Ist das spanische Schulsystem besser als das österreichische?
Hallo, ich habe eine Frage: Ich w/16 wohne in Österreich genau wie meine spanische Freundin. Sie macht aktuell selbst ein Auslandssemester in Spanien. Sie meinte, dass ihre Klasse (10. Klasse) in Spanien in Französisch schon Sprachniveau B1-B2 haben. Ich meinte dann, dass wir hier (10. Klasse) in Franz. etwa Sprachniveau A2+ haben (ich habe Franz. seit der 7. Klasse; ich weiß aber nicht ab wann die es in Spanien haben). Jedenfalls meinte sie dann, dass das eh recht gut für "österreichische Verhältnisse" sei. Ich hätte dabei eigentlich gedacht, dass das österreichische Schulsystem aber besser als das Spanische sei. Was denkt ihr?
3 Antworten
Also mal vom Schulsystem abgesehen (das in Spanien mit 3 Jahren losgeht), handelt es sich hier ja rein um einen Vergleich Französisch in Österreich vs. Französisch in Spanien.
Französisch ist eine romanische Sprache, also mit dem Spanischen verwandt, hat verwandte Zeiten, viele ähnliche Wörter, eine ähnliche Grammatik. Das dort ein anderes Tempo gefahren wird, ist klar.
Ich bin ein halbes Jahr in Spanien zur Schule gegangen, die restlichen 11,5 Jahre in Österreich.
Die Fremdsprachenkenntnisse in Spanien haben mich mehr als erschreckt. Meine dortige Englischlehrerin hat doch glatt gedacht, dass Englisch meine Muttersprache ist. Englisch habe ich mit 11 angefangen zu lernen, dort war ich mit 15/16.
Wenn ich nach ca. vier Jahren Englisch die Sprache besser kann als die Lehrerin, na halleluja. Dann kann man sich ausrechnen, wie gut die spanischen SchülerInnen die Sprache gelernt haben.
Und das war leider kein Einzelfall, ich kenne leider sehr viele ähnliche Geschichten in die Richtung.
Eine (1) Freundin erzählt dir, dass in ihrer Austauschklasse in Spanien ihrer Meinung nach ein höheres CEFR-Niveau in Französisch gelehrt wird. Du weißt dabei nach eigenem Bekunden nichtmal, wieviele Jahre dort schon vorher Französisch gelehrt wird.
Aus dieser umfangreichen Information schließt du also messerscharf, dass "das spanische Schulsystem" möglicherweise besser ist.
Das könnte man allerdings tatsächlich als Problem der schulischen Bildung sehen.
Sie hat dies doch nie behauptet? Sie hat gesagt, dass sie davor immer dachte, dass das österreichische Schulsystem besser sei, sie jetzt jedoch daran zweifelt, genau deshalb stellt sie ja eine Frage und nicht eine Aussage in den Raum, weil sie es nun mal nicht weiß. Die Inkompetenz der Erkennung eines Kausalzusammenhanges im Alltag könnte man auch sehr gut als Bildungslücke ansehen.