Ist das Leben einer Fliege nicht total traurig?

11 Antworten

Ich finde das wahnsinnig deprimierend, dieser kurze Aufenthalt im ,,Leben", nur um dann für unendliche Zeit wieder zu verschwinden.

Vielleicht sind ja 2 Wochen für eine Fliege auch lang? Das Verständnis für Zeit muss ja nicht für alle Lebewesen gleich sein. Für uns mögen 80 Jahre lang sein, aber was ist das im Angesicht des Alters unseres Planenten, ein absolut winziger Teil.


GhaleBoetticher 
Beitragsersteller
 01.09.2024, 22:07

Ich habe dabei generell an die Vergänglichkeit des Lebens gedacht. Man hat eben (wenn überhaupt) nur diese eine Existenz und wenn man als Fliege geboren wird, ist das doch, objektiv betrachtet, wirklich ein Elend.

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Eine Fliege denkt nicht darüber nach. Sie lebt, folgt ihren Instinkten.

Du kannst eine Fliege nun wirklich nicht mit einem Menschen vergleichen! Sie denkt nicht darüber nach was morgen wohl für Wetter ist oder ob sie gleich von der Spinne gefressen wird.


GhaleBoetticher 
Beitragsersteller
 01.09.2024, 22:10

Du denkst zu logisch, ich habe mich eher auf die objektive Ebene bezogen, klar denkt die Fliege selbst nicht darüber nach, aber das Leben ist dann doch sehr vergänglich.

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Kessie1  01.09.2024, 22:12
@GhaleBoetticher

Klar ist das Leben vergänglich... Nur Menschen denken drüber nach, Fliegen nicht!

Und was ist eine "objektive Ebene"? Objektiv betrachtet: die Fliege denkt nicht drüber nach.

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1 Eine Fliege ist ein sehr Primitives Lebewesen ohne ein wirkliches Selbstbewusstsein. Es hat ja nicht mal ein Gehirn, sondern "nur" Nervenknoten. Deswegen ist eine Fliege instinktgesteuert.

2 Was ist Leben? Ich glaub viele Mitglieder der achso-intelligenten Spezies Mensch haben nur eine Vorstellung vom Leben als Mensch und bilden sich darauf zu viel ein. Das Phänomen "Leben" ist aus Biophysikalischer Sicht auch nur eine (sehr komplizierte) Aneinanderreihung von Kausalitäten und Reaktionen. Das da ein bisschen Materie sich so arrangiert, dass etwas organisches daraus entsteht ist also nur Zufall und aus objektiver Sicht nichts "heiliges". Nur durch den Betrachter, der ein Selbstbewusstsein hat, bekommt dieses Phänomen einen "Zauber".

3 Der "Sinn des Lebens" vieler (oder aller nach Instinkten handelnden) Tiere ist die Weitergabe ihrer Gene. Das Fortleben dieser ist wichtiger als das eigene Fortleben. Beispiele dafür sind die Feigenwespe, die stirbt wenn sie in die Blüte zur Eiablage klettert. Generell besteht der Letzte Lebensabschnitt vieler Insekten nur darin, sich fortzupflanzen und dann zu sterben. Das Frostspanner-weibchen hat keine Flügel als Imago, weil ihre einzige Aufgabe ist, auf einen Baum zu klettern um da die Eier abzulegen. Dabei ist die Zeit als Imago (adultes Tier) um einiges kürzer als als Raupe.

Fazit: Eine Fliege ist kein Mensch und Leben ist nur Zufall

Dem stimme ich voll zu. Selbst dieses Insekt ist ein physiologisches Wunderwerk, und nach ein paar Wochen ist es einfach fort...

Unsere 80 Jahre sind nun auch nicht so furchtbar viel mehr.

Man kann nur hoffen, dass beiden Spezies die Zeit reicht, bis sie es satt haben.

Eine Fliege wird sich mit Sicherheit nicht über so etwas Gedanken machen und Wahrscheinlich auch ein ganz anderes Zeitgefühl.