Ist das eine normale Reaktion?
Guten Tag liebe Community,
mein Partner und ich habe am Montag erfahren, dass sich ein Familienmitglied Versuch hat zu erschießen. Wir waren ganz klar aufgelöst und können die ganze Situation nicht glauben. Ich habe meine Chefin gesagt, dass ich erstmal für eine Woche krank bin. Aufgrund der Situation und kann sagte sie, dass ed total traurig für mein Freund sei, aber warum ich mich denn krankmelde? Ob ich ihm überhaupt Nahe stehe, ich war total wütend und bin im Endeffekt auch traurig, dass sie überhaupt die Frage stellt. Das Familienmitglied, hat sich in den Kopf geschossen und wird vermutlich nicht sehen, sprechen, Emotionen etc. alles wäre nicht machbar und es soll mich kalt lassen? Bitte sagt mir, wenn ich überreagiere, aber ich brauche da mal euren Tipp. PS: Mein Hausarzt hat mich ohne zu fragen, direkt 2 Wochenkrankgeschrieben. Jetzt kommt der lustige Teil: Meine Chefin ist auch Hausärztin.
In welcher Beziehung stehst du mit dem, der den Versuch gestartet hast?
Ich bin die Freundin von seinem Bruder. Hatten in der Familie alle ein enges Verhältnis und dazu zähl ich ihn mit.
5 Antworten
Trauer ist bei jedem Menschen anders.
Die einen nimmt sowas sehr mit, anderen sieht man ihr Leiden nicht an.
Manche brauchen ihre Routine(arbeiten) um sich zu beschäftigen.
Das deine AG als Ärztin so unempathisch rüber kommt ist erstmal erschreckend.
Andererseits soll sie ja auch in kritischen Situationen einen kühlen und sachlichen Kopf behalten.
Naja. Ich finde die Frage deiner Chefin durchaus legitim. Du hast ihr den Grund für deinen Ausfall gesagt und sie hat pragmatisch nachgefragt.
Familienmitglied bedeutet ja nun per se nicht, dass man diesen auch nahe steht oder dass es einen trifft. Insofern würde ich ihr keinen Vorwurf machen.
Sie hat einfach nachgefragt um die Sache besser zu verstehen. Und: Sie ist deine Chefin und hat in Sachen Personalausfall eben noch andere Dinge im kopf
Deine Chefin ist deine Arbeitgeberin, sie muss vor allem die Versorgung ihrer Patienten und den Ablauf in ihrer Praxis gewährleisten. Unter genau diesen Gesichtspunkten kann ich tatsächlich die Reaktion deiner Chefin nachvollziehen. Ob es empathisch ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Fakt ist, du fällst nun zwei Wochen aus. Bei allem Verständnis für deine Situation, aber muss diese Dauer wirklich sein?
Und genau das ist es doch, Sie denkt an die Praxis und würde ich als Patientin quasi bei ihr auftauchen, dann hätte sie tatsächlich dafür Verständnis.
An sich finde ich es auch etwas übertrieben wenn du der Person nicht nahe gestanden bist..
Wie gesagt es kommt darauf an, wie eng du mit dieser Person warst.
Ich würde es nur witzig finden wenn es davor es nimanden interessiert hat aber wenn es passiert ist dann ist man Mitfühlend *gibt es auch bis genug solche Leute!*
Dazu kommt noch, dass ich jetzt seinen Hund habe und auch schauen muss, was die nächsten 3 Wochen mit arbeiten ist. Ich würde gerne morgens arbeiten, damit ich am Nachmittag zum Hund kann. Er ist ja auch nicht daran gewöhnt.
Dein Arzt hat Dich krankgeschrieben. Dann bist Du krank. Das sollte auch Deine Chefin wissen, wenn sie Hausärztin ist.
Wenn es Dich psychisch extrem belastet, solltest Du Dir auch zusätzliche Hilfe holen, vielleicht in einer Gesprächstherapie. (Das gilt natürlich auch für Deinen Partner!) Deine Chefin scheint dafür nicht die richtige Person zu sein...