Ist die Keupstr. in Köln eine Ghetto-Siedlung, weil dort herscht es ein orientalisches Atmosphäre und sozialer Brennpunkt (Straßengangs)?
Hallo,
ich war heute in Köln und habe viele Stadtbezirke erkundigt bzw. gependelt.
Es gibt sehr unterschiedliche Bezirke in Köln, z.B. reiche Bezirke, Kernstadt, Museenviertel, Türken/Araber Ghettos in Mülheim und Deutz usw.
Die Keupstr. war ein sehr interessantes Ort.
Ist die Keupstr. in Köln eine Ghetto-Siedlung, weil dort herscht es ein orientalisches Atmosphäre und sozialer Brennpunkt (Straßengangs)?
LG
1 Antwort
Also die Keupstraße würde ich als alles Andere als ein Ghetto bezeichnen. Ich würde auch nicht generell nicht von Ghettos sprechen in diesem Kontext und dir einmal nahelegen dich mit der Bedeutung dieses Wortes etwas auseinanderzusetzen ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto
Abgesehen davon:
In der Nähe der Keupstraße sind beispielsweise
Das Schauspiel Köln,
die Brainpool GmbH,
eine Akademia für Musik (die deutsche Pop),
und diverse andere Kultur- und Bildungsstätten angesiedelt.
Es fehlen also einige grundlegende Merkmale eine Umgangssprachlichen "Ghettos".
Abgesehen davon befindet sich die Straße recht zentral im schönen Stadtteil Mühlheim, was auch wiederum dagegen spricht.
Was ich mich noch frage ist: Wieso schließt du aus "orientalischer Atmosphäre" auf ein "Ghetto"?
Dann müsste - aus deiner Sicht - ja ganz Istanbul beispielsweise ein Ghetto sein?
Also ist deiner Meinung nach eine scheinbar ortsfremde Kulturanbahnung = Ghetto..=
Wirklich: Lies mal nach was ein Ghetto ist.
Ich kenne die Straße leider nicht und bin auch nicht aus Köln, aber bevor Ihr beiden Euch streitet:
Jeder von Euch hat auf seine Weise recht.
Soziologisch und auch sozialpolitisch gibt es das Wort Ghettoisierung, es bezeichnet den Prozess, durch den in Kommunen sozial Schwache in bestimmte Viertel abgedrängt werden und sich dort ballen (müssen). Meistens sind dies Vorortviertel mit schlechter Verkehrsanbindung, einem bereits hohen Bestand an gefördertem Wohnraum und einem sowieso schon schlechten Ruf.
In der Folge verlassen Mittelstand und Besserverdienende diese Viertel, die Qualität von Infrastruktur und Versorgung sinkt.
Den ansässigen Schulen fällt es zunehmend schwer, Personal zu finden, das Misstrauen gegenüber den Bewohnern des Viertels steigt im restlichen Stadtgebiet, bis die "schlimmste" der Strassen dort zu einem Synonym für das gesamte Viertel wird, das damit endgültig stigmatisiert ist.
Ein solches Viertel aber als Ghetto zu bezeichnen ist falsch, denn der Begriff Ghetto ist in seiner Bedeutung bereits anders definiert.
EIn Ghetto ist es nicht, aber durch die Ansiedlung von sehr vielen speziell türkischen Geschäften, aber nicht nur wirkt es schon türkisch dominiert von den Besuchern her. Kleiner Tipp: Ca. in der Mitte gibt es einen Kiosk (wenn es ihn noch gibt), der einzige der von einem Deutschen betrieben wird und kurioserweise als einziger original türkische (Billig-) Zigaretten verkauft...
aber Istanbul ist ja nicht in Deutschland