In einem Schwarzem Loch wird Materie extrem komprimiert. Wohin kommt diese Materie, in eine art "weißes Loch" oder wird sie vernichtet oder was?

12 Antworten

Was ein Schwarzes Loch ja ausmacht ist seine enorme Masse und Dichte. Masse erzeugt Gravitation, also Schwerkraft, und somit ist auch eine extreme Dichte möglich. Stelle dir vor die Erde wäre doppelt so massereich und die Schwerkraft entsprechend doppelt so stark. Das hätte schon auf dich jetzt enorme Ausmaße. Bei mehrfacher Schwerkkraft ist also klar, dass die angezogene Materie dann aufgrund der Schwerkraft komprimiert wird. Umso massereicher ein Objekt, desto Dichter in aller Regel der Kern des Objekts.

Die Materie in einem Schwarzen Loch bleibt natürlich in diesem - wird quasi Bestandteil der Masse des Schwarzen Lochs. Welche Auswirkungen das jetzt auf elementarer oder Teilchenebene hat, ist natürlich rein spekulativ. Man vermutet ähnliche Muster wie bei einem Neutronenstern, der ebenfalls ein sehr massereiches Objekt darstellt, aber eben ohne einen Ereignishorizont (also schon masseärmer als ein Schwarzes Loch, aber eben im Verhältnis zu vielen anderen Objekten im Universum sehr massereich). Allerdings ist es auch hier rein spekulativ, wie es im Zentrum eines Neutronensterns genau aussieht, weil wir eine solche enorme Dichte auch nicht mal in einem Teilchenbeschleuniger simulieren können.

Die Materie an sich bleibt aber im schwarzen Lochen, wird maximal umgewandelt, bleibt aber in ihren Bestandteilen (Elementarteilchen) in irgendeiner Form bestehen.

Wenn ein Stern zu einem Schwarzen Loch wird, bleibt ein Teil der Materie genau dort, wo sie ist, nur kann mit ihr nichts mehr wechselwirken, weil sie ab einer gewissen Dichte von einem Ereignishorizont umgeben wird, der nicht überwunden werden kann. Ein anderer Teil der Materie wird abgestoßen und entweicht in den interstellaren Raum.

In ein schwarzes Loch kann genau genommen nichts "hinein fallen", weil ein Objekt, das auf ein schwarzes Loch zufällt, sich dem Ereignishorizont nur asymptotisch nähert, ihn aber niemals berühren oder gar überschreiten kann. Grund ist die gravitative Zeitdilatation. Das Objekt wird immer langsamer, je näher es dem Ereignishorizont kommt und benötigt selbst im freien Fall eine unendlich lange Zeit, um diesen zu erreichen.

Zugleich wird auch das Licht, welches das Objekt abstrahlt, immer stärker rotverschoben, je näher das Objekt dem Ereignishorizont kommt, sodass Du es irgendwann nicht mehr sehen kannst, obwohl es den Ereignishorizont natürlich niemals überschritten hat.


bauerjonas  05.12.2016, 17:00

Das was du erzählst stimmt eher so halb....für einen Außenstehenden Beobachter ist es so dass das beobachtete Objekt nie den EH erreicht! Wenn man selber hineinfällt überschreitet man den EH!

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Ist der Größe eines schwarzen Loches eine Grenze gesetzt? Ich glaube nicht - insofern kann sich beliebig viel Masse im schwarzen Loch befinden. Umso mehr mehr Masse - desto größer das schwarze Loch.  

Die Materie verschwindet nicht und wird auch nicht vernichtet, denn sonst würde die Masse eines aktiven schwarzen Lochs nicht zunehmen und sich dessen Ereignishorizont nicht vergrößern. Ein Teil der einfallenden Materie zerstrahlt aber, da beim Einfall die Materie auf viele Millionen Grad erhitzt wird. Was mit dem anderen Teil passiert weiß man nicht. Manche glauben z.B. sie wird zu einem Teil des schwarzen Lochs, andere vermuten, dass die Materie nur um die Singularität kreist. Da im schwarzen Loch die klassische Physik nicht mehr existiert kann man da nur spekulieren. Weiße Löcher sind rein hypothetisch und genauso spekulativ, nur wenige Astrophysiker glauben daran.


Vernichtet (im Sinne das die Materie verschwindet), wird die Materie auf keinen Fall. Sonst würden Schwarze Löcher (SL) nicht so extrem groß und langlebig, werden können.

Für Weiße Löcher gibt es auch keinen Anhaltspunkt. Weiße Löcher müssten Materie ausstoßen, was wiederum bedeutet das das SL Masse verlieren müsste.

Die Einfachste Erklärung wäre, das Alle Materie welche in ein SL fällt, zu Bosonen transformiert wird. Bosonen beanspruchen kein Raum für sich selbst. Das Photon ist ein Boson. Wenn man Photonen in eine Kiste füllt, wird diese Niemals Voll. Anders bei Fermionen wie Z.B. Elektron oder Quarks. Diese kann man nicht unbegrenzt in eine Kiste abfüllen.

Daher wäre es möglich das die Singularität eines SL ausschließlich aus Bosonen besteht.