Ist die Aussage, dass die Erde ohne Atmosphäre ca. -18 Grad kalt wäre, falsch?
Diese Aussage hört man von Klimatologen immer wieder. Doch der Physiker und Youtuber Wätzold Plaum hat in einer Klima-Diskussion behauptet, dass diese Aussage falsch ist (ab 48:40 min.)
4 Antworten
Da hat er sich wohl ein wenig verrannt und die aktuelle Berechnung der "Erde ohne Atmosphäre" zu vereinfacht gesehen.
Falsch wäre es, würde man die gesamte Sonneineinstrahlung einerseits nehmen und andererseits einen Planeten berechnen, der diese Energiemenge bei konstanter Temperatur wieder abstrahlt. Macht aber auch niemand, außer vielleicht als Übungsaufgabe in der Schule, oder als Taschenspielertrick, um den Treibhauseffekt kleinzurechnen.
Ein Planet hat eine heiße, der Sonne zugewandte, Seite und eine kalte sonnenabgewandte. Wie groß deren Temperaturunterschied ist hängt von der Rotationsgeschwindigkeit ab und von den Winden, so er eine Atmosphäre hat. Das macht bei der Erde (schnelle Rotation, mit Wind) wenig Unterschied und beim Mond (langsame Rotation, kein Wind) extreme Unterschiede.
Aber:
1) Das wird bei den Berechnungen, die zu -15°C bis -21°C bei einer "Erde ohne Atmosphäre" kommen, bereits berücksichtigt.
2) Diesen Effekt zu berücksichtigen führt zu einer niedrigeren Temperatur - und somit zu einem stärkeren Treibhauseffekt der Atmosphäre, da dieer sich aus der Differenz zwischen den gemessenen +15°C der Erde und den für eine "Erde ohne Atmosphäre" berechneten -18°C ergibt.
Ganz ohne Atmosphäre gäbe es sowieso kein Leben. Die Unterschiede zwischen Tag und nachtseite wären noch extremer wahrscheinlich ähnlich wie auf dem Mond. Die tagseite +130 Grad Celsius heiß auf der Nachtseite- 160 Grad Celsius kalt. . Wenn wäre es auf der Erde ähnlich. Ein Planet ohne Atmosphäre kann Wärme nicht halten. Auf dem Merkur gibt es da auch extreme Unterschiede aber noch viel größere da er näher an der Sonne ist.
Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre es es in Etwa- 18 Grad Celsius kalt zb völlig ohne Co2 . Der Gehalt in der Atmosphäre liegt bei etwa 0,04 %.
Im Schnitt dürfte das schon ungefähr hinkommen. Man darf wohl getrost die Werte des Mondes zur groben Abschätzung heranziehen.
Beim Mond geht man afaik von Durchschnittswerten um +100°C tagsüber und um -150°C nachts aus. Im Tagesschnitt kämen so ca. -25°C heraus.
Lebenfreundlich wäre es aber weder tagsüber noch nachts. Bei so extremen Unterschieden macht eine Durchschnittstemperatur einfach keinen Sinn.
Plaum hat in Mathematik promoviert iund macht derzeit seinen Doktor der Philosophie. Öhm ja so richtig vom Fach ist er also nicht.