Ist dies in der Psychiatrie normal?
Hallo,
eine Bekannte arbeitet in der Psychiatrie. Sie berichtet von einem Patienten, der nach einem Selbstmordversuch eingeliefert wurde.
Obwohl er nun schon einige Zeit dort ist, muss er immer die selbe Kleidung tragen (die er eben anhatte, als die Polizei ihn fand). Zudem ist er überaus kurzsichtig und seine Brille wurde vergessen. Familie, Freunde oder Bekannte hat er keine, die ihm neue Kleidung oder die Brille vorbeibringen könnten.
Er sieht aber fast gar nichts, da er etwa 8 Dioptrien hat und die Kleidung fängt doch auch mit der Zeit an zu riechen. Meiner Ansicht ist es schon nicht ganz in Ordnung.
Ist es normal, dass dies den Ärzten und den Pflegern ziemlich egal ist? Sie meinen eben, dass seine Wohnung sechzig Kilometer entfernt ist und dies eine weite Strecke sei. Könnte da die Klinik nichts unternehmen?
Für hilfreiche Antworten bedanke ich mich schon jetzt und wünsche eine gute Zeit!
5 Antworten
In behüteten Stationen ist Einheitskleidung vereinzelt noch an der Tagesordnung. Nach einem Suizid Versuch, wird die betreffende Person für ein bessgimmte Zeit (ist mir nicht mehr zeitlich exact geläufig), unter Beobachtung gestellt. Alles andere, ist dann vorläufig nicht bzw. weniger relevant.
Bei einem längeren Aufenthalt, wird man sich selbstverständlich auch um den eingeschränkten Visus der Auges kümmern. Das Pflege Personal darf auf die Umstände (Kleidung) angesprochen werden. Die Ärzte haben damit rein gar nichts zu tun! Die Verantwortlichkeiten sind ganz klar geregelt. Es gibt in der Regel auch immer eine Kleiderkammer für derartige Fälle. Vermutlich eine eher kleine Einrichtung (30-40) Patienten.
Die Ärzte sind damit beschäftigt Berichte zu schreiben, damit die Krankenkassen zufrieden sind.
Dies ist verständlich. Aber sinnvoller wäre es, wenn die Ärzte Zeit mit den Patienten verbringen würden, damit diese gesund werden. Zudem stimmt in den Berichten oft vieles nicht und bei der Krankenkasse wird es meist nur abgelegt und verstaubt dann in Akten.
Natürlich, sinnlose Aufgaben, von den Kassen und anderen Institutionen auferlegt, ohne wirklichen Sinn. Das raubt allen Ärzten die Lust, die Kraft und Die Zeit. Ohne den Mist, die Berichte und wieder Berichte, Scores, Qualitätsbögen etc. würden die Krankenhäuser geschlossen, nicht mehr finanziert etc. Kein Arzt ist über diesen Zudtand glücklich, aber da sind wir aufgrund deutscher Bürokratie gekommen.
Nicht der Arzt macht einen psychisch Kranken gesund, dass muss immer noch der Patient selber tun. psychische Erkrankungen sind nun einmal in der Vielzahl abhängig vom Verhalten und "Eigenarten" der Patienten. So einen "Tick" kann man nicht mit Pillen wegmachen. Bei psychisch Kranken, muss sich eine Verhaltensänderung durchsetzen. Die Ursache muss weg, nicht die Symptome.
Vielen Dank für diesen Stern! War tatsächlich nur sehr allgemein verfasst...
Danke für den Kommentar. Dies mit der Kleidung wird wohl das kleinste Problem sein. Er sagt eben, dass er durch die fehlende Brille fast nichts sieht und sehr starkes Kopfweh bekommt. Aber die Ärzte und Pfleger argumentieren mit der langen Strecke und er bleibt seinem Schicksal ziemlich alleine überlassen.
Dann muss er eben in "Anstaltskleidung" rumlaufen. Man kann wohl kaum von der Klinik verlangen, dass die sich um so etwas kümmert.
Aber es ist sicher auch kein Problem, wenn deine Bekannte das erledigt. Sie kann ja den Patienten um den Schlüssel bitten und die Kleidung holen.
Danke für den Kommentar. Dies mit der Kleidung wird wohl das kleinste Problem sein. Er sagt eben, dass er durch die fehlende Brille fast nichts sieht und sehr starkes Kopfweh bekommt. Aber die Ärzte und Pfleger argumentieren mit der langen Strecke und er bleibt seinem Schicksal ziemlich alleine überlassen.
Noch einmal...wenn es euch so belastet, dann kann doch deine Bekannte das regeln...oder ist das doch nicht so wichtig? Müssen nur ANDERE etwas tun?
Da müsste aber vielleicht deine Bekannte wissen, was zu tun ist. Hat die Person einen gesetzlichen Vormund? Was sagt der soziale Dienst? Vielleicht gibt es Leute von der Carias o.ä. die sich mal darum kümmern könnten?
Danke für den Kommentar. Ich werde meine Bekannte nochmals fragen. Dies mit der Kleidung wird wohl das kleinste Problem sein. Er sagt eben, dass er durch die fehlende Brille fast nichts sieht und sehr starkes Kopfweh bekommt. Aber die Ärzte und Pfleger argumentieren mit der langen Strecke und er bleibt seinem Schicksal ziemlich alleine überlassen.
Das mit der Brille werden Sie wohl nicht bezahlen, aber normalerweise müßte Er gebrauchte gute Kleidung noch bekommen !!!
Zum Teil haben Sie auch eine Waschmaschine.
Danke für den Kommentar. Dies mit der Kleidung wird wohl das kleinste Problem sein. Er sagt eben, dass er durch die fehlende Brille fast nichts sieht und sehr starkes Kopfweh bekommt. Aber die Ärzte und Pfleger argumentieren mit der langen Strecke und er bleibt seinem Schicksal ziemlich alleine überlassen.
Weder Ärzte noch pfleger werden zu ihm nach Hause fahren. Meistens gibt es aber immer etwas Ersatzkleidung.
Danke für den Kommentar. Dies mit der Kleidung wird wohl das kleinste Problem sein. Er sagt eben, dass er durch die fehlende Brille fast nichts sieht und sehr starkes Kopfweh bekommt. Aber die Ärzte und Pfleger argumentieren mit der langen Strecke und er bleibt seinem Schicksal ziemlich alleine überlassen.
Die lange Strecke ist auch ein vernünftiges Argument. Wie sollte es da jemand schaffen die zu besorgen. Meinst du die pfleger haben nichts besseres zu tun?
Warum sind eigentlich die Ärzte in den Psychiatrien oft so blöd (bitte nicht falsch verstehen)? Dies habe ich bei einem Freund gesehen. Sie lassen die Patienten einfach stehen, wenn diese sie etwas fragen wollen. Auch sind sie immer kurz angebunden und nehmen sich nie Zeit für ihre Patienten. Mein Freund hat eventuell fünf Minuten in zwei Wochen mit der Ärztin gesprochen. Sie dürfen aber bestimmen, ob ein Patient Ausgang hat oder nicht und es scheint, dass die Pfleger (die den Patient viel genauer kennen, da sie mehr mit ihm zu tun haben) überhaupt nichts zu sagen haben. Mein Freund meinte, dass die Ärzte Fehler über Fehler machen, gerade weil sie sich mit den Patienten nicht beschäftigen und immer kurz angebunden sind. Er versteht gar nicht, was die Ärzte die gesamte Zeit machen.