Abkürzung so verwenden, wenn Du sie vorher schonmal ausgeschrieben hast. Bei der ersten Nennung sollte das immer einmal ausgeschrieben werden. Man sollte am Ende nochmal den Text kontrollieren, dass es auch wirklich bei der ersten Nennung auch steht. Ausnahmen sind Abkürzungen die so geläufig sind, dass es albern wäre sie aufzulösen, zB USA.
Nein ist es nicht.
Wenn es aber ein Zitat ist, dann solltest du es auch als solches kennzeichnen und so wenig wie möglich an dem Original ändern.
Hier auch weitere Tipps dazu: https://www.uni-due.de/imperia/md/content/schreibwerkstatt/tipp_4-richtig_zitieren.pdf
Dankeschön! Wir sollen so wenig wie möglich wörtlich zitieren, daher habe ich umformuliert.
Das ist im Allgemeinen ein wichtiger Tipp für gute wissenschaftliche Arbeiten - so wenig wie möglich wörtlich zu zitieren!
Nein, man kann aber vermuten, dass es sich dabei um eine Kopie handelt.
Das war ja die Frage - ist es eine Kopie? Ich will nicht schummeln, sondern es korrekt machen. Daher wollte ich wissen, ob das ein Plagiat wäre. Nicht ob das jemand vermuten würde, sondern ob es eins ist. ^^
Hab aber inzwischen die Lösung eh :)
Danke, das war hilfreich! :) Ich schreibe also nur: (vgl. Weber 2001, S. X) und im Literaturverzeichnis hab ich ja sowieso die volle Quelle stehen.