ist bei schafen die haltung auch so schlimm wie bei den kühen und fleischtieren?

6 Antworten

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Hallo Agrhonak,

Wie auch bei Kühen oder Ziegen ist die Milch der Schafe nicht für uns Menschen bestimmt, sondern für ihre Lämmer.

Während Schafe eine Lebenserwartung von 20 Jahren haben, werden die sogenannten "Milchschafe" nach etwa 5 Jahren im Schlachthaus getötet, nämlich dann, wenn ihre Milchleistung nachlässt oder sie krank oder unfruchtbar werden. Das macht sie für den Landwirt unwirtschaftlich. Es geht ihm nicht darum, den Schafen ein schönes Leben zu bereiten, sondern um Profit. Und der kommt auch durch den Kauf entsprechender Produkte zustande.
Auch für Schafskäse werden Tiere ausgebeutet und getötet, auch wenn das den Menschen vielleicht weniger präsent ist, als bei anderen tierischen Produkten.

Es gibt inzwischen aber super leckere und tierfreie Alternativen, beispielsweise von Bedda und Violife, vielleicht schmecken die dir ja auch 😊

Viele Grüße
Paula von PETA Deutschland

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Agrhonak 
Beitragsersteller
 25.06.2020, 15:03

Veganen Schafskäse hätt ich noch nicht auf dem Schirm, die schau ich mir mal an

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Es gibt dort, wie auch bei anderen Tieren, solche und solche Haltung. Bedeutet Du kannst auch Kühe von der Weide kaufen und deren Milch oder Du kannst Schafsmilch aus Massentierhaltung kaufen. Wenn es einem wichtig ist, dann kann man auf die Herkunft achten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit vielen Jahren Semiprofessioneller Koch IHK geprüft

Kommt drauf an, wo die Milch herkommt...

Die  Extensivhaltung (großflächige Landnutzung mit geringem Viehbesatz) ist das in allen Ländern häufigste Haltungssystem. Sie reicht von der eingezäunten Haltung relativ kleiner Tiergruppen im Flachland bis zur Haltung großer Herden auf nicht eingezäunten  Weiden. In den  feuchten Mittelbreiten Mittel- und Nordeuropas und des östlichen Nordamerikas werden Schafe zumeist auf  anthropogen geschaffenem Grünland gehalten, auf dem ohne die Beweidung Wald stehen würde.
Großbritannien ist der wichtigste Schafproduzent in Europa und unterscheidet sich in seinen Haltungssystemen stark vom Kontinent. Die Herden sind mit 300 Tieren etwa dreimal so groß, und das Futter ist fast ausschließlich Gras. In Wales sind die Herden dabei deutlich kleiner als in Schottland, wo typische Herden mehr als Tausend Mutterschafe haben. Die Hochlandschafe werden als robuste Rassen – die kaum menschliche Obhut benötigen – in der Züchtung von Flachlandrassen und in der Fleischproduktion verwendet, was die Widerstandskraft der Tiere erhöht und deren Fleisch verbessert. Die Betriebe der Flachlandhaltung sind diverser als die der Hügellandhaltung; sie reichen von reinen Grünlandbetrieben bis zu vorrangig Ackerbau treibenden. [2]
Die Intensivhaltung von Schafen ist eher selten und konzentriert sich auf die Milchschafhaltung, die vor allem in  Südeuropa , dem  Nahen  und  Mittleren  Osten anzutreffen ist, aber auch in Großbritannien, den USA, Zentralamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland an Bedeutung gewinnt. Die Schafe werden während ihrer drei- bis sechsmonatigen  Laktationsperiode zweimal täglich  gemolken. Die Tiere leben teilweise in Extensivhaltung ganzjährig auf Weiden, in Israel und Australien aber auch gänzlich im Stall. Dort werden sie mit Silage,  Getreide  und proteinreichen  Lupinen , Baumwollsaat- und  Sojamehl  gefüttert. [2]
Die natürliche Säugedauer beträgt je nach Rasse zwischen 25 und 75 Tagen, wird jedoch in manchen Ländern wie Tschechien, Deutschland, England, Australien und Israel eliminiert, um sofort nach der Geburt mit dem Melken beginnen zu können. Die Lämmer werden entweder künstlich oder durch ein milchleistungsschwächeres Schaf gesäugt. Teilweise werden aber auch gemischte Systeme mit gleichzeitigem Säugen und Melken gefahren, da die Milchleistung durch das Entwöhnen abnimmt. Die Milchleistung erreicht nach 4–7 Wochen ein Maximum von bis zu 3,5 Litern pro Tag, und beträgt während der 150 bis über 200 Tage dauernden Laktation durchschnittlich 2 Liter. Die natürliche saisonale Fruchtbarkeit wird durch synchronisierten Östrus und Zucht übergangen und ermöglicht Ablammintervalle von rund 300 Tagen. In intensiven Systemen lammt ein Mutterschaf erstmals mit 14 Monaten und kann damit bis zu 10 Laktationsperioden haben, in traditionellen Systemen erst mit 22 Monaten. Auf Weiden gehaltene Mutterschafe haben einen um 30 % geringeren Milchleistung als intensiv gehaltene Tiere, produzieren jedoch mehr  ungesättigte Fettsäuren. [

Man unterstützt damit auch die Fleischindustrie. Wie Kühe auch Kälber gebären müssen, um Milch zu geben, so müssen auch Schafe Lämmer gebären, um Milch zu geben und zwar eins nach dem anderen. Die männlichen Lämmer können keine Milch geben, gelten also als Abfallprodukt und werden geschlachtet, genau das unterstützt man mit dem Kauf von Schafskäse. Und was passiert, wenn die Milchleistung bei den weiblichen Schafen nachlässt? Genau, sie werden geschlachtet.

Es gibt mittlerweile auch vegane Alternativen zu Feta, zum Beispiel von Bedda und Violife. Ich habe beide probiert und finde beide sehr lecker, den von Bedda finde ich aber besser, da ich die Konsistenz besser finde. Im Internet gibt es auch verschiedene Rezepte für selbst gemachten veganen Feta, die habe ich aber noch nicht ausprobiert.


Agrhonak 
Beitragsersteller
 18.06.2020, 15:28

hatte ich noch nicht auf dem schirm, schau ich mal ob wir die beiden im supermarkt haben :) danmke

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Schafe werden zu 99 Prozent freilaufend auf Wiesen gehalten.

Angekettet in engen Ställen ist mir nicht bekannt.